Sammelthread: Alle Fragen u. Szenarien zu Covid19 - Welche Rechte habe ich als Reisender?

Hallo , in der heutigen Ausgabe der Welt ist ein interessanter Artikel zur Quarantäne .Bemerkenswert finde ich , daß ein Urlauber geklagt hat und nicht ein Vertretender der Reisebranche . Offensichtlich besteht noch kein großer "Leidensdruck " und die Branche hat es sich mit den staatlichen Leistungen gemütlich gemacht .

@nissan

Sorry, aber ich habe eine Sperre gegen derart waghalsige Schlussfolgerungen.

Daher fasse ich mich kurz: Kompletter Mumpitz!

Das ist noch vornehm ausgedrückt! Blanker Unsinn trifft es deutlicher!

Aber das kommt dabei raus, wenn man einen Artikel nicht verlinkt- wie wir das immer wieder fordern - sondern "Eigenanalysen "aus einem Artikelchen produziert !

Also --nissan---wenn Du hier schon was in die Tasten haust wie "..mit den staatlichen Leistungen gemütlich gemacht" , dann bleiben wir mal schön bei den Fakten:

Die Tourismus-Branche liegt komplett am Boden--die allermeisten Veranstalter stecken ihre Mitarbeiter in- unterschiedlich ausgeprägte - Kurzarbeit! Wieviele RV das überleben- das wissen wir noch nicht.

• Von den noch knapp 10.000 Reisebüros sind ebenfalls die meisten Kollegen in zumindest Teil-Kurzarbeit- viele Reisebüros werden das nicht überleben.
• Es gibt erste Aussagen , dass wohl am Ende nur noch 5000 Reisebüros übrig bleiben werden.Davon werden Zigtausende Arbeitsplätze betroffen sein.
• Airlines haben massive Überlebensprobleme--- die Flotten werden drastisch ausgedünnt
• Selbst Lufthansa hat die allermeisten Mitarbeiter in unterschiedlicher Kurzarbeit... deren - Call-Center- nur als Beispiel-- wurde nach Südafrika ausgelagert.
• Hotels weltweit und auch in Deutschland kämpfen um ihr Überleben.

Die Liste könnte man beliebig fortsetzen- aber die meisten User kennen die Auswirkungen vermutlich durchaus.

Nissan-- nochmal ganz deutlich --völlig daneben, Dein Beitrag

Wenn es einen Weg gibt sich selbst öffentlich lächerlich zu machen, @nissan hat ihn gefunden.

Das Hauptübel liegt in der Tatsache, dass das nicht nur einfach ein selten substanzloses Geschwätz von nissan ist sondern Synonym für ein sehr weit verbreitetes "Feindbild Reiseindustrie".

Dabei ist man sich nicht zu schade, weit über das erträgliche Maß hinaus und selbst unter so tragischen Umständen Unterstellungen zusammen zu zimmern.

Wenn ich schon "gemütlich gemacht" lese kann ich nicht umhin, nissan in ein junges Reisebüro oder in die Angestelltenebene einer Airline zu wünschen bis er schreiend aufwacht aus diesem Alptraum.

Nochmal zum Thema Reiserücktrittsversicherung:

Wir haben heute bei der Allianz abgeschlossen (TUI bietet diese Versicherung bei Buchung einer Pauschalreise an, man kann aber auch dieselbe Reiserücktrittsversicherung über die HP von Allianz abschließen). Die Tarife sind natürlich kein Trinkgeld.

Versichert ist u.a.

- Unerwartete schwerer Erkrankung – einschließlich einer epidemischen oder

pandemischen Erkrankung wie COVID-19

- Persönliche Quarantäne

In einer email hat mir der Mitarbeiter versichert, dass ein positives Testergebnis genügt, d.h., dass Symptome nicht zwingend notwendig sind. Infiziert und erkrankt wird gleichgesetzt.

Wichtig für uns war auch, dass Quarantäne mitversichert ist. Es gibt tatsächlich auch Versicherungen, die eine Quarantäne(anordnung) des Gesundheitsamtes als "Eingriff von Hoher Hand" bezeichnen, und gerade deswegen dies auschließen.

Grüße, Steffen

es ist doch meistens so, dass gerade die Leute, die noch nie von Kurzarbeitergeld oder von Armut in irgend einer Form betroffen sind / waren, grundsätzlich meinen, sich perfekt darin auszukennen. Wie kann man es sich bei 40 % weniger Verdienst ( aber weiterhin 100 % Kosten ) bequem machen. Sowas kann nur einer schreiben, der sowas nie erlebt hat oder sowieso ein geistiger Frührentner ist.

@steffen59 sagte:

[...] Es gibt tatsächlich auch Versicherungen, die eine Quarantäne(anordnung) des Gesundheitsamtes als "Eingriff von Hoher Hand" bezeichnen,[...]

Ist es ja auch. Was nicht per se etwas Schlechtes ist, denn dann können ganz andere Mechanismen greifen (siehe auch hier 27.07.2020 14:35 - wie die Zeit vergeht...)

Und wie "gemütlich" das für manche aus der Branche ist, das sehen wir an einer ganz aktuellen Nachricht*:

Eine in Baden Württemberg , aber auch in Hessen und Niedersachen sehr bekannte Reisebürokette--die Reisebüro Bühler-Gruppe -mit 32 Reisebüros (!)-- hat heute Insolvenz Antrag gestellt. (Die Reisebürogruppe Bühler mit ihren 32 Büros gehört einer Inhaber-Familie)

Sie ist übrigens Mitglied der Lufthansa City Center Gruppe-

Betroffen vom Insolvenz ist aber nur die oben genannte Bühler Gruppe, dies zur Verdeutlichung.

Das Unternehmen war seit 50 Jahren am Markt

Betroffen sind 230 Mitarbeiter.

Natürlich gibt es ab sofort einen Insolvenz-Verwalter--der wird alles versuchen, Teile der Gruppe zu retten

Die Frage ist nur-- wer kauft heute noch ein Reisebüro ?

Das ist erst der Anfang- leider.

* entnommen einer Online Meldung der FVW =Quelle

Abgesehen von dem unbestreitbaren Mangel an "Gemütlichkeit" innerhalb der gesamten Branche ist es für "Vertretende der Reisebranche" nun mal nicht ganz so einfach mit einer Klagebegründung.

Leider hat nissan ja versäumt den gegenständlichen "interessanten Artikel" zu verlinken, ich gehe jedenfalls davon aus, dass es sich um die Klage gegen die Quarantänevorschrift bei Einreise aus einem Risikogebiet handelt, die mit ihrem Erfolg dazu geführt hat die Bestimmungen außer Kraft zu setzen.

Ausschlaggebend für die Entscheidung des Gerichts war das Argument, dass sich der Risikoaufenthaltsort des Klägers mit einer deutlich geringeren Inzidenz präsentierte als sein Ziel in NRW.

Es handelte sich also um eine ganz spezifische Konstellation (aka persönliche Betroffenheit) mit der Argumentation einer Benachteiligung.

Letzten Endes kann es ja auch nicht die Aufgabe der Reisebüros und -veranstalter sein, gegen politische Entscheidungen zu klagen, zumal die Auswirkungen auf ihr Geschäft nicht zwingend nennenswerte Vorteile herbeiführen. Die Quarantänepflicht ist ja nur ein einzelner Teilaspekt der branchenweiten Krise.