Immer wieder bringen Touristen massenweise Klamotten mit. Habt ihr Euch schon mal Gedanken gemacht, wo eine normale kenianische Familie das in ihrer maximalst 2-Zimmerwohnung aufbewahren soll.? Kleiderschränke sind in der Regel nicht vorhanden, oder vielleicht einer für alle in z.B. der Einraumwohnung einer kleinen vierköpfigen Familie. (Ok, europäische Kleidung hat zumindest einen geringen Wiederverkaufswert.) Waschmaschine - nein, Bügeleisen - nicht wirklich. Fliessendes Wasser im Haus - wenn man Glück hat. Die Klamotten können feucht werden, die Unterkünfte sind oft undicht, haben kein Fensterglas, Ungeziefer kann sich sammeln. Zudem sind kenianische Kinder sieben Jahre lang 80% der Tageszeit in der Schule oder auf den Weg dorthin und zurück - in Schuluniform. Und bitte, nehmt keine riesigen Taschen mit, wenn ihr sie zu Hause besucht. Der Neid ist groß und regemäßig kommen aggressive organisierte Banden aus Nairobi und plündern alles. Zurück bleibt Angst und Schrecken.
Federmäppchen, Schultaschen, Lineale, Schreibblöcke, Englischbücher, auch Deutsch-Englisch. Jemand der ein bisschen Deutsch kann, hat zumindest die Chance in gastronomischen Bereich unterzukommen oder gar in der Touribranche. Alles was irgendwie mit Schule zu tun hat, ist wichtig aber für viele Familien nicht wirklich bezahlbar. Hey, diese Kinder lernen noch wirklich gerne! Und sind auch noch stolz darauf. In die Bildung der Kinder soll man investieren und in Sauberkeit, damit sie überlebensfähig, stark und selbstbewußt werden. Seife, flüßiges Waschmittel in wiederverschraubbaren Tuben. (in den Koffer, nicht ins Handgepäck)
Und wer will und kann bringt eine einfache Armbanduhr mit mit min. 10 barr wegen der Feuchtigkeit, sonst läuft das Glasinnere gleich an.
Wenns dann noch was zum spielen sein darf.. Matchbox-Autos, (insbesondere Traktoren mit Schaufelbaggern) bringen Jungsaugen zum Leuchten. Hier wie dort. Ein Puzzle vielleicht. Glitzernde Haarspangen für die Mädchen und Schuhe in allen Formen, Sportschuhe, Ballerinas. Mädchen sind auch dort einfach Mädchen. Und das meine ich positiv. Schwimmkleidung ist meist unangebracht. (In der Schule gibt es keinen Schwimmunterricht, für Schwimmbäder ist weder Geld noch Wasser da.) Für ältere Mädchen lasst ein bisschen Parfüm da.
So, das mußte ich einfach mal los werden. Denkt bitte mit Herz und Verstand wenn ihr Euer Spendengepäck packt. Anderes Gebäck krümmelt zu leicht.