Das hört sich alles sehr zeitaufwändig an.... wird das bei ALLEN Flügen so gemacht oder nur bei Mittel- und Langstrecke?
An sich ja, aber so aufwändig wie es vielleicht klingt, ist es auch nicht.
Es geht ruck zuck - es sind ja Profis am Werk.
Der Dispatch hat es ja auch vorbereitet und schon die Meteorologischen Daten zusammengetragen etc.
Je länger der Flug, je dicker wird halt die Mappe (durch die vielen NOTAMS - letzte Meldungen entlang der Flugstrecke).
Die meiste Informationen braucht man aber an sich nicht, bezw könnte dann nachlesen.
Was natürlich entscheidend ist: Wenn einer der "üblichen" Ausweichflughäfen nicht zur Verfügung steht oder eingeschränkt ist in irgendwelcher Art.
Wenn ich da z.B. an die Flüge von Bangkok Airlines zwischen Koh Samui und Bangkok, Flugdauer nichtmal eine Stunde denke, die heben ja fast im Viertelstundentakt ab.
Auch bei Rennstrecken, die die Piloten jeden Tag fliegen ist eine gute Planung unerlässlich, aber es geht halt schon schnell, die Flugroute ist dann meist bereist im FMC vorprogrammiert und braucht nur noch abgerufen und entsprechend ergänzt ( Abflugmasse, SID /STAR = Abflugroute und Anflugroute).
Das schaff selbst ich unter 2 Minuten ...auch wenn ich nicht mehr so in Übung bin .
Das Problem in der Fliegerei (und anderswo auch): Routine - dann wird man nachlässig und es schleichen sich Fehler ein.
Daher gibt es Ablaufschemata die strikt eingehalten werden. Damit man nichts vergisst gibt es Checklisten, die man durchgeht. Keine Landung ohne durchgehen der entsprechenden Checklist. Hier habe ich welche zur B737
Das alles geht auch recht schnell, weil man routiniert ist und stellt sicher dass man nichts wichtiges vergessen hat. Gerade wenn die Arbeitslast sehr hoch ist, steigt die Fehlerhäufigkeit. Und das _kann_ unter Umständen fatal enden.
Aus jeden Unfall lernt man und verbessert das System .... daher ist fliegen so
sicher.
Neulich ist es unserem CoPiloten passiert, dass er just beim Takeoff plötzlich überall Rauch hatte, er war in 4 Minuten wieder unten. Man muß wissen, daß Feuer an Board ist das schlimmste was passieren kann, daher wird man so schnell wie möglich landen. Und natürlich wurde auch noch die entsprecchende Checkliste vor der Landung durchgegangen.
Bei Kurzstrecken muss man ja denke ich auch nicht irgendwelche Großwetterlagen beachten.
Die Karten der Großwetterlage gibt es auch nur alle 6 Stunden und sind ca 24 Std im Voraus erhältlich. Das Wetter in der freien Atmosphäre lässt sich relativ gut vorhersagen. Das "Microwetter" wie wir alle wissen nicht immer. Auch nicht, wo sich vielleicht genau das Gewitter entwickelt.
Für Flughäfen gibt es ein kodiertes System namens "METAR"
hier zum Beispiel von Frankfurt
TAF ist ähnlich aufgebaut und sagt einem die zu erwartende Entwicklung aus.
Und im TV sieht man ja hin und wieder auch solche Reportagen wie es z.B. Billigflieger schaffen ihre Preise zu halten, z.B. durch sehr kurze Standzeiten von vielleicht 25 Minuten (statt sonst z.B. 45). Ist das alles in so kurzer Zeit zu schaffen?
Das geht ja auch: Der Flugplan ist längst aufgegeben und bewilligt, vom Rampagent bekommt man die aktuellen Unterlagen übers Wetter und wenn alles
feststeht die endgültigen Gewichte und Verteilung der Ladung.
Der CoPilot programmiert schon mal den Rückflug.
Die Flugbegleiter und Crew kennt sich ja vom Hinflug. Es wird aber natürlich besprochen, wie viele Kinder oder ob Passagiere mit besonderen Bedürfnissen dabei sind.
Gleich nach der Landung weiß man in etwa, wie viel man Treibstoff braucht und gibt es gleich weiter, damit man die entsprechende Menge tanken kann (Falls man tanken muß). Das dauert bei Kurzstrecken nicht lange (10min herum).
Auf fremden Flugplätzen überwacht der Kapitän den Tankvorgang und macht auch gleich den notwendigen Outside check.
Am meisten sparen "Billigfluglinien" dadurch, dass sie nicht das Gate benützen und die Fracht lose in das Flugzeug schupsen, anstatt z.b. Container beim Airbus
zu benützen. Dadurch dass man hinten und vorne ein/aussteigen kann geht alles schneller. Dazwischen wird meist kurz gereinigt.
20-25 Minuten sind möglich bei den Kurzstreckenfliegern (150-210 Paxe herum)