@Mujer
@Mujer sagte:
Das ist natürlich nicht der Fall. Es geht lediglich darum die Problematik mal aufzuweisen. Für fast jede Lebenssituation wird im bürokratischen Deutschland eine Prüfung bzw. ein Nachweis verlangt. Nur für die Kindererziehung nicht. Das ist eine Tatsache.
Natürlich ist das eine Tatsache und es ist wird auch eine Tatsache bleiben. Es wird niemals staatlich festgelegte „Richtlinien“ oder staatlich festgelegte „Prinzipien“ darüber geben, wie Eltern ihre Kinder zu erziehen haben. Es mag sein, dass ich mich jetzt irre oder Dich mit einer anderen Person verwechsle – bist Du nicht Pädagogin ? Wenn ja, würde es mich sehr wundern, dass Du ernsthaft möchtest, dass man über staatlich festgelegte Richtlinien oder Prinzipien einer Kindererziehung redet.
Und ein Seminar oder ein Workshop, oder wie man so was auch immer nennen mag, kann es ja dann nur geben, wenn diese Richtlinien oder Prinzipien zuvor (von wem ?) festgelegt wurden – oder sollte etwa jeder Seminarleiter seine eigenen Prinzipien vermitteln dürfen ? Dann macht ein Seminar oder Workshop keinen Sinn mehr, denn dann könnte man es ja sofort den Eltern überlassen, wie bisher ihre Kinder zu erziehen.
Und ein Nachweis über eine bloße (eventuelle verschlafene) Teilnahme an einem Seminar oder Workshop kann ja wohl nicht ausreichen.
@Mujer sagte:
Das ist alles noch weitgehend Theorie, aber im Gespräch und wer weiß, vielleicht kommt eines Tages die Lösung?
Eine Lösung für Erziehungsprobleme wird es nie geben (ich denke, wir sprechen hier von den „richtigen“ Erziehungsproblemen). Weder im Elternhaus, noch in der Schule zwischen Lehrer und Schüler.
@Mujer sagte:
Ggf. ist der Besuch ans Kindergeld gekoppelt. Immerhin wird das aus den Steuergeldern bezahlt und ich finde da hat der Staat das Recht auch einen Nachweis zu fordern ob das Geld auch zum Wohl des Kindes verwendet wird.
Was aus den Steuergeldern an die Bürger bezahlt wird, wird auch vorher durch die Bürger in die Steuerkasse eingezahlt, auch von kinderlosen Eltern.
Abgesehen davon – was hat der Besuch eines Seminars oder Workshops mit der Frage zu tun, ob Kindergeld zum Wohle des Kindes verwendet wird ? Wenn also Eltern nicht zum Seminar oder Workshop gehen, dann entzieht der Staat den Eltern einen Teil des Kindergeldes ?? Und der Kindergeldentzug, auch der teilweise, dient dann dem Wohle des Kindes ?? Sollen wir das nicht lieber doch voneinander trennen ?
@Mujer sagte:
Und genau das ist das Problem. Das siehst Du, ich und viele andere Eltern so. Allerdings gibt es eine Menge Eltern, die das leider nicht so sehen und da gehts einfach drum das Bewußtsein zu wecken und die Eltern dahingehend zu sensibilisieren.
Du kennst sicherlich den Spruch:“ Es ist erstaunlich, dass Kinder trotz Eltern groß werden“. In diesem Satz steckt Wahrheit, aber er ist natürlich auch übertrieben. Ich bin sicherlich nicht blauäugig, aber ich bin davon überzeugt, dass die meisten Eltern sich ihrer besonderen Aufgabe als „Erziehungsberechtigte“ voll bewusst sind und diese Aufgabe auch sehr gern und auch mit viele Liebe erfüllen. Die Fälle, die wirklich so schlimm sind, dass man sie im wahrsten Sinne als Katastrophe bezeichnen kann, sind Gott sei Dank die Ausnahme. Und die Eltern dieser katastrophalen Fälle wirst Du nie wirklich erreichen, leider. Auch nicht mit Zwängen, schon gar nicht mit Seminaren etc., denn die gehen erst gar nicht hin.
@Mujer sagte:
Sorry .... aber Liebe schützt nicht vor Fehlverhalten ....
Natürlich nicht. Kennst Du irgendwo die heile Welt ? Die hat es nie gegeben und wird es auch nicht geben.
Was ist ein Fehlverhalten ? Wann ist ein Fehlverhalten so tragisch, dass sich der Staat verpflichtet fühlen muss, mit staatlichen Mitteln einzugreifen ?
Fehlverhalten haben alle Menschen, Kinder, Eltern. Fehlverhalten passiert sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Damit müssen wir leben – sofern es sich um erträgliches, normales Fehlverhalten handelt. Die irgendwo oben mal erwähnte Ohrfeige tut nicht nur dem Kind, sondern oftmals auch den Eltern weh. Trotzdem passiert es.
Aber ich denke, Du meinst nicht die Ohrfeige, sondern wesentlich krasseres Fehlverhalten. Aber diese Ausnahmen sind nicht die Regel.
Ich bin sofort dabei, dass in wirklich krassen Fällen die Eltern zur Rechenschaft gezogen werden (in welcher Form auch immer, das ist immer abhängig von der jeweiligen Situation). Aber auch hier hat man immer wieder festgestellt, dass es manchen Kindern, die dem Fehlverhalten ihrer Eltern ausgesetzt sind, immer noch lieber ist, genau mit diesen Eltern zusammenzubleiben. Für uns nicht immer zu verstehen, aber es ist oftmals so. Wenn man solche Eltern dazu kriegen könnte, sich einer qualifizierten Hilfe zu bedienen – fände ich sehr gut.
@Mujer sagte:
Das macht er sicher nicht. Vorher gings um Hotelkatzen und jetzt geht’s um Kinder ....
Na ja, das kann man so oder auch so sehen … Schließlich heißt der Thread
"Tierführerschein, Kinderführerschein".
Aber lassen wir das, mittlerweile geht es ja wirklich nur noch um die Kinderkes.
@Mujer sagte:
Das Thema steckt noch in den Kinderschuhen und ich denke mal jedem ist bewußt, dass das keine einfache Angelegenheit ist. Man kann den Eltern nicht einfach etwas einhämmern. Erstens ist jeder Mensch anders und auch jede Ausgangssituation. Vor allem müssen Eltern den Sinn darin sehen, sonst hat`s nämlich keinen.
Allerdings darf man doch mal laut drüber nachdenken
Das Thema steckt nicht in den Kinderschuhen. Das Thema ist so alt wie es Eltern und Kinder gibt. Glaubst Du, dass sich unsere Eltern und deren Eltern keine Gedanken darüber gemacht haben ?
Genau, jeder Mensch ist anders, das macht die Sache ja so spannend, aber auch gleichzeitig so schwierig.
Ich habe nichts gegen lautes Nachdenken. Aber besser wäre es, über Dinge nachzudenken, die nicht nur in der Theorie, sondern in der Praxis auch tatsächlich machbar sind.
Gruß, Hardy