Und dann noch mal zu denen, die meinen, jegliche Sanierungsversuche wären wegen Vertrauensverlust ohnehin sinnlos...
Jasmin Taylor hatte einen recht kreativen Umgang mit Kundengeldern (vereinfacht ausgedrückt ). Trotzdem existiert die Marke JT Touristik nach Insolvenz und Verkauf an die REWE Gruppe fort und hat das Vertrauen der Verbraucher schnell wiedererlangt. Der Name Thomas Cook wird in Deutschland sicherlich verschwinden, Öger war als Marke ja schon seit dem Birgenair Absturz angezählt, ein Comeback der NUR Touristik (Neckermann und Reisen) dagegen kann ich mir sehr gut vorstellen, wenn ein Investor gefunden wird.
Und ob Reisen nach dem 13.10. durchgeführt werden können oder nicht hängt von der Liquidität der deutschen Töchter ab. Reicht die (ggfls. mit Überbrückungskrediten) macht es das Unternehmen wertvoller und der Insoverwalter kann ein Unternehmen mit laufenden Geschäftsbetrieb veräußern, was einen höheren Erlös für die Massegläubiger erwarten lässt. Reicht sie nicht, bzw. werden die benötigten Kredite nicht gewährt, werden die Reisen abgesagt und es geht an die Verwertung der Masse. Vorherbestimmt ist da gar nichts, zumal die Ertragslage der deutschen Töchter ja nicht so schlecht gewesen sein soll. Die Stornos sind relativ irrelevant. Sollten die Zimmer in Einzelfälle nicht erneut reserviert werden können, wird halt ein Alternativangebot gemacht. Warum sich die Hotels darauf einlassen sollten? Weil sie gar keine andere Wahl haben, wenn sie halbwegs überleben wollen. Was der Sanierung außer meiner Sicht am meisten im Wege steht, ist der "Run", der auch hier von einigen Scharfmachern weiter angeheizt wird. Das führt zu einer self-fulfilling-prophecy, der sich das Unternehmen leider schlecht wird entziehen können.
Und zum Thema "Kundenorientierung": Leute, ihr habt Vorstellungen. Dann zeigt mir bitte mal das Großunternehmen, das erreichbar bleibt, wenn alle Kunden gleichzeitig Kontakt aufnehmen wollen. So viel Kapazität kann doch niemand vorhalten.