Moment mal, ich habe nicht den RV dafür verantwortlich gemacht, dass das Servicepersonal kein Deutsch konnte.
Ich weiß sehr wohl, dass ich in Kenia nicht erwarten kann, dass die Leute Deutsch können und wenn in der Beschreibung für eine Rundreise (wie in diesem Fall) drinsteht, dass die Reiseleitung auf Englisch ist, dann weiß ich, was mich erwartet und für mich ist es auch kein Problem, da ich gut bis sehr gut Englisch spreche.
Aber es kommt eben auch immer wieder vor, dass Leute eine solche Reise buchen, obwohl sie kein Englisch können so nach dem Motto: "Mir macht es nichts aus, wenn ich Erklärungen zu Land und Leuten nicht verstehe, mir reicht es, wenn mich der Fahrer/RL von A nach B fährt und mir im Hotel den Zimmerschlüssel in die Hand drückt".
Aber genau das hat eben der Fahrer nicht getan, er hat uns einfach in den Lodges abgesetzt und dann durften wir selber zusehen, wie wir unsere Zimmer bekamen. Und jetzt stell Dir mal vor, du stehst in einer solchen Situation da und kannst kein Englisch und auch sonst keiner aus deiner Reisegruppe..... Und die deutsche Reiseleitung in Mombasa, die dir evtl. helfen könnte, siehst du erst nach Ende der Rundreise wieder und hast auch sonst keine Möglichkeit, sie zu erreichen.
Normalerweise habe ich in so einer Situation kein Problem damit, anderen zu helfen. In dem Fall hatten wir aber den Typ "notorischer Nörgler" mit dabei, und da war ich dann der Meckerkasten und Sündenbock, wenn den Herrschaften etwas nicht passte, angefangen vom Zimmer übers Essen bis hin zum Wetter! Und als ich den Herrschaften sagte, sie sollten ihren Krempel doch einfach alleine machen, gab es auch da wieder Gezeter und Geschrei.
Und ich sage eben, wer auf so was keine Lust hat, sollte sich besser zehnmal überlegen, ob er mit JAHN-Reisen in Urlaub fährt.
Und ja, ich mache dem Veranstalter sehr wohl einen Vorwurf, dass er für Gäste, die kein Englisch können, (fast) keinen Ansprechpartner vor Ort hat und dann normale Gäste zum Hilfs-RL werden müssen mit den o.g. Folgen.
Positives Gegenbeispiel ist hier die TUI:
Mit denen hatte ich zwei Jahre zuvor eine ähnliche Reise gebucht: da gab es fast in jedem Hotel an der Küste eine deutschsprechende RL und als wir während der Rundreise zum Mittagessen in Nairobi waren, stand auch da eine deutsche RL, um zu fragen, ob denn auch alles in Ordnung sei mit dem Fahrer und dem Fahrzeug. Hätte es Probleme gegeben ( die es aber nicht gab), dann hätte man hier wechselns können. Hätte das die Firma JAHN-Reisen auch gemacht (auch hier gab es ein Mittagessen in Nairobi), dann hätte man doch zumindest das Problem mit dem Fahrer klären können und wir wären auf unserer Massai-Mara-Safari auch tatsächlich in die Massai-Mara gekommen!
Übrigens kannte die Dame von der TUI unseren Fahrer schon und wusste daher, dass er gut und zuverlässig war.
Der Fahrer den wir bei JAHN-Reisen hatten, war dagegen in seiner Firma schon dafür bekannt, dass er keinen Bock mehr auf seinen Job hatte und deswegen unzuverlässig war. Das haben wir erfahren, als wir mit der selben Firma eine Stadtrundfahrt machten und dabei mit dem Stadtführer ins Gespräch kamen. Theoretisch kann man also sagen, die RL von JAHN-Reisen hätte ihre Hausaufgaben nur so gut zu machen brauchen wie die Dame von der TUI, dann hätten wir diesen Schlammassel mit dem Fahrer möglicherweise gar nicht gehabt.
Praktisch kann ich der JAHN-RL aber keinen Vorwurf machen, denn woher soll sie die Zeit nehme, sich über jeden einzelnen Fahrer kundig zu machen, wenn sie schon so viel anderes um die Ohren hat?
Aber falls es dich beruhigen sollte: Auch ich finde es unmöglich, wenn Leute in ein Land fahren ohne die Landessprache oder zumindest Englisch zu beherrschen und sich dann aufregen, weil sie Verständigungsprobleme haben obwohl ihnen das nach halbwegs aufmersamem Katalogstudium hätte klar sein müssen.