Ich weiß nicht, ob noch wer heute Morgen das Interview mit dem "Leiter Flug von Schauinsland" verfolgt hat. Dies fand online bei der Zeitung mit den 4 großen Buchstaben statt. Leider hat bei mir die Verbindung zwischenzeitlich immer wieder gezickt. Jedoch konnte ich hier einige Zahlen aufschnappen, welche mir dann doch zu denken geben. Ich hoffe, dass evtl. dieses Interview irgendwann nochmal auftaucht oder ggf. wer auch ergänzen kann. Nun zu den aufgeschnappten Zahlen.
Mit Beginn von Corona war SLR damit beschäftigt 15.000 Reisende aus den verschiedenen Destinationen zurückzuholen und hat hierfür etwa 7 Mio € aufgewendet. Mit Beginn von Corona muss SLR 70.000 Reisebuchungen bzw. jetzt Reisestornierungen bearbeiten für insgesamt 130.000 Reisende. Man hat Verständnis für die Buchenden, welche Ihren Reisepreis erstattet haben wollen, dies werde man auch erfüllen, bittet aber trotzdem um Verständnis, dass dies nicht innerhalb der gewünschten Frist von 14 Tagen geschehen kann. Weiterhin wird angeführt, dass die derzeitig zu bearbeitenden Mails, Stornoanfragen etc. das Volumen beinhalten, welches bei SLR normalerweise innerhalb von einem Jahr bearbeitet wird.
Mir persönlich haben diese Zahlen zu denken gegeben und einmal mehr möchte ich mich dahingehend zurückhalten, dass ich mich negativ über die Abarbeitungszeit meiner eigenen Reise beschwere. Ich mag durchaus Verständnis dafür haben, dass die Menschen lieber ihr heißgeliebtes Geld zurückerhalten möchten, als einen Reisegutschein, aber vielleicht sollte manch einer mal darüber nachdenken, dass dies in dem gewünschten Zeitfenster derzeit einfach nicht machbar ist. 70.000 Buchungen ./. 14 Tage Bearbeitungszeit = 5.000 Vorgänge pro Tag, oder auch während der normalen Arbeitszeit von 8 – 10 Std = 500 Vorgänge pro Std.
Jetzt können natürlich wieder welche daherkommen und sagen, ja wenn…., wenn SLR alle ihre knapp 500 MA (Deutschland) an Bord hätte, und nicht in Kurzarbeit, Urlaubszwang etc. geschickt hätten, dann wäre das ja nur 1 Vorgang pro Stunde, je Mitarbeiter. Dies natürlich neben den anderen administrativen Arbeiten wie Annahme von Telefonaten der verstimmten Kunden etc., etc.
Insofern habe ich vollstes Verständnis dafür, dass es derzeit bei allen Reiseveranstaltern dauer kann, bis das jeweilige Begehren bearbeitet werden kann. Ich glaube auch nicht den Informatikern hier, welche der Meinung sind, da könne man einen einheitlich und schnellen Algorithmus drüber legen. Dazu ist das Thema, so glaube ich, zu komplex. Was ich allerdings nahezu allen Reiseveranstaltern ankreiden möchte, ist die fehlende Rückmeldung an den Endkunden. Hier hätte man durchaus eine einheitliche Mail, Serienbrief etc. verfassen können. Frei nach dem Motto …. bitte haben Sie Geduld, wir bemühen uns., Oder … Oder … Stattdessen werden die Reisevermittler von wütenden Kunden bombardiert und müssen alles abfangen. In Werbungen, Spots etc. danken wir momentan eigentlich ALLEN, die in dieser Zeit das öffentliche Leben am Laufen halten. Aber der Mitarbeiter am Ende der Leitung, also der, bei dem wir eine Reise gebucht haben, kriegt unsere Wut, Not, Unverständnis in voller Breitseite ab.
Nachdenkpause !