Hallo!
Für alle, die es interessiert!
Es wird immer von Walen und Delfinen geredet als wären es völlig verschiedene Tierarten! - Das ist nicht so!
Der Wal dort ist der kleine und große Schwertwal, auch Killerwal, Mörderwal oder Orca genannt und gehört zoologisch zur Familie der Delfine und zur Ordnung der Wale. Seine Unterordnung sind die Zahnwale im Gegensatz zu den Bartenwalen. Beide, der Delfin, sowie der Schwertwal sind Knochenfische, und als solche lebend gebärende Säugetiere.
Er ist in allen Meeren sehr weit verbreitet, von der Arktis bis zum Äquator runter zur Antarktis, von Osten nach Westen, also auch vor der Küste Nordafrikas um die Kanaren herum. Das sind die "Wale" die wir dort sehen!
Insbesondere im Frühjahr ab Mai, wenn die Thune durch die Strasse von Gibraltar in großen Schwärmen wie durch einen Trichter zum Laichen ins Mittelmeer ziehen, sinnvollerweise beginnt dann auch die Fangsaison, bilden die Orcas mit den Tümmlern einen "Verbund", wobei sich alle beteiligten Parteien eigentlich doch "spinnefeind" sind und sich gegenseitig zum "******* gerne haben"! Jeder von beiden bevorzugt dabei seine ganz eigene Jagdmethode und Technik. In "Friedenszeiten", wenn die Orcas schon mal einen versprengten Tümmler aufspüren, beißen sie ihm die Schwanz- oder Seitenflosse ab, so dass er nicht mehr so schnell (55 Km/h) schwimmen kann. Dann kann es ganz schnell geschehen, dass einem ein Orca den Thun an der Angel vor den Augen wegschnappt. Schlimm wird es erst richtig, wenn noch Haie dazukommen! Dann ist richtig Tumult im Wasser. Jedoch der hat gegen die Delfine und Orcas keine Chance, außer dass er ganz schnell die Flucht ergreift, sonst wird er, sogar bis zu einer Länge von fast 3 Metern, zur sicheren Beute, insbesondere der Orcas! Da sind sich beide, Delfine und Orcas wieder einig! Aber wie schon mehrfach hier ausgeführt "schlafen" diese Fressfeinde nachts, bis auf den Thun, der ständig in Bewegung ist, und nur so entgeht man dem Verlust der Beute mit samt der Angel.
Etwas sehr Außergewöhnliches zeichnet den Thun aus. Er hat seine Heizung immer bei sich! Einen Teil seiner Bewegungsenergie beim Schwimmen setzt er in Wärme um, so dass seine Körpertemperatur bei schnellen Bewegungen ein paar Grad über der herrschenden Wassertemperatur liegt. Und er ist ein ruheloser Dauerschwimmer! Das ist umso bemerkenswerter als er doch ein echter Kaltblüter ist! Der Orca ist praktisch ein Allesfresser von allem was sich bewegt, selbst Robben, Pinguine usw. verschmäht er nicht.
Das bekannte Aufsteilen senkrecht hoch aus dem Wasser hat nichts mit Spielen oder Wasserbalett zu tun, sondern dient ausschließlich der Information über die nähere Umgebung, obwohl er über Wasser viel schlechter hören und sehen kann als unter Wasser, da seine Augen an eine andere Brechzahl und einen anderen Druck angepasst sind! Ebenso wie auch die gewaltigen Sprünge nur zur Orientierung dienen. Im Meer tut er das nur dann, wenn ein Motorboot sich ihm nähert, aber auch nur mit dem Kopf und dem Buckel, übrigens so auch bei den Tümmlern, die dann einfach nur mal nachschauen wollen warum der Trainer pfeift und wo er ist, also reine Neugier, denn mit ihrem Ultraschall-Ortungssystem sind sie nicht in der Lage Gegenstände außerhalb des Wassers und deren Positionen klar zu erkennen, weil ihr Schall-Peilstrahl an der Grenzfläche zum Luftraum weitgehenst gebrochen und reflektiert wird. Er gelangt gar nicht erst bis in den Luftraum oberhalb der Wasserfläche. Deswegen muß der Trainer auch dort stehen bleiben, sonst verfehlen sie ihn unweigerlich beim Anschwimmen! Kurz vorher machen sie aber noch ein kleines "Hüpferchen" nur mit den Augen und ihrer Melone über die Wasseroberfläche, um sich nochmals davon zu überzeugen, dass der Trainer sich noch an der gleichen Stelle befindet. Das sieht dann immer so aus als wollten sie noch eben Luft holen. Ist er das nicht mehr, bleibt keine Zeit für Bahn-und Navigationskorrekturen und sie brechen ab und schwimmen in großer Kehre neu an! Bei letzteren dient das Springen allerdings auch noch dazu die Geschwindigkeit auf der Flucht zu steigern, weil die Luft keinen merklichen Widerstand bietet. Es kostet sie zwar viel mehr Energie, aber es beschleunigt das Vorankommen, z. B. wenn sie verfolgt werden! Nichts anderes steckt dahinter!
Orcas leben auch in Großfamilien (Schulen) im lockeren Verband, ähnlich den Flippern, und sie gebären, nach einer Tragezeit von einem Jahr, lebende Junge (Kälber), überwiegend nur eins, ganz selten zwei, weil für zwei die Milch der Mütter (Kühe) nicht reicht, genau so wie bei den Tümmlern auch. So würde ein Junges schnell dahinkümmern! Etwa ein Jahr werden sie gesäugt. Dann trennen sich auch die Schulen in Kindergärten und Männervereine. Wehe man kommt dann den Kinderschulen, die von den Tanten behütet werden, mit dem Boot zu nahe, dann hagelt es Schläge auch bei den sonst so außerordentlich friedlichen und geselligen Delfinen. Sie können dann sehr "ungehalten und direkt" werden! Ab etwas dem dritten bis vierten Lebensmonat dürfen sie schon mal ihre Mütter begleiten, dann springen sie beide völlig synchron in großen Bögen. Das sieht immer sehr gekonnt und elegant aus, und ist eigentlich nur ein Training.
Delfine haben noch eine wundersame Eigenschaft; sie machen alle zwei Stunden ein "Ganzkörper-Peeling". Das heißt, sie stoßen in ganz kurzen Zeitabständen ihre oberen abgestorbenen Hautschichten ab und erneuern diese. Das verringert ganz enorm den Strömungswiderstand des Wassers an ihrer Körperoberfläche, und damit die aufzuwendende Energie zur Fortbewegung, und die geht sogar quadratisch mit der Geschwindigkeit! Außerdem können sie bei hohem Fluchttempo ihre oberste Hautschicht vibrieren lassen, was zu Abrissen der hemmenden Strömungswirbel führt. Bei der Marine und im Flugzeugbau nutzt man das schon aus! (Die Vorderkanten mancher Tragflächen können teilweise pneumatisch oder hydraulisch vibrieren oder pulsieren um den Eisansatz zu verhindern, der ja zu gefährlichen Profilveränderungen und damit Strömungsabrissen führt. Bei U-Booten hat man das auch versucht, indem man sie teilweise mit einer geschlossenen Gummihaut überzog und an einer Stelle Luft reinbliess, die dann längs des Rumpfes an einem anderen Ende wieder abgelassen wurde. Diesen "Blubbereffekt" kennt wohl jeder!)
Orcas gelten als sehr neugierig und lernfreudig, sind aber nicht so verspielt wie die Flipper, sondern eher etwas reizbar; da sieht man die Verwandtschaft zum Delfin. Deshalb trifft man sie häufig in großen Freibecken an, aber doch recht selten eng zusammen mit Delfinen, jedenfalls nicht ohne dass beide Parteien getrennte Rückzugsmöglichkeiten haben. - Was meint ihr wohl was in den zoologischen Gärten abseits der Besucher oder nach Schließung so mit den "niedlichen Tierchen", ob groß oder klein, angestellt wird? Es ist wohl auch ganz gut so, dass das nicht so publik ist; es wurde schon oft genug ganz öffentlich angeprangert! Selbst von den dort arbeitenden Wissenschaftlern!
So harmlos sind sie also folglich ganz und gar nicht, aber auch nicht grundlos agressiv. Ein Orca kann sehr eigenwillig und böse reagieren, jedoch berechenbar, wenn man den Thun an der Angel vor seiner Nase noch schnell genug ins Boot bekommt. Dann schlägt er mächtig mit der Fluke auf die Wasseroberfläche. - Ganz eigene Erlebnisse vor Teneriffa! - Die Fischer wissen das schon und warnen einen, wenn sie ihn kommen sehen. Dann heißt es festhalten! Das Boot selbst greifen sie aber nicht an.
Bis auf ein paar Besonderheiten, sind die Orcas in ihrem Verhalten den hier gemeinten Tümmlern charakterlich sehr nahe stehend und ähnlich. Es sind ja auch bio- und zoologisch Delfine! Nur diese kleinen "Abweichungen" sollte man schon kennen, wenn man mit nicht einheimischen guten Freunden rausfährt zum Hochseeangeln. Sie kommen zwar bei weitem nicht so dicht an die Ufer, wie es die Delfine tun, aber draußen sollte man schon auf der Hut sein! Insbesondere beim Angeln.
Beide Spezies, Orcas und der große Tümmler, haben vor allem innerhalb des Verbandes und der Großfamilien ein sehr ausgeprägtes und unerschütterliches Sozialverhalten, das sie gelegentlich sogar vor gegenseitigen Übergriffen hemmt. Der ärgste natürliche Feind der Haie ist der hier beschriebene Schwertwal! Das sagt wohl schon viel über die Gefahr, die von ihm ausgehen kann!
Ich würde nie auch nur auf die Idee kommen in einem Gebiet weit draußen, in dem Orcas leben, vom Boot aus schwimmen oder schnorcheln zu gehen. Heldentum ist nicht mein Ding, obgleich es keine oder kaum nachweisbare Angriffe auf Menschen gibt! Es war dann immer nur der Hai, der für alles hinhalten muß. Sicherlich spielt dabei eine nicht unbedeutende Rolle, dass Schwertwale nie in die direkte Küstennähe kommen und sich im offenen Meer meistens in größeren Tiefen aufhalten. Aber wissen das die Orcas auch und halten sich daran? Soweit vertraue ich dieser Komponente ihrer sozialen Einstellung dann doch wieder nicht!
Trotz aller Beruhigungen! Schließlich bin ich noch sehr altmodisch, denn ich brauche zum Annähen eines Knopfes noch zwei gesunde Hände, und auf zwei Füßen steht man auch sehr viel standfester! Allemal besser als auf abgebissenen Knochenstümpfen!
Wer dort einmal einen zerfetzten Hai, Mantarochen oder Delfin gesehen hat, weiß was ich meine! Die Netzfischer kennen das nur allzu gut und bergen solche Kadaver erst gar nicht.
Ich sah einmal einen riesigen zerfledderten Manta im Hafen von Puerto Santiago, bzw. das was davon noch einigermassen zusammenhängend übrig geblieben war!
Soweit etwas zu den Walen und Delfinen, die immer als zwei völlig verschiedene Arten behandelt werden mit dem Whale-Watching, indem angekündigt wird Wale und Delfine bei den Bootsausflügen zu sehen! Die Wale dort sind Delfine!
Natürlich wird ja kein Bootsvermieter auf das Ankündigungsplakat schreiben: "Ausfahrten zu den Killer- und Mörderwalen"! Das irritiert die Kunden; - und trotzdem ist es so!
Sollte das hier Dargestellte bei manchem den Eindruck eigen Erlebtes erwecken, dann muß ich etwas klarstellen: Gewiss, ich habe viel Zeit darauf verwendet die Tümmler ein bisschen näher kennenzulernen, wann immer ich Gelegenheit dazu hatte. Nicht ausschließlich aus wissenschaftlicher Sicht, das bleibt ohnehin nicht aus, sondern vielmehr ihre ganz normalen Eigenarten, ihr Verhalten und Lebensweisen, einfach ihren "Alltag". Natürlich habe ich mir auch zusätzliche Informationen von Fachleuten, wie Verhaltensforscher, Bio- und Zoologen eingeholt. Ein "Geburts- oder Erziehungsfehler" und eine Ausbildung fordern es stets von mir möglichst gründliche und gesicherte Erkenntnisse und Wissen zu haben, wenn machbar mit eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. - Oder nichts von alledem zu wissen! Dann ist manches viel einfacher! - Meine Bezugsquellen waren dabei überwiegend die Fischer mit ihren täglichen Erlebnissen. Und sie erzählen viel, denn nach wie vor sind auch sie noch, trotz ihrer Abgeklärtheit, fasziniert von diesen Tieren. Das kann man nicht überhören! In die eigene Tasche schwindeln können sie sich auch nicht, denn in Ihrer geselligen Runde hat bereits jeder dieses Wissen und die gleichen Erkenntnisse wie sein Nachbar. Das würde sofort auffallen. Manches ist noch viel phantastischer als ich es hier zu schildern vermag, ohne auch nur ein wenig an Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen. Da ich größtenteils den speziellen "Fischerdialekt" in einer abendlichen Runde nicht richtig oder gar nicht verstehe, begleitet mich immer ein Freund oder eine Freundin, deren Heimat Teneriffa ist, und sie geben mir ein Zeichen, wann zu dem Thema "Rotwein-Delfine" gewechselt wird! Wenn sie einmal mit dem Erzählen begonnen haben, die Fischerfamilien, dann finden sie kein Ende.
Gruß Dieter
P. S. Auf Teneriffa erzählt man sich zwei Geschichten, an deren Wahrheitsgehalt und Glaubwürdigkeit ich nicht zweifeln kann, weil ich nicht dabei war. Ich sehe aber keinen vernünftigen Grund weshalb beides nicht so geschehen sein sollte. Sie gingen auch mit Zeugenbestätigung durch die ganze Presse!
Allerdings sind besonders die alten Kanarier hervorragende und begeisternde Geschichtenerzähler; da muß man schon auf der Hut sein um nicht auf eines solcher Märchen hereinzufallen.
1. Vor Jahren pflegte ein alter Mann allmorgentlich einen Spaziergang entlang der Klippen zu machen, die dort senkrecht sehr tief ins Meer abfielen. Er hatte einen Stammplatz auf einem Vorsprung auf dem er dann jedesmal lange ausruhte. Das wiederholte sich jeden Morgen um die gleiche Zeit, wie ein Ritual. Zu eben dieser Zeit kam auch immer eine Delfinschule ganz nahe an die Klippen heran, ungefährdet, weil die Felsen doch senkrecht unter Wasser abfielen. Sie suchten nach Tintenfischen, ihrer Lieblingsspeise, die dort in den Felswänden hausen! Daraufhin warf der Alte einmal einen seiner mitgebrachten Kekse ins Wasser. Mehr aus Neugier als aus Hunger schnappte ihn sich einer der Delfine. Und so ging das viele Tage lang, immer zur gleichen Zeit teilte er seine Keksration mit den wartenden Tümmlern. Es mußte sich unter ihnen "herumgesprochen" haben!
Delfine sind sehr pünktlich, allerdings ohne die Zeitumstellungen! Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Nun eines Tages hatte der Mann seine Kekse vergessen und die Delfine schwammen erwartungsvoll an der Klippe entlang. Daraufhin warf der Alte einen alten Tennisball, den er von seinem Enkel noch in der Tasche hatte, stattdessen hinunter ins Wasser. Beleidigt waren die Delfine zwar nicht, aber sie katapultierten den Ball mit ihrer Schwanzflosse zurück auf die Klippen. Das weitete sich dann in den nächsten Wochen aus zu einem pünktlichen und verspielten Dauerturnier. Nur die Kekse, die beförderten sie nicht wieder zurück aufs Land. Mittlerweile hatte sich das überall herumgesprochen was da geschieht, und andere Zuschauer versuchten mitzuspielen. Sie wurden überhaupt nicht beachtet, sondern nur ausschließlich der alte Mann und s e i n Ball! Ich glaube er hätte sie auch anfassen und streicheln können; so vertraut waren sie mittlerweile miteinander geworden.
Eines Tages wurde er krank und konnte nicht zu seinem gewohnten Rendezvous erscheinen. Stundenlang sollen die Delfine auf und ab geschwommen und gesprungen sein, und das mehrere Tage, bis er wieder erschien, der Freund der Delfine! Nur war es dann nicht mehr nur 1 Tennisball, sondern mehrere und ebenso viele Kekse, so dass ihn bald ein "Balljunge" begleiten mußte. Es soll eine große Attraktion gewesen sein!
Mich würde interessieren was geschah als ihr Freund irgendwann für immer wegblieb? Schließlich war er ein alter Mann! Delfine haben ein enormes Gedächtnis! Man sagt ihnen auch nach, dass sie singen und weinen können, ebenso wie die Orcas, von denen es schöne Tonaufnahmen gibt, so wie es ihre Vettern, die riesigen Wale tun. Wenn, dann ganz sicher in der Paarungszeit! Erzählen die dortigen Fischer! Ihre recht lauten Quietsch-, Schnarr-, Schnalz- und Klicklaute kann man ja schon in den zoologischen Gärten und Delfinarien gut und laut hören!
2. Von einem dieser Whale-Watching-Boote fiel einmal ein kleines Kind über Bord während es antriebslos dahindümpelte. Gerade als einige Orcas ganz nahe waren. Daraufhin kam ein ganzer Pulk Delfine herbeigeeilt, die einen Schutzring um das panisch strampelnde Kind bildeten. Der Orca hatte das natürlich längst mitgekriegt, hatte aber gegen diese Übermacht keine Chance, so dass das Kind mit dem Schrecken davon kam und noch wohlbehalten zurück an Bord geholt werden konnte.
Ihr könnt jetzt alle sagen: "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute!"
Das wäre sogar legitim, nur das Gegenteil beweisen könnt ihr dennoch nicht!
Auch nicht die fleißigen PN-Schreiber mit ihren unsachlichen Kritiken und Kommentaren!