Hallo lieber Holzmichel,
naja zum BK hat's mal wieder nicht gereicht aber das hast Du Dir redlich verdient.
Auch wenn man sich über Deine Auslegung streiten kann. Es gab zwar mal für gute 50 Jahre ein Königreich Thüringen aber da gab es noch kein Erfurt (wie Du schon angemerkt hast).
Seit seiner ersten Erwähnung im Jahr 742 gehörte Erfurt zu Kurmainz (daher auch das ähnliche Stadtwappen), was wir keinem geringern als Bonifacius zu verdanken haben.
Die Stadt lehnte sich ständig gegen die weit entfernte Kurmainzer Herrschaft auf und war dadurch immer wieder Kriegsschauplatz, wurde mehrmals belagert, besetzt, abgebrannt, geplündert, verbannt oder mußte Schutzgelder und Entschädigungen zahlen. Unter anderem von/an Heinrich IV. (der mit dem Gang nach Canossa), den Sachsen, den Schweden und natürlich den Kurmainzern. 1802 wurde Erfurt dann mal eben verschenkt, und zwar als Entschädigung an die Preussen. Aber nur um 4 Jahre später vom Wurzelzwerg aus Frankreich eingenommen zu werden. Der erklärte Erfurt wenigstens zum Fürstentum und verlieh diesem den Rang einer kaiserlichen Domäne, die nicht dem Rheinbund unterstand. Auf Grund des Wiener Kongresses fiel Erfurt 1815 wieder an die Preussen. Erst 1945 wurde Erfurt meiner Meinung nach wirklich thüringisch.