So, und nu mal etwas Aktuelles zum Flughafen Madeira:
in den letzten Tagen (genau gesagt: vom 11. bis 14. März) gab es aufgrund von Windproblemen mal wieder etliches an Flugausfällen, allein am Montag kam es zu 18 Stornierungen.
Grund dafür ist die bekannte Hangwindlage des Airports, die immer wieder zu Problemen führt.
Außergewöhnlich war diesmal die Dauer, die zu teilweise chaotischen Zuständen in den Flughafengebäuden führte.
Okay, an den Wetterbedingungen kann niemand etwas drehen, Kritik gibt es mittlerweile jedoch an der Organisation des Flughafens.
Es war halt so, daß für alle vorgesehenen Abflüge die Passagiere eingecheckt und größtenteils auch die Sicherheitskontrollen weiter durchgeführt wurden.
Da aber kein Flieger landen konnte, konnte auch niemand abfliegen, und so stauten sich die Menschenmengen im Flughafen, auch über Nacht.
Eine Entzerrung fand erst gestern (Dienstag) nachmittag statt. Der Wind legte sich langsam, aber trotzdem mußten wegen der böigen Verhältnisse bei der Landung noch größere Sicherheitsabstände eingehalten werden. Zu den plangemäßen Flügen kamen noch die zuvor ausgefallenen hinzu, und so kam es, daß bis in den Abend hinein ständig mehrere Flugzeuge vor Madeira Warteschleifen drehen mußten, so daß die meisten Flüge erhebliche Verspätungen einfuhren.
Dazu mal als Erläuterung:
wie schon geschrieben, kommen solche Windverhältnisse immer wieder vor.
Meist sind sie von kurzer Dauer, und nach einigen Stunden ist alles wieder im Lot.
Wenn Flugzeuge nicht landen können, weichen sie auf andere Flughäfen aus. Der Nächstgelegenen ist der der kleinen Nachbarinsel Porto Santo, welche trotz der Nähe diese Windprobleme aufgrund der Geländeverhältnisse normalerweise nicht hat. Das Dumme ist nur, daß dieser Flughafen nur Abstellplätze für 5 bis 6 Linienflieger hat. Dann ist die Kapazität erschöpft, und die Flugzeuge werden auf weiter entfernte Airports umgeleitet, i.d.R. sind das die Kanaren, oder auch Portugal.
Welche Fluggesellschaft dann wohin ausweicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Deutsche Ferienflieger weichen dann meist zu den Kanaren (~600 km) aus, TAP fliegt nach Lissabon (900 km), Easyjet meistens ebenfalls.
Bei der aktuellen Situation gab es jedoch einige Faktoren, welche die Lage erschwerten: die Hotelkapazitäten auf den Kanaren waren weitgehend erschöpft, außerdem gab es auch dort Windprobleme, und so gab es etliche Flüge, die nach längerem Kreisen vor Madeira zu ihrem Ausgangspunkt zurückflogen, wenn es der Treibstoffvorrat erlaubte.
Und hier setzt nun die Kritik an, denn wenn absehbar ist, daß ein Abflug sich über etliche Stunden oder auch um einen Tag und mehr verzögert, weil das entsprechende Flugzeug erst dann eintreffen könnte, sollten sich die Verantwortlichen des Flughafens Gedanken darüber machen, wie man das besser regeln kann.
Okay, das Problem ist halt, daß auf Madeira in der Nähe des Flughafens keine größeren Hotels oder auch andere Räumlichkeiten vorhanden sind, in denen die Passagiere vorübergehend untergebracht werden könnten. Klar ist auch, daß solche Ereignisse zu selten sind, um entsprechende Infrastrukturen vorhalten zu können.
Trotzdem muss da aber ein Notfallplan für solche Situationen erstellt werden.
Wie schon geschrieben, solche Ereignisse sind selten, doch sie kommen vor, im letzten Jahr gab es z.B. im April Ähnliches, nur etwas kürzer.
Auf jeden Fall ist mein Rat, bei Flügen nach und von Madeira alle wichtigen Dinge in ausreichender Menge in's Handgepäck zu packen, nicht nur den Vorrat für die nächsten 5 Stunden.
Die ausgefallenen Flüge wurden mittlerweile übrigens nachgeholt, und die Lage hat sich normalisiert.
*tschaui*
das wauzih