Hallo zusammen,
das Thema Trinkgeld scheint doch die Gemüter zu spalten. Zu euren zahlreichen Anworten ein paar kleine Anmerkungen:
Wir sind bereits auf allen 5 Kontinenten unterwegs gewesen und haben so einige Flughäfen gesehen. Aber so einen wie in Hurghada nicht. Die Zustände dort lassen jeden Neuankömmling erst mal die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Wer sein Gepäck nicht vor den "Arbeitern" rettet, darf erst mal die Geldbörse zücken. Zwei Blätter Toilettenpapier gegen Trinkgeld hat in meinen Augen nichts mehr mit Geld verdienen zu tun. Das ist schon systematische *******. Die Idee das Toilettenpapier selbst mitzubringen hatte ich auch schon und die ist nicht verkehrt, erst recht nicht, wenn absehbar ist, dass die verabreichten "Papiere" nicht ausreichen. Aber nicht nur in Hurghada wird Toilettenpapier verkauft in Luxor und Kairo ist das nicht anders. Ebenso schaut es in Mexico aus. Die Toiletten dort sind teilweise derart verdreckt, dass man sich fragt, wofür man noch bezahlt. Teilweise gibt es nicht einmal fließend Wasser, sondern es muss das Wasser erst (vom Touri) mit Kübeln aus dem Brunnen geholt werden (ist kein Witz!!!). Aber wollen wir das Thema nicht weiter vertiefen.
Leider reicht weder in Luxor, noch in Kairo bei den fliegenden Händlern ein "no thank you". Wenn man auf die teilweise billigen Anmachen der Händler reagiert, wird man auch mit einem nein den Händler nicht mehr los. Leider verbeuteln sich sich somit ihr eigenes Geschäft. Denn ein Tourist der in Ruhe schauen kann, kauft vielleicht auch etwas. Aber offenbar reicht ein Geschäft am Tag...
Hurghada selbst war ursprünglich mal ein kleines Dorf und ist durch den Tourismus groß geworden. Die Menschen, die in den Hotels arbeiten, sind aber nicht des Trinkgelds wegen nach Hurghada gegangen, sondern weil sie in den Hotelanlagen Jobs gefunden haben um ihre Familien zu ernähren. Das Tinkgeld ist nur Nebenerwerb (übrigens gibt es in den meisten Anlagen all-inclusive, so dass durch Mittag- oder Abendessen ohnehin kein Trinkgeld zu erwarten ist). Wie gesagt, ich habe kein Problem damit bei angemessener Leistung ein Trinkgeld zu geben, nur legt sich bei mir der Schalter um, wenn ich das Gefühl habe veralbert oder abgezockt zu werden. Das hat auch nichts mit mangelnder Urlaubsvorbereitung zu tun. Jobs im Tourismus gibt es nur solange, wie Touristen kommen. Und Hurghada steht nicht unbedingt auf Platz 1 der Urlaubs-Top-Ten.
Richtig ist, dass es in den USA üblich ist 1 US$ Bedienungsgeld liegen zu lassen. In Mexico sind das 10 - 15 % des Rechnungspreises. In China gilt es als Beleidigung, wenn man jemandem ein Trinkgeld gibt.
Trinkgeld ist immer noch eine freiwillige Leistung des Gastes und kein Pflichtprogramm, nur weil es für obligatorisch gehalten oder erwartet wird.
So, nun seid ihr wieder am Zug
Viele Grüße Stephan