Hallo zusammen ,
wir sind seit einer Woche zurück und CLEAN! (auch die Nachwehen des Anschlages von Palmanova nur an einer wesentlich höheren Polizeipräsenz, besonders in Palma am Tag danach, bemerkt)
Auch ich hatte im Vorfeld ein mulmiges Gefühl, da wir nicht nur Verantwortung für uns, sondern auch für unsere Kinder tragen. Wenigerwegen des Urlaubs selbst, sondern vielmehr bezügl. des Aufenthaltes im Flughafen.
Wir sind viel auf der Insel unterwegs gewesen, haben fast 3.000 km mit dem Mietwagen zurück gelegt , und von der Schweinegrippe nur wenig mitbekommen, egal ob wir im Süden, Norden, Westen oder Osten gewesen sind.
Abgesehen vom Flughafen haben wir einzig auf dem Wochenmarkt in Sineu zwei Touristen mit Mundschutz gesehen.
Unbehaglich haben wir uns während des Urlaubs nur gefühlt, als sich in der Cala Pi ein Trupp junger Mädels neben uns platzierte, von denenzwei husteten, wie ein alter Kettenhund. Da es uns ab mittags ohnehinzu voll wurde, haben wir das Feld geräumt, auch wenn eine Ansteckung am Strand so gut wie unmöglich ist.
Geärgert habe ich mich, einmal dort und mit direktem Blick auf dieSituation, über das Aufpushen des Themas durch bestimmte Medien und vor allem diese Omnipräsenz.
Das kann selbst Leuten, die versuchen differenziert mit der Thematik umzugehen, die Vorfreude anmiesen.
An unserem Abflugtag sind 522 Maschinen gestartet und gelandet (ca.22.000 Personen) und wie verschwindend gering ist da der Anteil derInfizierten! Über die vielen Tausend Urlauber, die gesund zurückkehren, berichtet niemand, das ist unspektakulär. Dafür werden kleine Gruppen von infizierten Rückkehrern auf den Titelseiten präsentiert.
Obendrein erfährt man nicht, WIE diese Leute ihren Urlaub verbracht haben. Bernats Fotos habe ich leider - oder sollte ich besser sagen zumGlück - nicht mehr ansehen können.
Selbstverständlich haben wir strikt auf Handhygiene geachtet, Türen z.B. von Flughafentoiletten mit dem Ellbogen geöffnet und immer Sagrotan-Tücher im Gepäck gehabt, falls das Händewaschen nicht möglich war.
Ebenfalls Lenkrad und Griffe des Mietwagens, der teuer, dafür aber weniger sauber war, mit einem Sagrotantuch abgewischt.
Für den Rückflug hatten wir uns, sollten ganz bestimmte Ballermanntrupps am Check in auftauchen, mit Atemschutzmasken gerüstet. Die tauchten jedoch zum Glück nicht in unserem Dunstkreis auf und wir hatten immer Gelegenheit genügend Abstand zu anderen Reisenden zuhalten.
Per Zufall haben wir während des Urlaubs einen Galileo-Bericht gesehen,in dem sich ein Virologe mit der Situation auf Mallorca auseinandersetzte.
Ansteckung durch Poolwasser, Meerwasser=Fehlanzeige
Von Strandliege zu Strandliege ebenfalls, die Kontamination der Umluft ist auf die Entfernung nicht hoch genug (wer rückt seinem Nachbarnschon direkt auf den Leib)
Flugzeug aufgrund der Klimaanlagen-Filter so gut wie auszuschließen, es sei denn der unmittelbare Nachbar ist betroffen.
Hoch ist das Risiko bei allen stark frequentierten Kontaktflächen wieTürgriffen, Schalttafeln in Fahrstühlen, Handläufen..., aber dem kann man mit Hände waschen und Desinfektionstüchern abhelfen.
Ebenso natürlich in Diskotheken durch gemeinsame Trinkgefäße, geringen face-to-face-Abstand... das Risiko dürfte jedoch in deutschen Diskotheken nicht geringer sein.
Für Interessierte ist dieser Bericht sicherlich noch online aufrufbar.
Fazit: wir haben zwei entspannte und erholsame Wochen auf dieser wunderschönen Insel verbracht, nur viel mehr Hände gewaschen und Sagrotan-Tücher verbraucht wie sonst.
Atemschutzmasken im Gepäck zu haben, für den Fall dass der unmittelbare Nachbar im Flieger schnieft und röchelt oder eine torkelnde Feierfraktion am Check in naht, ist sicher kein Fehler. Darüber hinaus sehe ich unter Berücksichtigung der Hygienemaßnahmen dort wie hier keinen Unterschied bezügl. der Ansteckungsgefahr, auch wenn ichverstehen kann, dass Risikoträger lieber auf eine Reise verzichten.
Liebe Grüße, Carlotta