Wie verhaltet ihr euch,falls ihr im Urlaub angebettelt werdet?

Drei Beispiele, die mir in D passiert sind:

1. Kommt ein junger Mann auf mich zu und fragt mich nach Geld. Er hätte Hunger. Ich sagte ihm, ich gebe kein Geld aber gerne lade ich ihn zum Essen beim Bäcker (mit warmen Mahlzeiten) ein. Seine Antwort war, dass er das nicht möchte. Er wollte selber kochen...

2. Ein paar Tage später - selbe Straße - kommt wieder ein Kerl an und sagt er hätte Durst und kein Geld. Ich sagte wieder meinen Spruch und bot ihm an, beim Bäcker was zu trinken zu kaufen. Erst lehnte er ab, weil er der Meinung war, dass es dort zu teuer wäre. Als ich ihm sagte, dass es okay ginge, freute er sich sehr als er die Cola in der Hand hielt.

3. Ein Kind bettelte eine Kollegin und mich in einer Fussgängerzone an. Meine Kollegin ging los und holte dem Kind einen Döner. Die Augen sagten mehr als Worte... Doch kaum war einmal abgebissen, kam eine Frau und schlug dem Kleinen den Döner aus der Hand und vermöbelte ihn. Er sollte nach Geld fragen und kein Essen annehmen...

Geld gebe ich grundsätzlich nicht. Auch nicht im Urlaub. Und das hat nichts damit zu tun, ob ich AI, VP, HP oder SV buche. Auch stopfe ich mein Koffer nicht voll mit Kugelschreibern etc. Ich bin einfach der Meinung, dass das alles nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.

LG

Stoppelhopser

Hallo zusammen!

Wer meint (wie hier vielfach erwähnt), in Deutschland gäbe es keine Armut, der sollte sich mal diesen Bericht durchlesen.

Und dies ist leider bei weitem kein Einzelfall.

Mir scheint dass manche in ihrer eigenen Welt leben und den Blick nach links oder rechts vergessen.

Passt zwar nicht ganz zum Thema, aber über so manchen Beitrag musste ich mich fürchterlich aufregen.

Gruss Dirk

Die Ansicht von Caribiengirl kann ich nachvollziehen u. vertreten, ohne die manch schlimme Armut in anderen Ländern schönreden zu wollen. Was zum Ausdruck gebracht werden sollte war, daß wir hier in einem Land leben, wo ein ganz anderer Standart existiert, ein Standart der höher ist als in dritten Welt Ländern. Dementsprechend geht es uns besser u. sollten dies natürlich auch würdigen.

Auch mit den Spenden an Katastrophenofpern sollte verdeutlicht werden, daß es in unserem Land auch Vorkommnisse gibt, wo viele Leute erst mal Hilfe zu erwarten hätten (siehe Hochwasser usw.). Warum gibt es da keine Hilfe für die eigenen Leute ohne jetzt vom Thema abweichen zu wollen.

Unumstritten ist, das die wirtschaftliche u. finanzielle Lage in unserem Lande nicht mehr so gut ist wie sie mal war. Das ist wohl unumstritten u. bedarf keiner Diskussion. Dementsprechend kann ich nachvollziehen, was Caribiengirl meinte, nämlich hart arbeiten für diesen "Luxus" den man sich dann gerade leisten aber auch würdigen kann.

lg

@'Dirk-B.' sagte:

Passt zwar nicht ganz zum Thema, aber über so manchen Beitrag musste ich mich fürchterlich aufregen.

Gruss Dirk

ich finde Dein Posting passt schon zum Thema.

Ich hab z.B. letztens eine Frau gesehen, die auf ihrem schrottreifen Fahrrad stand und mit einem Kleiderbügel, Flaschen aus einem Flaschencontainer rausgefischt hat. Die hat sich sichtbar geschämt. Sie bettelte niemanden an und "durchsuchte" Müll auf den Pfand bezahlt wurde. Ich kenne ihre Lebensumstände nicht. Ich wollt sie auch nicht fragen. Mir war´s in diesem Moment genauso peinlich wie ihr. Ich wusste auch gar nicht, wie ich reagieren soll.

Ich könnte echt einen Anfall bekommen, wenn ich lese wie schlecht es uns gehen soll. Lasst das bloß NIE einen einheimischen eines dritte Welt Landes hören, der bricht tot vor Lachen zusammen.

Das wir alle hart für unser Geld arbeiten müssen ist klar, das müssen auch die "Armen"dieser Welt. Und das es immer in jedem Land schlimme Schicksale gibt ist auch klar, es gibt kein Land (außer Monacco?) die es anders treffen. Sind sie deshalb arm? Sorry, dann gibt es keine reichen Länder mehr.

Was man niemals vergesen darf sind die Sicherheiten, die man in Deutschland hat. Man muss nicht betteln, denn man kann vom Staat durchaus überleben. Obdachlose haben immer die Möglichkeit Hilöfe zu bekommen. Niemand muss hier in Deutschland verhungern oder verdursten.

Erzählt eure Sorgen von wegen Sparen mal einem Kind, das seit drei Tagen nix gegessen hat. Kaum jemandem wird das Geld in den Schoß gelegt, aber solange man in den Urlaub fahren kann und wohlmöglich die Hypothek für sein Eigentum abträgt, sollte man sich vielleicht erst überlegen, was Armut wirkoich bedeutet.

Viele können sich wohl nicht mal vorstellen, wie es alleine ist in einem solchen politischen System wie in dortigen Ländern zu leben, geschweige denn in den hygienischen Zuständen.

@'TommyA' sagte:

Hallo Brigitte,

doch ganz genau draum ging es in dem Post caribiangirl, sie hat über ihr schweres Schicksal und die viele Arbeit in Deutschland gejammert......

Und was ich davon halte habe ich zum Ausdruck gebracht !

Gruß

Tom

Lieber Tommy

Ich habe weder über mein Schicksal geklagt,noch darüber,wie schwer ich arbeiten muß.Erst lesen,dann meckern.....

Ich wollte nur ausdrücken,dass wir hier in D auch nichts geschenkt bekommen und ich unter "reich" eben was anderes verstehe!

Logisch gehts uns im Vergleich zu den Menschen in armen Ländern gut.Regelrecht verhungern tut hier natürlich keiner.

Wenn ich aber Urlaub mache,mag ichs eben nicht,dort von vielen als Kapitalist angesehen zu werden und event. noch beschimpft werden,wenn man nichts gibt.

Wir machen auch keinen Urlaub,um dem Gastland damit einen Gefallen zu tun,weil wir damit deren Tourismus ankurbeln.Wir machen Urlaub zur Erholung und Erkundung fremder Länder und dieser kostet eben Geld,für jenes wir das ganze Jahr drauf hinarbeiten müssen.

LG

Noch was

Auf der ganzen Welt gibts Armut.Sogar in Monaco.Ändern können wir das aber nicht.

Mir tun die Menschen speziell aus Dritte Welt Ländern auch furchtbar leid,aber wie schon gesagt,man kann es nicht ändern.

Es ist und bleibt eine Tatsache.Auch ein direkter Vergleich zu solchen Ländern und zu uns finde ich unreal.Klar ist ein Hartz IV Empfänger im Gegensatz zu einem Menschen aus zb Uganda reich.

Wer sich den direkten Anblick von Armut ersparen will,muss eben Urlaubsziele wählen,in denen es nicht so offensichtlich zu sehen ist.

Die Armut sieht man ja in vielen Ländern schon vom Blick aus dem Hotelzimmer.

Ich gebe Bettlern aus Deutschland auch kein Geld.Weshalb soll ich dann im Urlaub Geld verschenken?Hab ich zwar auch schon gemacht,dann aber freiwillig und welchen,die nicht gebettelt haben.

Ausserdem finde ich auch,dass sich die Einheimischen eben auch mal mit kleineren Sachspenden,wie Klamotten usw zufrieden geben könnten und nicht immer speziell Geld als angemessen sehen.

Sobald die anderen sehen,dass man jemand Geld gegeben hat,wird man oft von denen auch noch *********.Uns passierte es jedenfalls schon.

Jeder,der sich besser fühlt,weil er an irgendeine Organisation,die den Armen zugute kommen soll,spendet,soll es tun.

Für uns käme sowas allerdings nicht in Frage.Das meiste kommt doch eh nicht an.Bestes Beispiel Tsunami.

Vor nem halben Jahr kam wieder ein Bericht.Dort sieht es teilweise immer noch aus,wie nach einem Bomenangriff.Wo sind denn die gespendeten Millionen geblieben?

Auch die Hotelbesitzer haben in Eigenleistung ihre Anlagen wieder flott gemacht.Die Fischer ihre Boote wieder selbst zusammengezimmert usw.

LG

PS: In Stuttgart saß auch mal ein Obdachloser (mit wohlgenärtem Hund neben sich) auf dem Boden.Er hatte ein Schild worauf stand : Ich habe Hunger und bitte um eine milde Gabe

Da ich eh vor hatte,kurz ins MC (war gleich gegenüber) zu gehen,brachte ich ihm nen Burger mit.Den hatte er aber dankend abgelehnt und mich auf seinen Spendenteller aufmerksam gemacht.

Den Burger gab ich dann seinem Hund und bin weitergegangen.

Der Hunger konnte ja anscheinend nicht sooo schlimm sein

Ich habe mich ebenfalls beim Lesen ziemlich aufgeregt. Sollen wir uns jetzt auch noch selbst bedauern, dass wir alle (hier im Forum!!) eine relativ gut bezahlte Arbeit haben, dass wir ein Dach über dem Kopf haben, täglich unsere Grundbedürfnisse nach Wasser, Nahrung und Kleidung befriedigen können, medizinische Versorgung genießen und unsere Kinder eine Schulbildung erhalten? Reisen gehört sicher nicht zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Aber jeder der sich den Luxus einer Reise leisten kann und dabei noch klagt, hat meiner Meinung nach jeglichen Bezug zur Realität verloren.

Die meisten Menschen müssen mehr oder weniger hart für ihr Geld arbeiten. Auf viel Arbeit muss sich niemand was einbilden, das tun andere auch und viele erzielen damit noch nicht einmal annähernd ein Einkommen, welches ihnen den kleinsten Luxus ermöglicht.

Grüße Effi

@effi

Ich betone nochmal,dass ich mich nicht bedaure.Ich klage auch nicht.

Ich rege mich nur darüber auf,dass es viele Einheimische als selbstverständlich ansehen,ihnen Geld zu schenken.Wenn man nichts gibt,bekommt man oftmals noch eine dumme Bemerkung oder sogar Beleidigung an den Kopf geworfen.

Auch wenn man sich mal Urlaub leisten kann,weil man eben das Glück hat,überhaupt Arbeit zu haben,muß das für andere nicht zwingend heißen,dass man ihnen ja was vom Kuchen abgeben könnte,wenn man in ihr Land kommt.

Ist es daenn für manche so schwer?

Was hier rüber gebracht werden soll ist, daß uns natürlich klar ist in welch einem Luxus wir leben. Rübergebracht werden soll aber auch, daß wir in einem Land leben, wo eine ganz andere Infrastruktur ist u. wir diesen Lebensstandart gewohnt sind (welcher sich aber in den letzten Jahren immer mehr verschlechtert). Mehr nicht. Das dies trotzdem Luxus ist im Vergleich zu den anderen Ländern ist unumstritten.

lg