Ich rate dringendst ab, mit Djoser zu reisen: lasst unbedingt die Finger weg von diesem Unternehmen!
April 2006: 16 Tage Libyen mit Djoser
Djoser ist nur scheinbar preisgünstig, Vieles nämlich muss extra bezahlt werden, was bei anderen Veranstaltern ganz selbstverständlich im Preis enthalten ist:
- Bahnfahrt zum und vom Flughafen
- Unterwegs kein Reiseleiter, der Hinweise, Auskünfte, Erklärungen ... gibt: nur ein Begleiter, der ausschließlich für Organisatorisches zuständig ist.
Unserer sprach sehr schlecht Deutsch, Englisch gar nicht.
- Verpflegung nur Frühstück, kein Abendessen
- Verpflegung während der Wüstentour ist obligatorisch zusätzlich zu bezahlen – man will den Katalogpreis optisch niedrig halten.
- Trinkgelder für das Hotelpersonal
- Eintrittsgelder und Trinkgelder bei den antiken Stätten
- Führer bei den antiken Stätten zumeist mit schlechtem Englisch, Deutsch nur im Ausnahmefall.
Die Leistungen sind weitaus schlechter, als die anderer Veranstalter:
- Unterbringung stets in den aller billigsten Hotels (!)
- die Djoser-Reisenden erhalten stets die schlechtesten Zimmer
- Einzelreisende gar die absolut miesesten – ich hatte mehrfach welche ohne Tageslicht (Fenster zu einem Belüftungsschacht) bzw. zu stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen
- Trotzdem sehr hoher Einzelzimmer-Zuschlag
- sogar die Reisedauer wird künstlich hoch gerechnet: alle anderen Veranstalter rechnen An- und Abreise zusammen als einen Tag, Djoser als zwei Tage (!)
Meine Libyenreise war absolut chaotisch!
- am Flughafen in Tripolis mussten wir eine ganze Stunde (!) lang auf den Djoser-Mann warten, was des Visums wegen zu ganz erheblichen Problemen mit den Grenz-Beamten geführt hatte – wir durften die Passkontrolle nicht passieren.
- Die Reise verlief völlig anders als im Katalog beschrieben, damit habe kein Problem. Ich erwarte aber, ausreichend informiert zu werden, was niemals geschah: wir fuhren los und mussten uns überraschen lassen, wo wir wohl landen würden.
Und wenn man 5 Nächte im Zelt zubringen muss, statt 4 wie laut Katalog, müsste wenigstens die eine Hotelübernachtung erstattet werden.
Bei der Wüstentour wurde zum Essen eine große Strohmatte ausgebreitet, auf der man liegend, halb sitzend mühsam essen musste – für ältere Leute sehr mühselig... Dass das auch anders geht, sahen wir bei einer italienischen Reisegruppe: die hatte Biertischgarnituren dabei, die Leute konnten also an einem Tisch sitzend essen.
Selbst an derartigen Kleinigkeiten spart Djoser!
Alles in Allem gesehen ist Djoser mindestens genau so teuer wie andere Veranstalter, die Leistungen sind aber weitaus schlechter – obwohl sich das Unternehmen die Reisebüro-Provision (ca. 20 %) spart, weil man nur direkt buchen kann.
Übrigens war meine in Deutschland gebuchte Reise samt Einzelzimmerzuschlag 440,- EUR (= 28,5 %) teuerer, als es Niederländer beim dortigen Mutterunternehmen zahlen müssen, bei annähernd identischen Leistungen.
Ich hatte allein aus zwei Gründen bei Djoser gebucht: zum Einen wollte ich das Unternehmen testen und zum Anderen bot nur Djoser sowohl den Westen, den Osten und auch die Wüste im Süden innerhalb einer Reise an.
Mittlerweile weiß ich weshalb sämtliche anderen Anbieter genau das eben nicht tun: dieses Land ist dafür einfach viel zu riesig: man sollte es zwei Mal bereisen.
Selbst auf absolut berechtigte Klagen reagiert Djoser äußerst unfreundlich und abwiegelnd, in einem unerträglichen, arroganten Ton. Offensichtlich liest man Klagebriefe allenfalls diagonal.
Oder auch gar nicht: ich hatte mich sehr ausführlich beim Mutterunternehmen in den Niederlanden beschwert, jedoch nicht einmal eine Antwort erhalten!
Man muss sich das einmal vorstellen: Ansprüche werden mit dem folgenden Argument nieder gemacht:
Der sehr knapp kalkulierte Reisespreis lasse eine Erstattung nicht zu, weil das in der Kalkulation nicht berücksichtigt sei, man müsse sonst die Preise anheben. Das muss man sich mal vorstellen! Die Leute haben doch wohl einen Dachschaden!
Ich habe lang darüber nachgedacht, gegen Djoser zu klagen – damit habe ich einmal eine sehr gute Erfahrung gemacht, ohne vor Gericht zu landen. Ich habe es trotzdem unterlassen, weil ich mir die Erinnerung an dieses ansonsten ganz außerordentliche Land nicht verderben wollte. Und obwohl meine Rechtsschutzversicherung ja für die Kosten aufgekommen wäre.
Fazit:
Einmal Djoser – niemals wieder!
Das ist allenfalls was für ewige Rucksack- und Rotel-Touristen, die bereit sind, für absolut miese Leistungen sehr viel Geld zu zahlen und nicht in der Lage sind, Kataloge „richtig“ zu lesen. Für das gleiche Geld kann man bei den bekannteren deutschen Anbietern geradezu fürstlich reisen.
Eber
Also so verdammt pauschal wie Du das heir sagst kann man Djoser nicht verurteilen, denke ich. Ich bin der Meinung, dass es eher daran liegt, dass sich viele von den scheinbar günstigen Reisepreisen locken lassen, aber das ist mehr das eigene Geiz Ego, als die Schuld des Veranstalters.
Ich hatte mir Djoser gesucht, weil die Route richtig gut geplant war udn weil bis auf den Transport und die Unterkünfte nichts "vororganisiert" war, also viel Freiraum blieb. Für meine Freundin und mich war das auch absolut OK, allerdings waren in unserer Gruppe die Unterschiede zu gross, ganz besonders, was Ater und Interessen angeht, da waren auch einige dabei, die eben eine klassische Rundreise mit Organisation erwartet hatten und das gab es zumindest in unserem fall garnicht.
Mittlerweile haben auch wir weniger Zeit unsere Reisen vorzubereiten und reisen in unserer knappen Zeit lieber mit ausgebildeten Reiseleitern und dem vollen Info rogramm, aber dafür lieber allein oder max mit 4 -6 Leuten und buchen immer bei Spezialisten, in Südamerika z.B. mit Miller Reisen oder in Afrika mit Springbok Atlas und das letzte Mal in Indien (weil es uns damals doch nicht ganz gereicht hat) waren wir 2007 mit ID Reisewelt.
Mein fazit, wenn Du weisst, was Dich erwartet, ist Djoser voll OK, aber erwarte nicht das Niveau von hochspezialisierten Anbietern.