Dass man Menschen, die in irgendeiner Weise behindert sind oder auch Schwierigkeiten anderer Art haben, nicht verhöhnen sollte, ist eine Selbstverständlichkeit, die keiner großen Diskussion bedarf.
Zum schlampigen Umgang mit der deutschen Sprache habe ich heute diesen DPA-Artikel gelesen:
7,9 Prozent schaffen keinen Hauptschulabschluss
76 249 Jugendliche haben im vergangenem Jahr ihre Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen. Dies sind 7,9 Prozent des Altersjahrganges, geht aus der neuen Statistik der Kultusministerkonferenz (KMK) hervor. Zehn Jahre zuvor (1996) hatte diese Quote 8,7 Prozent betragen.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete am Mittwoch die nur geringfügige Verbesserung als enttäuschend. Bei diesem «Schneckentempo» kämen die Kultusminister «ihrem Versprechen kaum näher, die Schulabbrecherquote schnell zu halbieren», sagte die GEW-Vizevorsitzende Marianne Demmer. «Durchgreifende Erfolge sind nur mit maßgeschneiderter individueller Förderung für jeden einzelnen vom Scheitern bedrohten Jugendlichen zu erzielen.» Der bisherige Maßnahmenkatalog der Kultusminister sei aber ein «Bauchladen unverbindlicher Absichten.»
Um die Zahl der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss gibt es seit Jahren politischen Streit. Die Bundesagentur für Arbeit und der Bund müssen Jahr für Jahr mehrere hundert Millionen Euro für die Nachqualifizierung dieser Jugendlichen aufwenden. Die Kultusminister hatten in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehrfach zugesagt, die Quote zu halbieren. Zwei Verträge zwischen der KMK und der Bundesagentur zeigten jedoch bisher kaum Wirkung. Daraufhin hatten die Kultusminister im Oktober erneut ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen, die Umsetzung aber allein den Ländern überlassen.
Ende des Artikels
Das gehört nicht direkt zum Thema, dennoch wäre es interessant, zu ergründen, wer hier eigentlich versagt bzw. versagt hat.
Sicherlich sind Schule und Elternhaus daran nicht unerheblich beteiligt. Wie steht es mit der Beeinflussung durch die Medien, hauptsächlich des Fernsehens?
In jedem Kinderzimmer ein TV-Gerät und eine Spiele-Konsole? Eltern und Großeltern schalten die "elektrische Oma" ein, dazu ein bisschen Schokolade und ein Tütchen Chips - schon hat man seine Ruhe...? muss sich mit den Kleinen nicht beschäftigen oder ihnen gar etwas vorlesen...?
Was ist es also, was unseren Nachwuchs zunehmend verblöden lässt?
Anmerkung:
Das soll keinesfalls als Verallgemeinerung verstanden werden; die obigen Zahlen sprechen für sich - die Mehrzahl unserer Kinder schafft also doch (zumindest) den Hauptschulabschluss.