Insolvenz Thomas Cook Gruppe (Neckermann, Öger Tours, Bucher Reisen)

  • Champagner Charlie
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    geschrieben 1569603091619

    @hans-meyer sagte:

    Hab gerade meine „Stornierung“ von Neckermann bekommen.

    Nun ja, „Stornierung“ steht jedenfalls nicht drauf. Stattdessen:

    “leider können Sie Ihre gebuchte Reise nicht antreten.“

    und:

    „Reisen mit Antrittsdatum bis einschließlich 31. Oktober 2019 sind somit aus insolvenzrechtlichen Gründen leider nicht möglich.“

    Aha. ICH kann also die Reise nicht antreten und (DIE) Reisen sind ... nicht möglich.

    Hat jemand mit juristischem Background eine schlüssige Erklärung dafür, warum man das Kind nicht beim Namen nennt und stattdessen solche Formulierungen verwendet?

    Ich als Jurist habe das so verstanden (es aber nicht nachgeschlagen, gebe ich zu):

    Du kannst die Reise nicht antreten, weil sie derzeit nicht existiert. Einzelne Bestandteile vielleicht schon (wie nicht stornierbare Flüge), aber jedenfalls keine funktionierende Pauschalreise mit Flug, Hotel, Transfers und Extras.

    Aus insolvenzrechtlichen Gründen können wir die Reise auch nicht ermöglichen, weil wir im Moment kein Geld für Hotels etc. ausgeben dürfen, bis wir wissen, wieviel Geld noch da ist und welcher Gläubiger davon wie viel zurückbekommt.

    Vielleicht sind sie ja in ein-, zwei Wochen soweit, daß sie den Überblick haben, welche Flüge bezahlt, aber nicht zu stornieren sind und bieten dann diese Flüge den Kunden seperat an, für die sie gebucht wurden, um ihre Schulden zu verringern. Das scheint ja in Einzelfällen schon passiert zu sein. Aber sowas dauert halt seine Zeit und damit die Kunden wenigstens anders disponieren können, haben sie die Reisen komplett storniert bis Ende Oktober.

    Aber ich würde jetzt noch eine Woche oder so abwarten, bis da ein bißchen Ordnung eingekehrt ist und dann gezielt nach meinen Flügen und dem Hotel fragen.U.U. bekommt Ihr dann die Flüge gegen Verringerung Eurer Forderung freigegeben und könnt in den TC-Vertrag mit dem Hotel einsteigen. Denn auch die Hoteliers müssen ja sehen, wie es weitergeht, auch wenn sie den Sommer zunächst mal abschreiben müssen. Da käme ein Aufenthalt von Euch sicher recht. Nicht alle Hotels sind ja 100% von TC abhängig. Und auch bei den Transfers sind Lösungen vorstellbar. Aber sowas dauert. Mir ging es bislang um die Flüge, die gestern, heute und morgen waren/sind. Aber ab Mitte Oktober sollte man sich mit den TC-Mitarbeitern, die jetzt für den Insolvenzverwalter arbeiten, schon einigen können, wenn einem an dem Urlaub und dem Hotel liegt.

  • Easyjetuser1
    Dabei seit: 1243900800000
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    geschrieben 1569603888144

    Wir wissen morgen mehr... das war alles zu kurzfristig zum neu buchen und bis gestern Abend nichts von TC . Eine Frechheit!

    Habe bei easyjet angerufen, die sagen Fliegen geht.

    Hotel nimmt uns gegen Selbstzahlung eines wie ich finde fairen Preises und organisiert Transfer.

    Lass mir den Urlaub nicht von sonem Betrügerverein ruinieren... und so wurden wenigstens nicht die Flüge umsonst bezahlt und fliegen leer !

    Hat das noch jemand so gemacht ?

    grüße

  • SonneStrand75
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    geschrieben 1569604221137

    Gehälter der Mitarbeiter werden vom Insolvenzgeld bezahlt, nicht von TC.

  • Falconwing
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    geschrieben 1569604287253

    @burton- sagte:

    Wie kommen eigentlich alle auf das schmale Brett, dass mit einer Lastschriftrückbuchung alles gut ist?! :hushed:

    Das frage ich mich auch: Sind das nicht alles Gelder die zur Insolvenzmasse gehören und sicher vom Insolvenzverwalter zur gegebenen Zeit gefordert werden, ggfls. gerichtlich durchgesetzt?? Und dann bei der Versicherung angemeldet und (ggfls. anteilig) reguliert werden? Nicht das da noch einige ein böses Erwachen erleben....

  • Hans Meyer
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    Beiträge: 52
    geschrieben 1569604613715 , zuletzt editiert von Hans Meyer

    @champagner-charlie sagte:

    Ich als Jurist habe das so verstanden (es aber nicht nachgeschlagen, gebe ich zu):

    Du kannst die Reise nicht antreten, weil sie derzeit nicht existiert. Einzelne Bestandteile vielleicht schon (wie nicht stornierbare Flüge), aber jedenfalls keine funktionierende Pauschalreise mit Flug, Hotel, Transfers und Extras.

    Aus insolvenzrechtlichen Gründen können wir die Reise auch nicht ermöglichen, weil wir im Moment kein Geld für Hotels etc. ausgeben dürfen, bis wir wissen, wieviel Geld noch da ist und welcher Gläubiger davon wie viel zurückbekommt.

    Vielleicht sind sie ja in ein-, zwei Wochen soweit, daß sie den Überblick haben, welche Flüge bezahlt, aber nicht zu stornieren sind und bieten dann diese Flüge den Kunden seperat an, für die sie gebucht wurden, um ihre Schulden zu verringern. Das scheint ja in Einzelfällen schon passiert zu sein. Aber sowas dauert halt seine Zeit und damit die Kunden wenigstens anders disponieren können, haben sie die Reisen komplett storniert bis Ende Oktober.

    Aber ich würde jetzt noch eine Woche oder so abwarten, bis da ein bißchen Ordnung eingekehrt ist und dann gezielt nach meinen Flügen und dem Hotel fragen.U.U. bekommt Ihr dann die Flüge gegen Verringerung Eurer Forderung freigegeben und könnt in den TC-Vertrag mit dem Hotel einsteigen. Denn auch die Hoteliers müssen ja sehen, wie es weitergeht, auch wenn sie den Sommer zunächst mal abschreiben müssen. Da käme ein Aufenthalt von Euch sicher recht. Nicht alle Hotels sind ja 100% von TC abhängig. Und auch bei den Transfers sind Lösungen vorstellbar. Aber sowas dauert. Mir ging es bislang um die Flüge, die gestern, heute und morgen waren/sind. Aber ab Mitte Oktober sollte man sich mit den TC-Mitarbeitern, die jetzt für den Insolvenzverwalter arbeiten, schon einigen können, wenn einem an dem Urlaub und dem Hotel liegt.

    Vielen Dank für Deine Antwort!

    Die Vorgehensweise von TC habe ich mir so ähnlich auch gedacht. Mich hat nur gewundert, warum man unbedingt das Wort „Stornierung“ vermeidet und auch nicht schreibt „wir können leider ihre Reise nicht durchführen
„ oder so. Auch lautet die Betreff-Zeile „Wichtige Information zu Ihrer Urlaubsreise“, als ob diese immer noch bestehen würde.

    Aber was soll’s! Vielleicht interpretiere ich da auch zu viel rein. Auch will ich nicht päpstlicher sein, als der Past, denn dann müsste es auch „Wichtige Information zu Ihrer „Buchung“ lauten und nicht „Urlaubsreise“, denn eine solche sollte es ja erst werden, was ja nun nicht der Fall ist. Ich interpretiere das Schrieben jetzt mal als Storno, auch wenn es streng genommen wohl keiner ist und hoffe das der Rest der Welt das genauso sieht. :grinning:

  • Easyjetuser1
    Dabei seit: 1243900800000
    Beiträge: 4
    geschrieben 1569604932659

    @falconwing sagte:

    Das frage ich mich auch: Sind das nicht alles Gelder die zur Insolvenzmasse gehören und sicher vom Insolvenzverwalter zur gegebenen Zeit gefordert werden, ggfls. gerichtlich durchgesetzt?? Und dann bei der Versicherung angemeldet und (ggfls. anteilig) reguliert werden? Nicht das da noch einige ein böses Erwachen erleben....

    Eigentlich müssten alle Kundengelder sofort zurück gezahlt werden, aber wir sollen den sauladen ja finanzieren... kundengelder sind nicht Bestandteil der Insolvenzmasse rein rechtlich.

  • hasilein61
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    geschrieben 1569605102537

    https://www.touristik-aktuell.de/nachrichten/veranstalter/news/datum/2019/09/27/cook-insolvenz-genuegend-geld-fuer-kundengelder/

    Auszug

    Freitag, 27.09.2019

    Kunden von Thomas Cook, deren Urlaub dem Insolvenzantrag des Konzerns zum Opfer fällt, werden aller Voraussicht nach zu 100 Prozent entschädigt. Der Grund dafür liegt am vergleichsweise günstigen Datum der Pleite.

    Nach Auskunft des Hamburger Rechtsexperten Jochen Seeholzer fallen alle Reiseabsagen bis 31. Oktober in das laufende Geschäftsjahr. Dieses begann am 1. November 2018 und endet am 31. Oktober 2019. Sollte es darüber hinaus zu weiteren Absagen kommen, betreffen diese das nächste Geschäftsjahr.

    Sollte sich die Insolvenz und ihre Folgen über den 31. Oktober hinausziehen, wovon derzeit auszugehen ist, stehen Seeholzer zufolge damit nicht nur 110 Millionen Euro, sondern insgesamt 220 Millionen Euro zur Verfügung. 

  • andi2601
    Dabei seit: 1504467393558
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    geschrieben 1569605152807

    Wenn der Champagner Charlie ein "jurist" wäre könnte er euch sicher erklären warum nicht stornieren da steht. Naja jedem das seine ... es ist eben im insolvenz recht doch sehr Komplizierter als hier einige denken oder wissen. Wenn der rv storniert wäre er ggf Entschädigungspflichtig. Da aber im insolvenz verfahren keine weiteren Schulden gemacht werden dürfen, so steht's im insolvenz Gesetz, wählt er diesen Weg. Denn sollte der Schuldner gegen Auflagen verstoßen kann ihm die insolvenz versagt werden.

    Was dann wieder zur Folge hätte das sich TC nich sanieren könnte. So das mal die kurz Form.

  • Rinnebach
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    geschrieben 1569605285562 , zuletzt editiert von Rinnebach

    @falconwing sagte:

    Das frage ich mich auch: Sind das nicht alles Gelder die zur Insolvenzmasse gehören und sicher vom Insolvenzverwalter zur gegebenen Zeit gefordert werden, ggfls. gerichtlich durchgesetzt?? Und dann bei der Versicherung angemeldet und (ggfls. anteilig) reguliert werden? Nicht das da noch einige ein böses Erwachen erleben....

    Hier Einzelbuchung ohne Sicherungsschein :

    Was soll den in dieser Konstellation passieren. Geld zurück holen. Dann kommt wahrscheinlich eine Mahnung. Besser, Geld zurück holen und den Insolvenzverwalter parallel anschreiben und Frist setzen, das er sich erklärt. Steht so ähnlich im Insolvenzgesetz. Tritt er in den Vertrag, z. B. TC ein und sichert das Hotelzimmer zu, dann ist man selbst auch bereit, die Leistung zu bezahlen. Auch im Falle einer Insolvenz, ein Vertrag besteht immer noch aus Leistung und Gegenleistung.

    Karl Valentin: "Die Zukunft war früher auch besser."
  • Hans Meyer
    Dabei seit: 1569518291277
    Beiträge: 52
    geschrieben 1569605331060

    @andi2601 sagte:

    Wenn der Champagner Charlie ein "jurist" wäre könnte er euch sicher erklären warum nicht stornieren da steht. Naja jedem das seine ... es ist eben im insolvenz recht doch sehr Komplizierter als hier einige denken oder wissen. Wenn der rv storniert wäre er ggf Entschädigungspflichtig. Da aber im insolvenz verfahren keine weiteren Schulden gemacht werden dürfen, so steht's im insolvenz Gesetz, wählt er diesen Weg. Denn sollte der Schuldner gegen Auflagen verstoßen kann ihm die insolvenz versagt werden.

    Was dann wieder zur Folge hätte das sich TC nich sanieren könnte. So das mal die kurz Form.

    Klingt schlüssig! Vielen Dank!

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