RSD-Reise nach Zypern & Türkei vom 28.10. bis4.11.2014 mit Reiseleiter Adnan – unsere Erfahrungen:
Nachdem wir jetzt wieder drei Tage zuhause sind, haben wirgenügend Abstand, um unsere Erlebnisse sachlich und emotionslos wieder geben zukönnen.
Die Flüge
Abflug Stuttgart 7:45 h – Zwischenlandung Antalya 11:55 h(Zeitumstellung +1 h) – Abflug12:40 h – Landung Ercan 13:30 h
Mit den obligatorischen zwei Stunde vor Abflug und der übermäßig langen Wartezeit
auf das Gepäck kamen da ca. 7,5 Stunden zusammen.
Die Erklärung für die Zwischenlandung – wir mussten imFlieger bleiben, WC war gesperrt – lautete: Auswechslung der Crew? Wir vermuten eher, damit dieReiseleiter kostenlos nach Zypern kommen. Im Prospekt sowie auch imInternetauftritt von RSD ist diese Zwischenlandung nicht erwähnt, erst durchdas E-Ticket (10 -14 Tage vor Reisebeginn) erfährt man davon.
Nach dem Flug Ercan – Antalya dauerte das Warten auf das Gepäck länger als der Flug. Selbst in der Türkei rangiert wohl FREEBIRD ganz hinten!
Der Start zum Heimflug war um 4:20 h. Das hieß Abfahrt vom Hotel 1:30 h. Ab 0:30 h gab es im Hotel ein sehr reduziertes Frühstück. Ankunft Stuttgart 6:30 h.
Die Uhrzeiten sprechen für sich.
Reiseverlauf Zypern
Die besuchten Sehenswürdigkeiten sind beeindruckend. Leidersind Abstriche zu machen: Den Othello Turm in Famagusta haben wir nichtgesehen. Statt dessen wurde durch eine Fahrt entlang der Pufferzone zuSüdzypern, in der wir verfallende Hotels und Fabriken “bestaunen“ konnten,wertvolle Zeit verschenkt. Auch die respektable Stadtmauer konnte man nur ausdem fahrenden Bus fotografieren.
Der abendliche Besuch (wieder eine Stunde Busfahrten!) einerTaverna, bei der man einer dürftig bekleideten Bauchtänzerin nach ihremAuftritt Euroscheine in BH oder Höschen stecken konnte/sollte, passte u. E.nicht ins Gesamtprogramm.
Das Hotel ADA war mittelmäßig. Es war bei 6 Stockwerken nurein Aufzug vorhanden, in den höchstens vier Personen mit Gepäck passten. InFlur und Zimmer funktionierten nur ca. 30% der Beleuchtung. Am 3. Tag warmorgens im ganzen Hotel die Wasserversorgung ausgefallen – keine Dusche, keineWC-Spülung! Der Ausfall der Pumpe kam aber nicht überraschend, da schon an denVortagen Kaltwasser nur stoßweise lief. Frühstück und Abendessen war nachReklamation am ersten Abend (kein Gemüse) zufrieden stellend.
Das Mittagessen in Kyrenia war vom Ambiente (fast Bierzeltniveau) und von der Qualität einfach nur schlecht.
Das Motorgeräusche des auf Zypern eingesetzten Busses war so stark, dass man den Reiseleiter fast nicht verstand.
Reiseverlauf Türkei
Die Ankunft im Hotel GRANDPARK Lara – eine Bettenburg mit2600 Betten – wirkte für unsere Reisegruppe (zum größten Teil Altersklasse 60+)erschlagend. Busse standen Schlange. Die Lobby voller Leute. Dann dasAbendessen: Ein Lärm und Gedränge in riesigen Sälen – in einer Studentenmensageht es gesitteter zu.
Die Fahrt in den Raum Denizli mit den HöhepunktenAphrodisias und Pamukkale brachte neben positiven Erlebnissen (Tanz derDerwische / gutes Hotel mit Thermalbecken) den Eklat der Reise.
Angekündigt war durch die offizielle Reiseinformation desRSD: “Das Kultur & Genusspaket beinhaltet ... sowie Eintrittsgelder derSehenswürdigkeiten ... Pamukkale, Hierapolis, ...“.
Im Reiseprospekt relativiert sich dieses Highlight zu: “Beieiner ausgiebigen Fotopause haben wir die Gelegenheit die einzigartigenKalksteinterassen zu bewundern“.
Nun zu den Fakten:
Unser Bus fuhr das Weltkultur- und Naturerbe unten an. EinePause von einer Stunde wurde angekündigt. Da man von unten nur eine weiße Wandhinter einem See erblicken kann, wollten wir zusammen mit einigen jungen bzw.sportlichen Mitreisenden zu den Terrassen hochsteigen. An der Kasse, die etwasversteckt nach 100 m Anstieg liegt, erfuhren wir, dass wir den Eintritt nur inTL bezahlen können.
Die Kaskaden und Terassen konnte also keiner aus unserer Gruppe sehen.
Bei jeder anderen Gelegenheit nehmen die Türken liebendgerne Euro und auch der Reiseleiter empfahl uns weder für Zypern und erst rechtnicht für das Festland einen Umtausch. Auf meine Beschwerde reagierte diesermit einem Lachen und der Aussage, er habe das nicht gewusst und er habe aber auf Wechselstuben hingewiesen. EinReiseleiter, der im Monat mindestens zweimal nach Pamukkale kommt und das schonüber Jahre, hat das zu wissen!
Nach einer längeren Fahrt stand dann der obligatorischeBesuch einer Teppichknüpferei an. Hier war ein Aufenthalt von 1,5 Stundenvorgesehen, die auch noch überschritten wurden.
Das Hotel YELKEN, westlich von Antalya gelegen, war wieder ein Monstrum mit 3600 Betten.
Unser erstes Zimmer mussten wir tauschen, weil das Fenster nicht zu öffnen war.
Das Ersatzzimmer (Nr.2415) lag weit weg und war wohl schon lange nicht benutzt, da es in einem schlechten Zustand war. ( siehe Fotos)
Am Morgen roch es in dem Bad wie in einer Kloake. Es war Ekel erregend.
Andere Mitreisende hatten schöne Zimmer.
Das Abendessen war eine Massenabfertigung, Qualität und Ambiente schlecht.
“Heute nehmen wir Antalya ins Visier. Die Stadt ... reiche Palettean kulturhistorischem Gut ...“ lesen wir im Prospekt. Die “ausführlicheStadtrundfahrt“ entpuppte sich als einstündige Fahrt durch Hochhausschluchtenzum Schmuckladen, der am östlichen Rand der Stadt liegt. Nach 1,5 StundenAufenthalt folgte eine 30- minütige Fahrt zum Lederladen (ebenfalls ca. 2Stunden Aufenthalt).
Das Mittagessen in einem schön gelegenen Restaurant am Meer war angenehm.
Da die Zeit schon fortgeschritten war, wurde derAltstadtspaziergang zu kurz und ohne Zeit zur freien Verfügung. Den Hafen sahenwir nur von weit oben.
Im FALEZ Hotel hatten wir endlich ein schönes Zimmer, das wir allerdings nur wenigeStunden genießen konnten (s.o.)
Der Reiseleiter Adnan
Er sprach ein relativ gutes Deutsch, wusste sehr viel und lockerte seine Ausführungen auch mit Witz auf.
Öfters wurde es aber zu banal: “Sehen Sie hier Deichmann, C & A, kennen SieTschibo, usw.... Rechts einXY-Baum! (dabei sah man 4 verschiedene Bäume)
Da eine Schildkröte!“ (die außer dem Fahrer und ihm wohl keiner sehen konnte).
Nervend wurde mit der Zeit die Lobhudelei der Türkei – alles bestens, alles vorhanden.
Grenzwertig die Aussage:“ In Istanbul wird ein 3. Flughafen gebaut. Ich lach mich tot, wenn er noch vor eurem fertig wird.“
Schlecht war seine Informationspolitik. Vieles erfuhr man nur scheibchenweise oder nur auf Nachfrage.
Überhaupt nicht zu akzeptieren war sein Verhalten nach derKritik der Reisegruppe nach dem Pamukkale-Vorfall. Er ging nicht auf dieArgumente und Vorwürfe ein. Wurde laut, rechfertigte sich mit der “Fotopause“aus dem Prospekt, die er auch nur eine Viertelstunde lang hätte machen können.Der Gipfel war:“ Sie können sich ruhig beschweren, ich habe ein so hohesRanking unter den RL, das macht mir nicht aus!“
Fazit
Die Zweiteilung der Reise ist schlecht. Da Pamukkale – mitder Hauptgrund, weshalb wir die Reise gebucht hatten – nicht wirklich im Programm vorhandenist, lohnt sich die lange Fahrt von Antalya und zurück nicht. Unser Verdacht er Türkei-Teil wurde nur angefügt, weil es auf Zypern Teppich, Schmuck &Leder nicht gibt.
Auch wurden Hierapolis und die Schifffahrt zum Wasserfall (angekündigt in der offiziellen Reiseinformation) gestrichen.
Deshalb: Nie wieder RSD!