Wie verhaltet ihr euch,falls ihr im Urlaub angebettelt werdet?

  • meinungsfreiheit
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    geschrieben 1158054794000

    noch ein Bsp. von der Explorer Tour in der Dom.Rep., da ich es so furchtbar finde, wenn die Touris mit Dingen um sich werfen wie im Schlaraffenland!

    Fuhren durch ein thahitianisches Dorf und eine Dame warf Bonbons vom Jeep.

    Wir waren im 2.Jeep und der Fahrer hätte fast ein Mädchen umgefahren.

    Wie kann man denn so blöd sein und mit Nahrungsmitteln um sich werfen. Die Kinder denken freilich, bei uns wächst das Geld auf den Bäumen und auch zurecht.

    Als ich beim Stop die Dame ansprach, warum Sie denn nicht den Reiseleiter gebeten hat, anzuhalten und die Bonbons wenigstens im vernünftigen Rahmen zu verteilen, entgegenete Sie:

    "Warum, das hat doch doch Spaß gemacht"

    Ja sind wir denn beim Karneval. Wirft Bonbons in den Dreck, bringt Kinder in Gefahr und kommt sich noch groß vor.

    Ich wundere mich nicht, wenn Kinder bettlend am Straßenrand stehen, denn Sie werden ja durch die Reizüberflutung der Touris dazu animiert!

    Wenn Du das Ziel nicht kennst, ist kein Weg der Richtige!
  • Metrostar
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    geschrieben 1158056287000

    @'meinungsfreiheit' sagte:

    .

    Was soll ein Einheimischer mit 100 Kugelschreibern :(

    Die kann er verkaufen. ;)

    Davon abgesehen, um auf den ersten Beitrag zurückzukommen, finde ich es eine Unverschämtheit vom Hotelpersonal, Gäste anzubetteln.

    Diejenigen haben schon eine privilegierte Stellung gegenüber vielen Millionen Einheimischen.

  • meinungsfreiheit
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    geschrieben 1158057519000

    Wenn ich die Hotelbewertungen so lese, dann werden doch die Kugelschreiber und Co. nicht aus Mitleid gegeben, sondern um sich einen eigenen Vorteil zu verschaffen, evtl. das Trinkgeld zu sparen.

    Ob Du Geld gibst oder Kugelschreiber. Du hast es nie in der Hand, ob davon Alkohol u.Ä. gekauft wird.

    M.E. ist eine Patenschaft das sinnvollste, wenn jemand wirklich helfen möchte!

    Wenn Du das Ziel nicht kennst, ist kein Weg der Richtige!
  • Evil_Eva
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    geschrieben 1158068772000

    Schade finde ich, dass es gerade in "armen" Länder überdurchschnittlich viele AI-Anlagen gibt. Wenn die Touristen zum essen, einkaufen und ausgehen auch mal ihre Anlage verlassen wäre das für die einheimische Wirtschaft sicherlich besser. Klar, ein Hotel bietet Arbeitsplätze, aber den Profit macht schließlich doch in vielen Fällen ein große Hotelkette.

    Ich denke, es ist ein sehr viel menschlicheres Verhältnis, wenn ich bei einem Einheimischen ein paar Flaschen einkaufe Cola kaufe, anstatt ihm - aus Mitleid - eine Cola zu schenken oder ein paar Euro zu schenken.

    So ganz mitreden kann ich bei Thema allerdings ohnehin, denn bisher habe ich keinem wirkliche armen Urlaub gemacht. Vielleicht gibt es dort ja wirklich zuviele gute Gründe, die Hotelanlage nicht zu verlassen.

  • carstenW.
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    geschrieben 1158073558000

    @Evil_Eva

    Das Problem ist, daß in den südlichen Ländern wo ausschließlich nur AI angeboten wird, man keine andere Wahl hat. Wenn es nur AI Hotels dort gibt, wird man sich nicht aus der Anlage hinausbewegen. Warum auch? Man hat ja bereits alles gezahlt.

    lg

  • sakura*no*hana
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    geschrieben 1158088573000

    @'meinungsfreiheit' sagte:

    M.E. ist eine Patenschaft das sinnvollste, wenn jemand wirklich helfen möchte!

    Ganz genau, aber leider sind diejenigen, die gerne im Urlaub mit irgendwelchen Dingen um sich "werfen" dafür zu geizig. Ich verstehe Menschen nicht, die ausschließlich im Urlaub spenden und das auch nur, weil sie mit dem "Elend" direkt konfrontiert sind. Zu Hause werden die guten Vorsätze dann wieder verworfen, man wisse ja nicht wo das Geld hingeht, also macht man vorerst nix, zumindest bis zum nächsten Urlaub.

    Schlimm...

    LG

  • Claudi2112
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    geschrieben 1158091085000

    Ihr sprecht in Euren Beiträgen immer nur vom betteln im weit entfernten Ausland. Man muss gar nicht so weit fahren.

    Ein Besuch an der italienischen Adria reicht vollkommen aus. Hier kommen meistens junge Mütter mit Babys im Arm an den Strand. Nicht selten sind noch kleine Jungs und Mädels mit Musikinstrumenten dabei. Diese sind vom aussehen dann auch ziemlich verwahrlost. Sie gehen durch die Reihen und sagen ihren Spruch auf, dass sie arm sind und vom Krieg aus Sarajevo kommen. Dieser ist zwar schon lange vorbei,aber gut.... Wir haben dann beobachtet, dass die Einheimischen nichts gaben und auch ziemlich unwirsch reagierten. Auf Nachfrage haben wir dann erfahren, dass sie entweder gar nicht aus Ex-Jugoslawien kommen oder im Hinternland die schönsten Wohnwagen-Städte stehen haben. Was wir auch dann mit eigenen Augen gesehen haben. Seitdem reagiert man da natürlich auch etwas ungehalten. Man kann dadurch leider nicht mehr unterscheiden, wenn einer wirklich in Not ist! Diese Art der Bettelei ist auch in italienischen Großstädten an der Tagesordnung.

    Wir geben grundsätzlich kein Geld. Für Kinder haben wir meistens Bonbons oder ******** dabei, speziell bei Fernreisen.

    Uns passierte es schon, dass uns in Kenia der Security-Mann beim Check-In während dem Abtasten leise ins Ohr flüsterte: Haben Sie DM-Mark, Kenia-Schilling oder Dollar? Hallo.... gehts noch. Gott sei Dank,waren wir so verdattert, dass wir nur den Kopf schüttelten. Am Schluß kommt man noch wegen Beamtenbestechung in ein Kenianisches *********. Na Danke aber auch ! :(

    LG

    Claudia

  • Barbara R.
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    geschrieben 1158091249000

    Sorry sakura, so pauschal kann man das nun wirklich nicht sagen. Bei jeder Katastrophe sind die Deutschen Spendenweltmeister. Re. Tsunami oder Flutkatastrophe Oderbruch. Denke an den Spendenmarathon für Kinder in Not bei RTL, der alle Jahre wieder durchgezogen wird.

    Das Problem ist bloss, dass gerade auf den "Spendengebiet" leider auch sehr viel beschissen wird. Tschuldige die harte Ausdrucksweise, aber es ist doch so.

    Unser ägyptischer Reiseleiter hatte uns übrigens davor gewarnt, den Kindern Geld zu geben, da sie sonst von den Eltern lieber zum Betteln statt in die Schule geschickt würden. Und mit Kulis können Kinder in der Schule schön schreiben. Wenn wir Kulis verschenkt haben, dann nur an Kinder, davon hatten wir keinerlei Vorteile.

    Auf Bali hatten wir Matchboxautos dabei. Als wir die rausholten, kriegte unser Taxifahrer ganz grosse Kulleraugen. Er hatte dann die erste Auswahl, der Rest ging an die Kids. Ich weiss noch, wie gerührt ich war, als mir ein Kind im Gegenzug eine Postkarte geschenkt hatte. Sowas gibts auch!

    LG von Barbara

    Barbara R. Wir haben alle den gleichen Himmel, aber nicht den gleichen Horizont
  • carbonicum
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    geschrieben 1158091853000

    .....es ist schon ziemlich alles hier beschrieben worden

    ich wollte nur noch anmerken, dass das Verteilen von Süssigkeiten verherrende gesundheitliche Folgen hat in den armen Ländern wo es schlechtes bzw. keines Gesundheitssystem gibt :(

    Früher war das Wort Karies in solchen Ländern ein Fremdwort, mittlerweile ist es zu einer Plage geworden :bulb:

    und es gibt tatsächlich Länder die die Touristen darum bitten keine Süssigkeiten an die Kinder zu verteilen !!!!!!

    Man denkt:"das arme Kind bekommt nur von mir einen ********" aber man vergisst, dass nach und vor uns noch andere Süssigkeiten verteilt werden, die oft die einzige Mahlzeit der Kinder sind :(

    lg

    carbo

    in every color there is the light in every stone sleeps a cristal
  • effi
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    Zielexperte/in für: Athen
    geschrieben 1158099599000

    Kann mich den Beiträgen von Meinungsfreiheit@ nur anschließen.

    Ich habe zu diesem Problem zwar keine Universallösung und die Tatsache, ob ich letztendlich Geld gebe oder nicht, hängt immer ein bisschen von der jeweiligen Person ab. Während ich Behinderten oder alten Menschen öfters ein paar Kleinmünzen zustecke, lehne ich dies bei Kindern oder Jugendlichen generell ab.

    Damit helfe ich keinem Kind, sondern treibe es weiter in eine Perspektivlosigkeit und sehr fragile finanzielle Abhängigkeit. Ein Kind oder dessen Eltern werden wenig von der Notwenigkeit eines Schulbesuches zu überzeugen sein, wenn das Tageseinkommen durch Betteln mehr bringt, als der reguläre Verdienst eines Arbeitenden.

    Auch sehe ich hier schon ein gewisses Mitverschulden der Touristen, die gedankenlos und teilweise auch sehr üppig ihre „Spenden“ verteilen und sich für ihre vermeintliche Großzügigkeit noch toll vorkommen. Bettelei kennen wir übrigens nur aus stark frequentierten touristischen Gebieten, in weniger besuchten, abgelegeneren Gegenden gibt es dieses Problem kaum und auch hier leben Menschen in Armut.

    Den Beitrag von Evil_Eva zu diesem Thema finde ich übrigens sehr interessant. Ich denke auch, dass die Erfindung von Rundumversorgung und AI keine gute Idee für Wirtschaft und Menschen in der jeweiligen Region war. Gäbe man mehr Menschen die Möglichkeit, vom Tourismus zu profitieren, bräuchten wir über dieses Thema in der Form wohl nicht diskutieren.

    Grüße von Effi

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