Ich wollte eigentlich hier keine Diskussion über wirtschaftliche Loyalität und Fairness anzetteln, sondern nur einen Denkanstoß geben, aber einer Diskussion stelle ich mich auch gerne.
Selbstverständlich bin ich Optiker. Um es noch einmal in aller Klarheit zu sagen: Ich bin kein Scheinheiliger, der Wasser predigt und Wein säuft. Ich kaufe, wie erwähnt, auch im Ausland gerne günstig ein. Das T-Shirt, das ich aber selber wasche, die CD, die ich wegschmeiße, wenn sie zerkratzt ist.
Aber bestimmt nicht solche Dinge, die zuhause von denen gewartet oder repariert werden müssten, die ich durch meinen Auslandskauf eigentlich um ihre Existenzgrundlage bringe. Das halte ich für Schmarotzertum.
Das betrifft ja keineswegs nur (Korrektions-)Brillen, sondern den gesamten Zahnersatztourismus, Geräte der Unterhaltungselektronik, Klimaanlagen, Fahrzeuge u.v.m.
Wenn das alle oder viele so machen, ist es dadurch nicht richtiger, sondern umso bedauerlicher. "Nett" ist es auch, wenn man sich hier lang und breit vom Fachmann beraten lässt, um den Kram dann in Tschechien oder sonst wo zu erstehen.
Der Gipfel der Unverschämtheit ist dann, den Fachmann zu fragen, wie man am besten im Internet bestellt.
Sofern ihr mit Sondertarifen bei Wartung und Reparaturen im Inland einverstanden seid, ist das oben gesagte kein Thema. Aber das nehme ich euch nicht ab. Meine Erfahrung spricht eher das Gegenteil. Weil das Teil in der Türkei so billig war, dürfen wir bei Reparaturen auch nichts verlangen.
Und so geht es nicht! Nehmt es mir nicht übel, aber wer Geld genug hat, nach Thailand zu fliegen, hat auch Geld für eine Brille. Das ist alles nur eine Frage der Prioritäten. Noch(!) kann man ja darauf spekulieren, dass es sich der doofe Einzelhändler gefallen lässt und er froh sein muss, wenn ich mit meiner Thaibrille dort gnädigerweise auftauche.