Hier mal eine typische Situation aus einem Reisebüro in Laufkundschaftlage:
Kunde kommt rein, fläzt sich in den Beratungssessel und ..was kost die Welt..einmal auf dicke Hose machen und möchte 1 Woche in der Hochsaison auf Malle annen Ballermann ( so sagt ers) bitte aber nicht unter 4 Sterne und mit all inclusive.. und letztens gabs da doch mal ein Angebot für 299 EUR pro Person..
Bis man ihm dann mal erklärt hat, dass dieses Angebot aus der Vorsaison stammt und für ein Hotel weitab von der Playa mit Halbpension galt, das dauert erst einmal, weil der Kunde ja misstrauisch ist.. klar, die Schnäppchen werden ja nicht gleich angeboten, sondern erst mal das teure zeug..
Die erste halbe Stunde hat man also erst einmal mit Begriffsklärung verbracht..
Nun sucht man und findet tatsächlich etwas, das mit zwei Sternen ohne Verpflegung nur ansatzweise die Wünsche erfüllt, aber Hauptsache, der Ballermann ist nicht weit.. Aber es soll tatsächlich 299 EUR kosten.. und der Kunde bucht auch noch gleich für nen Kumpel mit, weil ja EZ so a......teuer ist.. Eine Stunde nach seinem Eintritt verlässt der Kunde das Büro, ohne gebucht zu haben.. weil.. man muss sich das ja noch ersmal überlegen und der Kumpel ist auch nicht telefonisch erreichbar..
Dem Miarbeiter ist klar, dass dieses Angebot schon Stunden später weg sein wird, aber König Kunde kann man ja schließlich nicht zwingen.. der ward übrigens auch nicht mehr gesehen..
Hätte er aber gebucht, dann wäre für das Büro (wenn der Veranstalter 10% zahlt ) die Wahnsinnssumme von 2 Personen x 29,90 EUR Verdienst drinne gewesen, wovon nach Abzug von Steuern, Miete, Löhnen, Strom und Heizung vielleicht 10 EUR in der Kasse bleiben...
Da möchte man doch am liebsten auf "Einkaufswagen-Zurückschieber" im nahen Supermarkt umstellen, die sollen auch nen 10er pro Stunde bekommen..
Wahrscheinlich kommt dieser Kunde auch noch nach der Reise wieder ins Büro und beschwert sich über das schleeeeechte Hotel, sowas dürfe man doch nicht anbieten..
Wenn man viele solche Kunden hat, kann man den Laden sehr bald zumachen!
Übrigens, nach Ansicht einer Wirtschaftsberatung dürfte man für Reisen im Last-Minute-Segment von der Begrüßung des Kunden über die Bedarfsermittlung, das Heraussuchen von Angeboten, Einbuchen, zahlvorgang, Rechnung schreiben und interne Buchhaltung und nicht zu vergessen die freundliche Verabschiedung des Kunden volle 10 Minuten Zeit investieren, damit es sich rentiert.
Die beste Antwort auf die Frage nach 5% Rabatt finde ich immer noch: Gerne, wenn Sie mir nächsten Monat die Hälfte von Ihrem Gehalt überweisen, dann verzichte ich gerne auf die Hälfte meines Verdienstes