papelbon:
Dann hast Du sicherlich Glück gehabt. Vielleicht hast Du auch eine Idee, wo sich das abgerissene Hotel direkt am Bavaro Strand befindet, neben dem der gut Deutsch sprechende Fausto unter seiner Palme lebt. Dann könnte man ihm vielleicht mal helfen.
Dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein:
Eine Yacht dockt in der Nähe eines winzigen dominikanischen Dorfs an. Ein amerikanischer Tourist kommt an Land und sieht einem einheimischen Fischer bei der Arbeit zu. Nach einer Weile spricht er ihn auf die gute Qualität seiner Fische an und fragt, wie lange er braucht, um sie zu fangen.
„Nicht sehr lange", antwortet der Dominikaner.
„Aber warum bleibst du dann nicht länger draußen und fängst mehr Fische?“ fragt der Amerikaner.
Daraufhin erklärt ihm der Dominikaner, dass ihm sein kleiner Fang reiche, um seine Familie satt zu machen.
Der Amerikaner hakt nach: „Aber was machst Du mit dem Rest Deiner Zeit?“
Der Fischer erzählt: „Morgens schlafe ich lange, angle einbisschen, spiele mit meinen Kindern und halte dann zusammen mit meiner Frau eine Siesta. Abends gehe ich ins Dorf, um Freunde zu treffen, mit ihnen ein paar Bierchen zu trinken, Gitarre zu spielen und Lieder zu singen. Ich habe ein erfülltes Leben.“
Der Amerikaner unterbricht: „Ich habe einen Harvard-Abschluss, ich kann Dir helfen, mein Freund! Wenn Du jeden Tag viel länger aufs Meer hinaus fährst, fängst Du viel mehr Fische und kannst diese verkaufen. Mit dem zusätzlich verdienten Geld kaufst Du Dir dann ein größeres Boot.“
„Und was mache ich damit?“, fragt der Fischer.
„Mit dem größeren Boot verdienst Du noch mehr Geld. Du kannst Dir ein zweites Boot kaufen, ein drittes und so weiter, bis Du irgendwann eine ganze Flotte von Fischerbooten hast. Mit den großen Mengen, die Du dann jedenTag fängst, kannst Du direkt mit den Verarbeitungsbetrieben verhandeln und benötigst keine Mittelsmänner mehr. Eines Tages kannst Du sogar Deine eigene Fabrik eröffnen. Dann kannst Du dieses kleine Dorf verlassen und nach Santo Domingo ziehen oder nach Los Angeles oder sogar nach New York City! Von dort aus kannst Du dann Dein neues Firmenimperium steuern.“
"Wie lange wird das dauern?" fragt der Dominikaner.
"Zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig Jahre", antwortet der Amerikaner.
„Und danach?"
„Danach? Dann wird es erst richtig interessant, mein Freund“, antwortet der Amerikaner mit einem lauten Lachen. „Wenn Dein Geschäft erst mal richtig groß ist, gehst Du damit an die Börse und verdienst viele Millionen mitdem Aktienverkauf.“
„Millionen? Wirklich?“, staunt der Dominikaner. „Und dann?“
Sagt der Amerikaner: „Dann, mein Freund, kannst Du Dich zur Ruhe setzen, in ein kleines Dorf an der Küste ziehen, jeden Morgen lange ausschlafen, mit Deinen Kindern spielen, ein bisschen angeln gehen, Nachmittags dann zusammen mit Deiner Frau eine Siesta halten und jeden Abend Deine Freunde treffen und mit Ihnen das Leben genießen.“
Klar, nur eine Geschichte. Trotzdem frage ich mich, ob "Fausto" unter seiner Palme nicht ganz glücklich ist und ob er unsere Hilfe überhaupt braucht...
LG Klaus