In Kenia eine neue, noch nie dagewesene Kriese ausgebrochen. Wie die Regierung selbst - Mr. Odinga in den Nachrichten - eingestanden hat, es gibt außer weitere regionale Unruhen drei große Problemen: es gibt kein Wasser, nicht einmal im Nairobi; zweitens gibt keine ausreichende Lebensmittel, die Hilfslieferungen erreichen nicht die Bedürftigen und ebenso gibt es eine Energieknappheit. Im Juli war ich wiederum drei wochelang unten am Küstenbereich. Die Hotels haben kaum Gäste, am Strand arbeiten professionelle Diebe - sie stehlen alles - usw. Sicher, die Hotels rutschen schnell zu Rande des Bankrottes; natürlich erstmal leidet das Qualität unter diesen Zuständen. Da ich um 20 mal im Lande dreiwöchige Urlaub gemacht habe, warne ich alle sehr vorsichtig das Urlausziel Kenia zu wählen
Neue Kriese in Kenia
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geschrieben 1249208140000
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geschrieben 1249208433000
Was soll man von diesem Posting halten? Kann jemand diese Schilderungen bestätigen? Ich lasse mich nicht so schnell verrückt machen, aber interessieren würden mich Berichte über die gegenwärtige Situation schon, da wir am 24.12. nach Nairobi fliegen.
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geschrieben 1249211502000
@vegas49 sagte:
Da ich um 20 mal im Lande dreiwöchige Urlaub gemacht habe, warne ich alle sehr vorsichtig das Urlausziel Kenia zu wählen
Eindeutige Antwort: Er will wahrscheinlich alleine bleiben.
Die letzten Hotelbewertungen sind i.O. und haben keine derartigen Bemerkungen.
LG
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Dabei seit: 1086912000000Beiträge: 2360Zielexperte/in für: Sonstiges Kenia Kenianische Küstegeschrieben 1249213612000
Jambo ,
ich hab jetzt erst einmal ein paar Minuten gebraucht, um mich wieder abzuregen.
Dann entschuldige ich mich gleich vorweg für meinen langen Beitrag, aber der muss sein.
Ja, ich liebe Kenya, bin mir aber seiner negativen Seiten wohl bewusst. Seit Jahren verfolge ich die Ereignisse und Entwicklungen in Kenya und ich muss zugeben, dass dies oft mein Verständnis übersteigt. Touristen waren niemals gefährdet und ich finde es schon immer erstaunlich, dass ein Bombenanschlag in Ägypten, bei dem leider Menschen (auch Touristen) ums`s Leben gekommen sind, schneller vergessen ist, als die Ereignisse vom Jahreswechsel 2007/2008.
Sicher, die Wahlen 2012 sind eine andere Geschichte, aber bis zu diesen ist es noch eine Zeit hin. Die politische Situation in Kenya - also da muss man sich nur mal die Vergangenheit angucken.
Die größte Krise - da gab es schon andere. Ganz ehrlich - der will bloß doch bloß wieder Hilfe von anderen Ländern, die dann nicht dort ankommt, wofür sie gedacht ist. Das wird doch immer auf den Rücken der Betroffenen ausgetragen. Es hat die doch noch nie interessiert, wie es der normalen Bevölkerung geht. Ich erinnere nur an den "maize" Skandal von Anfang des Jahres.
Ich persönlich finde es immer "klasse", wenn jemand, der in der Nebensaison in Kenya ist, sich beschwert, dass die Hotels leer sind. Viele Hotels sind seit Jahren in den Monaten Mai und Juni geschlossen und öffnen erst im Juli wieder ihre Pforten.
Es gibt einige Hotels, die finanziell zu knabbern haben, aber es gibt auch einige, die ihre Touristen halten konnten und die Zeit fleissig zum renovieren nutzen.
Es gibt auch Hotels, die während der Hochphase Ende 2004 - 2007 keine Rücklagen bildeten, sondern wo die Besitzer alles Geld abzogen - wieder eine andere Geschichte.
Und es gibt Hotels, die die Krise nicht überlebten, zwar hauptsächlich wegen der ausbleibenden Touristen, aber auch wegen anderer Gründe.
Die Flüge werden wieder aufgestockt und Kenya beginnt schön langsam wieder einen kleinen Aufwärtstrend zu verzeichnen und dann so ein Post in einem Reiseforum.
Wer noch nie in Kenya war - was soll der davon halten?
Wasserknappheit mit den daraus resultierenden Folgen - auch keine Seltenheit - das Versagen der Regierung in diesem Fall - auch keine Seltenheit.
Das der Tourismus aufgrund den Ereignissen Ende des Jahres 2007 massive Einbrüche erlitten hat, lag auch an den größtenteils aufgepuschten Medienberichten und auch den übertriebenen Berichten einzelner. Ich will jetzt nicht beschönigen, was passiert ist, aber ich finde es immer schade, wenn die Fakten aufgrund von Sensationsberichten verdreht werden. Dazu wurde in der Vergangenheit schon viel geschrieben, daher jetzt in diesem Punkt Schluss.
Wegen der anhaltenden ausbleibenden Regenfälle - tschuldigung, aber das ist nicht erst heuer so. Der ein oder andere wird sich sicher noch an die Dürre und die Hungersnot in 2006 erinnern.
Die politische Lage - was soll man dazu sagen - auch nicht andes als früher. Korruption gab es in Kenya schon immer.
Diebstahl - gibt es in Kenya genauso wie in anderen Ländern auch. Das dieser unter gegebenen Umständen verstärkt auftritt - das braucht man auch nicht zu leugnen. Wobei man anmerken muss, dass die Zahl der überfallenen Touristen noch weit unter denen in anderen, weitaus bekannteren Ländern liegt. Da ich am Strand, wenn überhaupt, max. 300 KSH dabei habe, wäre ich kein gutes Opfer.
In den normalen Küstenhotels - gab es mal in kleineren, abgelegenen Hotels was, das muss man auch nicht leugnen, aus den größeren und bekannten Hotels ist mir aber nix bekannt.
Kenya ist ein Entwicklungsland mit seinen Problemen, genau wie viele andere Urlaubsländer. Man sollte sich jedoch bewusst machen, dass der Tourismus eine der Hauptbranchen des Landes ist. Das Ausbleiben der Touristen hat für den Verlust vieler Arbeitsplätze gesorgt. Eine Freundin ist gerade unten und die hat berichtet, dass das Southern fast voll ist, in den anderen Hotels ist nicht so viel los. Sie ist gerade auf Safari und wird mit Sicherheit nach ihrer Rückkehr einiges berichten können. Eine Bekannte flog am 17. Juli und wird Mitte August auch einiges zu erzählen haben.
Die Hauptsaison in Kenya an der Küste sind nun mal die Monate von November bis März. In den Ferienzeiten und teilweise auch im August und September ist an der Küste wegen Migration etwas mehr los. Aber bei weitem nicht so wie in den vorgenannten Monaten. Kenya ist ein Fernreiseziel, dass von vielen eben in den Wintermonaten besucht wird. Wenn man die Winterkataloge ansieht, dann merkt man, dass - wenn auch spät - Kenya wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt.
Man muss sich auch bewusst machen, dass Kenya aufgrund der Safaris einfach im hochpreisigen Sektor liegt. Da überlegt man sich auch zweimal, ob man fährt oder nicht und daher ist eben eine gute Info im Vorfeld unerlässlich.
Es ist nicht die erste Krise in Kenya. Wir haben die Auswirkungen nach dem Attentat 2003 mitbekommen und auch die Erholung des Landes, wobei der Tsunami in Asien eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat. Jedoch haben hier viele Kenya als Reisedestionation entdeckt. Und wir haben auch viele kennen gelernt, die nie auf Kenya gekommen wären, wenn es nicht als Alternative angeboten worden wäre. Die einhellige Meinung hier - hätten wir gewusst, dass Kenya trotz seiner politischen Situation und der Armut, ein so herrliches Land ist, wären wir schon früher hergekommen.
Ich persölich kann nur sagen - Kenya ist eine Reise wert. Es bietet die gleichen Gefahren wie andere Länder auch. Eine gute Information setzte ich persönlich, bei einem Urlaub in ein Land wie Kenya voraus. Es gibt viele Möglichkeiten, u.a. dieses Forum hier. Hier gibt es auch viele, die seit Jahren nach Kenya fahren und über die Zeit diverse Freundschaften und Bekanntschaften geschlossen haben und auch von denen entsprechende Informationen bekommen. Kenya beschränkt sich nicht nur auf das Küstenleben und die Safari - es gibt noch einige Facetten mehr, mit denen wir Touristen größtenteils nicht in Berührung kommen.
Es ist meines Erachtens auch noch immer ein Unterschied, ob ich in einem Hotel oder in einem Selbstversorger Cottage Urlaub mache.
Bei einem Hotel hätte ich jetzt keine Bedenken.
Wir wurden im Januar 2008 vor Ort über Eventualitäten informiert und waren froh, dass wir gefahren sind. Allerdings wurden wir von Freunden und Bekannten auch immer über den aktuellen Stand informiert.
Viele Fluglinien bieten die Möglichkeit an Spendengepäck mitzunehmen. Außerdem hat jeder auch die Möglichkeit vor Ort etwas zu tun, muss aber nicht. Das steht jedem frei.
Lass dich nicht verrückt machen. Einige Freunde fliegen jetzt im November und freuen sich schon riesig, zwei weitere Freundinnen nach Weihnachten. Für uns geht es Ende Januar/Anfang Februar wieder nach Kenya.
Du findest hier im Forum immer wieder News zur Lage in Kenya - jedoch meist nüchtern und nicht verallgemeinert.
Es gibt auch im Netz die Möglichkeit diverse kenyanische Zeitungen online zu lesen. Auch wenn diese durch Zensur manchmal doch etwas verfälscht sind.
Wer Kenya ein wenig kennt, der weiß, wie die Uhren ticken.
Wenn du noch bestimmte Fragen hast, kannste mir auch gerne eine PN schicken.
Ich habe weder ein Hotel, noch ein Cottage, eine Safariagentur oder andere Verpflichtungen in Kenya. Mir ist Kenya einfach an`s Herz gewachsen, wie schon geschrieben mit all seinen Vor- und Nachteilen. Der Tourismus ist eine große Einnahmequelle des Landes und wenn diese versiegt, darüber will ich gar nicht nachdenken.
Kenya ist ein wunderbares Land mit vielen Möglichkeiten und ganz ehrlich, wenn ich mir hier unsere Zeitungen ansehe und was bei uns so alles passiert, dann seh ich da nicht ganz so viel Unterschied, obwohl es kein fairer Vergleich ist. Jeder hat seine eigene Mentalität und das sollte man auch akzeptieren.
Ich bin mir bewusst, dass ich Kenya nicht "retten" kann. Aber es widerstrebt mir, ein solches Posting ohne Kommentar stehen zu lassen.
Viele Grüsse
Chrissy
CARPE DIEM -
geschrieben 1249213734000
Hallo zusammen!
Ich habe heute morgen einen Anruf von der Nordküste bekommen. Ein Bekannter
von mir ist gerade im Traveller's Hotel und ist vor 2 Tagen von einer 10- tägigen Safari
quer durch's Land zurückgekommen. Nun mal ganz langsam....
Es gibt sowohl an der Küste als auch in den Parks keine bis ganz wenige Einschränkungen
für Touristen!!! Mit ganz wenig ist gemeint, dass mal das ein oder andere Getränk für kurze
Zeit nicht zur Verfügung steht oder z.B. die ein oder andere Sorte Obst nicht jeden Tag
vorhanden ist. Ebenso gibt es wohl öfters Probleme mit der Stromversorgung, was man
aber in den Hotels ebenfalls überhaupt nicht mitbekommt.
Wasserknappheit im Land - ja, die Versorgung ist schwierig, ebenso die Lebensmittel-
versorgung.
Geringe Gästenzahlen in den Hotels? => ist nichts neues, im einen mehr, im anderen
weniger. Diebe am Strand? => Mensch, was für eine Einsicht! Sowas gibt es überall,
jeder Mensch weiss, dass man sich dementsprechend verhalten muss.
Hilfgüter erreichen die Bedürftigen nicht? => Ohne Kommentar...
Du schreibst Du warst 20 mal in Kenya...Dann solltest Du Dir über die Probleme
dieses Landes schon im Klaren sein, die gibt es nicht erst seit 3 Wochen.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was Du uns hier mitteilen möchtest....
Gruß
Stüppi
Alles was ich mir wünschte war nach Afrika zurück zu kommen. Wir hatten es noch nicht einmal verlassen, und doch war ich wenn ich nachts wach lag und lauschte schon heimwehkrank - E.Hemingway- -
Dabei seit: 1086912000000Beiträge: 2360Zielexperte/in für: Sonstiges Kenia Kenianische Küstegeschrieben 1249213757000
Jambo mcgee ,
sorry, habe das Eingangsposting wohl falsch verstanden bzw. mir ist gleich mal die Hutschnur hochgegangen, so dass ich den eigentlichen Sinn des Posts nicht verstanden habe - sorry.
Sicher, Kenya war jetzt schon auch schön, wo nicht soviele andere Touristen waren. Und es wird jetzt merklich voller. Hatte ganz vergessen, dass es manche gibt, die einfach die "Ruhe" behalten wollen.
für deinen Post. Wünsche dir noch einen schönen Sonntag
Viele liebe Grüsse
Chrissy
CARPE DIEM -
geschrieben 1249217016000
Danke Chrissy für Deine ausführliche Stellungnahme! Sie erspart es mit, ausführlicher auf die Situation vor Ort einzugehen, da ich ich Dein Statement zu 100% unterschreiben würde.
Freunde von uns sind derzeit im Southern Palms, was sehr gut gebucht ist ( für die Nebensaison) und auch auf Safari hat sich in den Unterkünften niemand über eine mangelnde Auslastung beschwert. Die Versorgung im Hotel und auf Safari wurde gelobt. Unsere Freunde besuchten auch gastronomische Einrichtungen in Diani, auch hier keine Klagen. Der Monat Juli gehört nicht zur Hauptsaison in Kenia, deshalb kann man noch lange nicht von leeren Hotels sprechen.
Aus eigenem Erleben kann ich berichten,dass es in Kenia auch in den Strandhotels schon immer mal zu Stromausfällen kam.
Darf ich den Threaderöffner mal fragen, in welchem Hotel er denn seine Ferien verbracht und wo er denn all seine negativen Erfahrungen gemacht hat?
Gruß Spidernet
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geschrieben 1249217954000
Da bin ich gespannt, ob sich der Panikmacher nochmal meldet...
Toll, daß sich kompetente User hier gleich melden und die Sache etwas zurechtrücken.
Danke Chrissy
LG
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geschrieben 1249221638000
Mir geht bei so einem Posting einfach die Galle hoch
Vegas49 rate ich in selbiges zu fahren - aber vorsicht,
da hast Du gute Chancen wirklich professionelle Diebe
zu Gesicht zu bekommen...oder vielleicht einfach mal
an die Nordsee....
Alles was ich mir wünschte war nach Afrika zurück zu kommen. Wir hatten es noch nicht einmal verlassen, und doch war ich wenn ich nachts wach lag und lauschte schon heimwehkrank - E.Hemingway- -
geschrieben 1249223505000
Danke für Eure umgehenden Reaktionen! So und nicht anders hatte ich diesen Beitrag auch eingeschätzt.
Ich habe auch nicht im entferntesten an eine Stornierung etc. der Reise gedacht. Wir sind zwar Kenya-Neulinge, haben aber bereits Afrika-Erfahrungen in Südafrika, Namibia und Tansania sammeln können. Auch sonst haben wir schon manches Land auf dieser Welt bereist, von dem im Vorfeld von Krisen, Unruhen und Beeinträchtigung der Reisefreuden berichtet wurde.
Wir haben ab 24.12. eine 7-tägige Safari (Lake Nakuru, Masai Mara, Naivasha, Amboseli) und 5 Nächte im "Pinewood Village" gebucht, auf die wir uns riesig freuen. Stromausfälle, Versorgungsengpässe und "Improvisationskunst" der Einheimischen, aber auch der Hotelliers, in jeder Lebenslage gehören für uns bei einer Afrika-Reise einfach dazu. Wer bewußt nach Afrika reist, muss sowieso das "Hakuna matata Prinzip" verinnerlicht haben. Mich hatte der Thread-Eröffner mit seinem Posting nur ein wenig verwirrt, jedoch nicht verängstigt.
Also wir zählen bald schon die Tage... Dieser Kontinent hat es uns vom ersten Moment an angetan und nach Kenya stehen Sambia, Botswana und Mozambique auf unserer "To-do-Liste" ganz weit oben.
Allen Kenya-FreundenInnen einen schönen Restsonntag!
Ingo