Guten Morgen Harzer!
Zu 1.)
Ich stelle die Frage aber so herum! Und darauf habe ich noch immer keine Antwort bekommen
Um aber Dir zu antworten:
Ja, natürlich könnten andere Länder das Verhalten (ist das wirklich so "sauber" wie hier viele treumütig glauben (wollen)?) der deutschen Politik übernehmen...mit der Gefahr, das noch mehr Schläfer in noch engeren Netzwerken in diesen Ländern leben.
Vieles ist auch einfach nicht möglich, weil z.B. die Kolonialpolitik Großbritaniens und Deutschlands völlig different ist und somit ganz andere Potentiale gegeben sind.
Aber klar, wünschenswert wäre vieles...existiert aber real leider nur in einer heraufbeschworenen Traumwelt der friedlichen Koexistenz aller Kulturen und sozialen strukturen.
Zu 2.)
2,3 Mio. (u.a. von ai und selbst der UNO) bestätigte Opfer alleine auf Seiten der Schiiten und/oder Kurden (Regimegegner sind noch gar nicht mit eingerechnet!) des Holocaustes im Irak sind also ein "kleineres Übel"? Naja...
Ich stehe mittlerweile aber auch auf dem Standpunkt man sollte "einigen Leuten" im Irak mal klar und deutlich sagen: "Die Bomben und Attentate hären auf, oder wir setzen Hussein unter voller Protektion wieder auf seinen Thron und lassen ihm freie Hand!"...leider ist internationale Politik nicht so einfach...und, genau das finde ich menschenverachtend...
...und nicht einem Volk die Freiheit zu geben (das dies umzusetzen allerdings weder gewillt noch dazu in der Lage zu sein scheint).
Zu 3.)
Genau das habe ich ja auch gar nicht bestritten und durchaus auch schon mehrmals hier im thread-Verlauf angeprangert.
Real betrachtet ist es doch aber so, das auch in diesen Ländern (auch ohne offenen Krieg) längst eingegriffen wird und wurde (Somalia, Äthiopien, Sudan). Hier ist nicht Öl der Grund, sondern andere Bodenschätze ... so "arm" und unwichtig wie viele hier anscheinend glauben wollen (oder dies zumindest propagieren) sind diese Länder oftmals nämlich gar nicht.
Zu Deinen Fragen:
Niemand (die wenigsten) behauptet, das die USA immer recht haben oder unterstützt diese durchaus imperialistische Politik blindwütig.
Jedoch kann ich es in keinsterweise gutheissen, wenn erwiesene Kriegsverbrecher durch den Schutz der UN(O) oder eines internationalen Gerichtshofes unbehelligt frei herumlaufen. Der Begriff "Freiheitskämpfer" ist m.E. eine nicht ungefährliche Definition!
Selbstverständlich werden die zivilen Opfer hervorgerufen durch die USA (wahlweise auch immerwieder gerne Israel) beklagt und angeprangert ... und das ist auch gut und richtig so!
Selbstverständlich ist das "Problem Israel" eines der entscheidenden - aber nachdem die UNO damals so entschieden hatte, müssen sich die Seiten damit arrangieren...und historisch betrachtet haben sie alle recht...das ist ja das verzickte!
Zu den besetzten Gebieten über die es immerwieder Streit gibt: Israel wurde sowohl im Yom-Kippur-, alsauch im Sechs-Tage-Krieg angegriffen (und war weder selbst Aggressor, noch Auslöser), dabei hatten die bis heute größtenteils besetzten Gebiete eine entscheidenede strategische Beddeutung. Also ich kann (auch und vor allem in Rückschau auf die Gesamthistorie Israels) die anschliessende Annektion dieser Gebiete als Schutzzonen nachvollziehen. Wer einen Krieg beginnt (Jordanien, Ägypten, Syrien u.a.) muß auch damit rechnen, ihn zu verlieren (und damit ggfs. auch Gebietsverluste hinnehmen)...
...oder möchtest Du ernsthaft "ehemalige deutsche Staatsgebiete von vor 39" wieder einfordern? Nicht ernsthaft, oder?
Das wäre übrigens staats- und völkerrechtlich das gleiche...und hat nichts mit dem "damischen Hitler" zu tun, dessen Geschichte man durchaus ruhen lassen sollte, aber leider im Vergleich mit aktueller Politik nicht immer ruhen lassen kann...da gibt es nämlich durchaus historisch gewachsene Folgen und Zusammenhänge!
Harzer, es gibt noch einige Gründe, warum Deutschland bisher nicht von Bin Laden oder anderem Terror heimgesucht wurde. Ich denke, wir lesen in etwa die selben Dinge!
Viele Grüße,
Holger