Wie verhaltet ihr euch,falls ihr im Urlaub angebettelt werdet?

  • flkehn3956z
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    geschrieben 1158009063000

    Hallo!

    Ist mir eigentlich fast noch nicht passiert. In Luxor als wir vom Schiff kamen, fragte ein Kind nach "Lunch Paket". Ich hatte leider nichts, nur ein paar Naschereien. Da gab ich dem Kind was davon ab. Geld in der Menge irgendwo zu geben ist wirlich nicht der richtige Weg. Ich gebe lieber mal was an Naturalien. In Cuba wollte mal eine Frau Babykleidung von mir. Ich hätte ihr wahnsinnig gerne was gegeben, leider weis man das vorher nicht und kann ja nicht alles mitschleppen. Aber wenn ich was hab, was ich nicht unbedingt brauche oder leicht ersetzen kann, geb ich´s gerne her.

    Viele Grüße

    Susanne

  • caribiangirl
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    geschrieben 1158009237000

    Wir haben auch schon Geld an Einheimische gegeben,aber immer freiwillig.Zwar NIE größere Beträge,die waren aber mit umgerechnet 2-3 € zufrieden.Oft auch mit weniger.

    Wir versorgen auch fast immer die Strandverkäufer mit Getränken oder mit essen.Man sollte sich zwar bei AI nicht erwischen lassen aber solange sie höflich fragen,haben wir kein Problem,mal was rauszuschmuggeln.Sobald jemand aber richtig dreist und frech wird gibts nix.

    Wie sakura sagte,manche denken,bei uns wächst die Kohle an den Bäumen oder wir haben nen Goldesel auf dem Balkon stehen.

    Die meisten von uns müssen sparen,dass sie sich wenigstens 1 mal im Jahr ne Reise leisten können.

    Viele sparen jahrelang auf eine,trotz festem Einkommen.

    Gerade die Menschen in vielen Urlaubsländern können sich bestimmt auch nicht vorstellen,wieviel Steuern,Benzin,Strom,Miete usw wir monatlich an Ausgaben haben.Unsere Lebensmittel sind ja auch teuer.Die wissen vermutlich nur,dass wir zb nicht nur 100 € im Monat verdienen.Dass aber der halbe oder dreiviertel Lohn draufgeht,um alle Kosten zu begleichen,vergessen sie.

    Als ich das erste mal in der Dom.Rep. war und Kinder sah,die dort mit ihren Schuhputzartikeln rumliefen,dachte ich,ich seh nicht recht.

    Kinder,die teilweise jünger waren,als mein Sohn damals.Er war 6.

    Ich habe mich geweigert,mir meine Latschen von den Kindern putzen zu lassen.Mein damaliger Freund,der vor meiner Zeit schon öfter dort war,sagte mir,dass hier teilweise nur die Kinder für das arbeiten zuständig sind.Wenn sie nicht genug nach Hause bringen,bekämen sie Haue.

    Das tat mir leid.Habe mir niemals die Schuhe putzen lassen aber trotzdem etwas an Geld gegeben.Damals kostete ein mal Schuhe putzen ca 50 Peso.Ich gab dann dem kleinen das dreifache,ein Eis oder Getränk.

    Dass denen zuhause alles abgenommen wird,wußte ich das Jahr darauf,als wir wieder dort waren.In den nächsten Jahren gabs dann aber nur noch Sachgeschenke,wie Klamotten,Stifte oder Gummibärchen.

    Die Kinder dort tun mir am meisten Leid,vorallem wenn sie Touristenkinder sehen,die gut angezogen sind.Schon die neidischen Kulleraugen.Das ist schon traurig.

    Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er.
  • Woody_
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    geschrieben 1158018775000

    Als ich mal in Kenia vom Strandspaziergang kam,mit Frottee-Handtuch über der Schulter,kam plötzlich eine Frau und fragte,ob sie es haben könne.Ich war natürlich etwas überrascht,gab es ihr aber dann,es war eh nur ein einfaches Handtuch.Die FRau hatte wohl gar nicht damit gerechnet,das sie es bekommen würde.Sie war richtig glücklich,freute sich als ich es ihr gab,ihre Augen strahlten richtig.Sie bedankte sich ganz doll,und sagte u.a :You are My Friend..." usw...Hätte nie gedacht,das sich ein Mensch über ein Handtuch so freuen kann,aber für die Frau war es halt was wertvolles,die haben ja fast nichts.

    Ein Angestellter hatte es "mit dem üblichen Trick " versucht.

    Einer der Wächter saggte eines Tages:"Diebe haben meine Wohnung aufgebrochen..."usw....Da mußte ich schon was schmunzeln.Hab ihm dann aber später ein paar Schilling gegeben damit er sich "was zu essen" kaufen kann.Und siehe da:Plötzlich 1 Tag später hat "die Polizei den **** geschnappt" .. ;)

  • Sina1
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    gesperrt
    geschrieben 1158018946000

    Ich kann mich noch sehr gut an eine Szene erinnern, die ich am Drive-In - Schalter einer Mc Donalds - Filiale in Porlamar/Isla Margarita erlebt habe:

    Durchs offene Autofenster bettelten mich zwei sehr ärmlich gekleidete Mädchen (ca. 5 und 8 Jahre alt) an. Die jüngere bat relativ plump um Geld. Ich habe erstmal nicht reagieren können, weil ich noch das Handy am Ohr hatte, da hörte ich ich wie das ältere Mädchen zum jüngeren sagte:"Ella no te entiende - es una gringa...." (Sie versteht Dich nicht, sie ist eine Gringa (=US - Amerikanerin)) und streckte forsch die Hand durchs offene Fenster. Derart in meiner Ehre gekränkt ;) klärte ich die Mädels auf spanisch auf, daß ich keine Gringa sei, sie sehr wohl verstehe und fragte sie, was die essen wollen. Riesige, geschockte Kulleraugen waren die Folge. Allein die Gesichter waren mir eine Cajita Feliz (Juniortüte) für jedes Kind wert :D.

  • Der_Gast
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    geschrieben 1158045988000

    @'caribiangirl' sagte:

    Nochmal hallo

    Ich verstehe zwar,dass die Menschen aus armen Ländern und Verhältnissen denken müssen,dass wir Europäer reich sind (wenns auch nicht stimmt)...

    Doch, stimmt schon.

    Wir haben das Glück, das wir in einen der reichsten Länder der Welt geboren worden sind. Klar denken die Leute, das wir reich sind. In zwei Wochen verschleudern wir beim Urlauben mehrere Jahresgehälter der Einheimischen.

    In sehr vielen Ländern der Welt, ist es beispielsweise ein absoluter Luxus ein eigenes Moped oder gar Auto zu besitzen, was bei uns selbstverständlich ist. Auch die Möglichkeit (Auch wenn wir dafür sparen müssen) aus "Spaß" um die halbe Welt zum Urlauben zu fliegen, hat man weltweit wohl in den wenigsten Ländern.

    Wir können uns das zum essen kaufen, was wir wollen. In Deutschland muss niemand verhungern.

    Wir wohnen in Häusern bzw. Wohnungen mit, für die meisten Menschen auf der Welt, allen erdenklichen Luxus. (Wenn auch "nur" gemietet)

    Die weltweite Schere zwischen Arm und Reich klafft immer mehr auseinander. Erkläre mal einer Familie aus Afrika, denen bereits mehrere Kinder verhungert sind, das wir nicht reich sind.

    Bester Gruß

  • Lady Luna
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    geschrieben 1158046809000

    Genau meine Meinung Gast, dem ist nichts mehr hinzuzufügen!! :D

    Die beste Bildung findet ein gescheiter Mensch auf Reisen (Goethe)
  • Harzer
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    geschrieben 1158048144000

    Ich kann mir der Meinung von gast nur anschließen.

    Selbst Sozialhilfeempfänger bzw. Hartz IV Empfänger leben in D. bedeutend besser als die meisten Menschen aus anderen Ländern.

    Wir bemitleiden uns halt nur auf einem hohem Niveau.

    Leben und leben lassen!
  • TommyA
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    geschrieben 1158048159000

    Hallo Gast,

    kann Dir nur zustimmen, wer hier anfängt zu argumentieren wir wären hier nicht reich und wir müßten doch auch hart arbeiten ist absolut realitätsfern.

    Jeden der meint, daß es in Deutschland doch alles so schwer ist kann ich nicht ernst nehmen. Lächerlich !!!

    Wenn gebettelt wird gebe ich generell gar kein Geld, weder hier noch irgendwo im Ausland.

    Essen & Trinken allerdings gebe ich gerne an arme und Kinder ab.

    Gruß

    Tom

  • marionator
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    geschrieben 1158052615000

    Hallo,

    Mir ist es passiert in Kuba während eine Rundreise.

    Als alle Leuten aus 4 Bussen aus einem Hotel zum Bus wollten standen da nur kleine Kinder die bettelten um Geld, die Hotelseife und die Hotelshampoo.

    Da bekammen wir vom Reiseführer zu hören das es unsere Schuld war (wir touristen) das die Kinder hier bettelten und nicht in der Schule waren.

    Wir hatten eine ganze diskussion mit der Reiseführer das es nicht die Schuld von der Touristen ist aber von System in Kuba.

    Man konnte sehen das er Angst hatte etwas falsches zu sagen.

    Grüsse aus die Niederlande

    Mario

  • meinungsfreiheit
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    geschrieben 1158053903000

    der letzte Beitrag von Mario bringts auf den Punkt.

    Wenn ich hier lese, schmuggle Essen aus der Anlage, gebe ein paar Euro usw., dann kann ich nur kopfschüttelnd sagen:

    "Selbst schuld"

    Es sind klar die Touris, die die Einheimischen geradezu animieren, hier zu betteln.

    Das selbe mit dem Trinkgeld. Wenn ich 50 EUR im Monat verdiene und 100 EUR per Trinkgeld und Betteln erwirtschaften kann erübrigt sich doch jede weitere Diskussion.

    Kleines Beispiel:

    Sind in Mexiko bei der Rundreise aus dem Bus gestiegen und Kinder wollten ihre angemalten Figuren verkaufen. Einige Mitreisende kauften ihr Souvenir und sagten:

    "Ha ein Schnäppchen, für 3 EUR 2 Figuren"

    Ich sagte zu meiner Frau: Hast die Hände der Kinder gesehen. Die Farbe hält keine Stunde an den Figuren.

    Gerade die Käufer im Bus konnten es kaum fassen, dass diese Kinder den Bus so umzingelten, dass der Fahrer aufpassen mußte, nicht noch ein Kind umzufahren. Dabei waren es doch gerade diese Touris, die die Kinder animierten, ihre Figuren zu verkaufen.

    Die Touris denken, wenn Sie hier eine Figur kaufen und da mal 2 EUR geben, sie sind die Weltverbesserer.

    Was soll ein Einheimischer mit 100 Kugelschreibern :(

    Wenn Du das Ziel nicht kennst, ist kein Weg der Richtige!
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