@joulb sagte:
Auf welcher Basis zahlt Kaera eigentlich die Hotels bzw. macht eine Deckungszusage an selbige?
Normalerweise sind erst alle Forderungen an zu melden und wenn dann die Deckungssumme (hier 110 Mio€) nicht ausreicht anteilig entsprechend der Forderungsanmeldung zu bedienen.
Sind die Hotelrechnungen eigentlich Forderungen gegen den Reisesicherungsschein oder die Insolvenzmasse?
Bisher nahm ich zumindest an, selbiger ist nur für die Sicherung der eingezahlten Kundengelder!
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die Hotels alle Gelder für die Sommersaison bekommen. Lediglich die Gelder, die für die jetzt noch im Urlaub befindlichen Gäste nötig sind. Aber die deutschen Töchter von TC sollten ja auch noch Geld haben. Zudem sind die Gehaltskosten bis November einschließlich sicher. Da arbeiten also schon noch Leute.
Es ist halt problematisch, wer über das Geld verfügen kann. Angeblich wurden die Rücklagen von Condor durch die britische TC-Mutter geplündert. Das ging aber nur, wenn deren Mitarbeiter an die Gelder in legaler Weise kommen konnten. Insofern führt die Insolvenz in Deutschland auch dazu, daß solche für die Tochterunternehmen schädlichen Bindungen gelöst werden können. Da kann es durchaus sein, daß die Versicherungssumme reicht, weil noch genug Geld für den weiteren Betrieb bis ins Frühjahr (da gibt es dann wieder neues Geld) vorhanden ist.
Also wartet einfach mal ab. Wer seine Reise storniert bekommen hat, sollte sein Geld zurückfordern, die anderen abwarten, ob die Summe reicht, der Staat einspringen muß oder ob die Insolvenzmasse zur Befriedigung reicht oder evtl. sogar die Firma neu aufgestellt werden kann. Das ist alles noch offen.
Habe gelesen daß der Markt die Condor beispielsweise braucht. Und auch wenn der TUI-Chef sich wünscht, daß eine "Marktbereinigung" durch Verkleinerung der Überkapazitäten stattfinden wird - daran glaube ich nicht. Die Hotels sind ja schließlich da, da werden Angebote gemacht und dann braucht man auch die Charterflieger, damit die Leute zu den Hotels hinkommen. Das "Problem" Tourismus löst sich nur, wenn die Leute nicht mehr reisen wollen, aber nicht, weil ein Unternehmen pleite geht. Dann veranstaltet eben jemand anders die Reisen und die Reisebürös und Onlinehändler bieten sie an und die Touristen kaufen.
Die Schwierigkeit ist die jetzige schiere Masse der betroffenen Kunden und die kurze Zeit, die vergangen ist, seit die deutschen Töchter von Cook in das britische Schlammassel gezogen wurden. Sobald sich das wieder organisiert hat, wissen wir mehr und ich gebe die Hoffnung nicht auf, an unser Geld zu kommen. Bei der Bank kriegste im Moment eh keine Zinsen, da kann es dann auch bei Cook auf dem Inventurkonto liegen... Weil wir in der glücklichen Lage sind, daß wir es im Moment nicht brauchen. Und der Urlaub ja doch noch geklappt hat.