Ich kann's mir nicht verkneifen, meinen Kommentar noch abzugeben.
Ich urteile nicht über RaucherInnen. Ich aktzeptiere aber die fadenscheinige Begründungen nicht.
Experimente mit Ratten wiesen die mutagene (genverändernde) Wirkung des Passivrauchens nach. Die Ratten wurden über einen Zeitraum von mehreren Tagen dem Nebenstromrauch (Rauchmaschine 2–4 Filterzigaretten) ausgesetzt. Es fanden sich in der Forschung keine Grenzwerte für krebserregende Substanzen in Tabakrauch, unterhalb derer keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten sei. Deshalb bergen schon kleinste Belastungen das Risiko der Entstehung von Tumoren wie das Bronchialkarzinom. Der Lungenkrebs wird begünstigt, da die Lunge eines Kettenrauchers der neunfachen der gewöhnlichen jährlichen radioaktiven Dosis ausgesetzt ist. In der Mehrzahl der epidemiologischen Studien wird ein erhöhtes relatives Lungenkrebsrisiko nach Passivrauchen zu Hause oder am Arbeitsplatz festgestellt. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass die relativen Risiken in den Gruppen mit höchster Exposition am größten sind und eine Expositions-Wirkungs-Beziehung besteht.
Eine Zigarette kontaminiert 19.000 Quadratmeter Luft. Die kurze Lüftung eines Raumes erweist sich als unzureichend, da nicht genug Frischluft zugeführt werden kann. (ETH Zürich).
Eine Studie in Puerto Rico ergab, dass Passivrauchen mit einem niedrigen Vitamin-C-Spiegel im Blut einhergeht. Ein Mangel an Vitamin C kann sich bei Kindern besonders schädlich auswirken, da ihr Körper noch im Wachstum begriffen ist. Di Franza et Lew wiesen 1996 im Pediatrics darauf hin, daß das Risiko für respiratorische Erkrankungen (Mittelohrentzündung, Pneumonie, Asthma bronchiale) bei Kindern von Rauchern bei 1,5 Prozent liegt. Review Siegel et al. wiesen schon 1993 darauf hin, daß Gaststättenpersonal einem zu 50 Prozent gesteigerten Risiko ausgesetzt sind, an Lungenkrebs zu erkranken.
Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden erhöht sich durch Passivrauchen um 82 Prozent. (International Journal of Cancer, August 2002).
Fischgerucht im Restaurant tötet nicht. Auch das vielleicht unangenehme Parfum der Dame neben mir im Zug. Und ob ich mich Benzindämpfen an der Tankstelle aussetzen will, steht mir frei. Arbeite ich auf einem Beruf, der ebenfalls gesundheitsschädlich sein kann, habe ich mir das ebenfalls selbst ausgesucht. Ich kann mir aber nur ganz schlecht aussuchen, ob ich im Restaurant rauchfrei sein möchte, da es immer noch zuwenig rauchfreie Restaurants gibt. Oder in Bars, Clubs etc.
Ich bin ein toleranter Mensch, verlange aber das auch von Rauchern. Wäre ich Raucher, hätte ich ein schlechtes Gewissen, meine Mitmenschen zu belästigen... Aber vielelleicht bin ich einfach zu gut für diese Welt.
Es ist eine Diskussion, die nie enden wird. Niemand fühlt sich wirklich verstanden, alle verlangen Toleranz, sind aber selbst nicht bereit, selbst etwas zurückzustecken... Schade eigentlich.