Ich bin persönlich nicht mit Marienkäferreisen gereist, aber meine Eltern nahmen 2010 an der Grossen China-Rundreise teil.
Gleich vorab: Meine Eltern fanden die Reise toll, abwechslungsreich und es klappte alles.
Allerdings ging dieser Reise eine ausgesprochen unschöne Vorgeschichte mit diesem Reiseveranstalter voraus, wo ich persönlich sehr involviert war, weil ich als sehr erfahrener Reisender mich gegen die Art und Weise der Kundenbehandlung gewehrt und erkundigt habe.
Da meine Eltern die volle Reisepreissumme 4 Wochen vorher zahlen mussten, ohne den Namen auch nur eines Hotels entlang der Reiseroute, geschweige denn der operierenden Airline zu erfahren, wandte ich mich an den Versicherer, die HDI-Gerling mit der Anfrage, ob Marienkäferreisen tatsächlich wie auf dem Rückversicherungsschein angegeben, bei Ihnen versichert sei und es mir die ausbleibenden Angaben meinen Eltern gegenüber merkwürdig erschien.
Jedes mir bekannte Reisebüro kann mir 4 Wochen vor Reiseantritt definitiv die Airline nennen, natürlich kann es immer mal zu Veränderungen kommen, aber gar keine Aussage dazu, das war mir neu?
Kurz vor Reisebeginn bekamen meine Eltern lediglich ein Din4-Blatt mit den Homepages der Hotels darauf. Na grossartig, Dankeschön! Meine Eltern hatten zum damaligen Zeitpunkt kein Internet, also machte ich mich zu Hause daran, alle ausgewiesenen Homepages aufzurufen, suchte im chinesischen Buchstabenwirrwarr durch Rumprobieren, ob man die Homepagesprache auf Englisch umstellen konnte, um wenigstens dann einige Informationen und Eindrücke zu bekommen.
Die wichtigsten Kopieausdrucke davon gab ich Ihnen mit, viele in der Reisegruppe schienen aber keine Details über die sie erwartenden Hotels zu wissen.
Es waren im Flieger auch keine Sitzplätze bei der Finnair reserviert, ich stand mit meinen Eltern gemeinsam zuerst am Check In und die Mitarbeiterin zeigte mir verzweifelt den vollbelegten Flieger, eine komplette Reisegruppe musste verstreut einzeln sitzen auf der Langstrecke, weil sich vorher niemand die Mühe bei Marienkäferreisen machte.
Die HDI-Gerling antworte mir übrigens ganz sachlich und souverän, dass die Insolvenzversicherung bestehe, nicht aber Marienkäferreisen selbst.
Die Geschäftsinhaberin und der Rechtsanwalt, der mir per Brief rechtliche Schritte gegen meine vermeintliche Verunglimpfung androhte, hatten natürlich "rein zufällig" den selben Nachnamen. Eine Schadenersatzsumme sollte ich leisten wegen einer "vermeintlichen Schmähkritik", wohlgemerkt, vor ihrem eigenen Versicherer getätigt, nicht vor "Gott und der Welt.
Wenn man sich die häufigen negativen Kritiken durchliest und immer zu Tage tritt, wie kundenunfreundlich und unfair mit Reisenden teilweise umgegangen wurde, hatte ich mich wohl noch sehr diplomatisch ausgedrückt.
Hallo...China ist nicht mal nebenan in der EU, in diesem Land mit oft fremdartigen Gepflogenheiten, wollte ich meine Eltern in souveränen Händen wissen.
Fazit: Nach eigener Rechtsberatung habe ich die Vorwürfe des Anwalts und die Anerkennung einer Schuld konsequent zurückgewiesen und seitdem nie wieder was von denen gehört.
Und die Beiträge, die ich hier las, bestätigen meinen einstigen Eindruck. Selbst wenn es letzendlich eine gute Reise für meine Eltern wurde, die ganze Vorgeschichte und die Unwissenheit bis kurz vor Beginn würde in mir keine Vorfreude auslösen.
Wenn man ein kleineres Unternehmen ist, muss man nicht mit der ganzen Vielfalt der Veranstalterriesen mithalten. Dann lieber "kleinere Brötchen backen" und dafür die Interessenten 100%ig überzeugen als bei unzufriedenen, reklamierenden Kunden "die Muskeln spielen" zu lassen.