@Neckarschwabe:
Man kann davon ausgehen, dass ein Veranstalter beim Einkauf ( wo auch immer) etwa 70 % des Normalpreises an ein Hotel bezahlt. Genau sagt es keiner, aber das hört man u.a. auch von den Hoteliers , mit denen man spricht.
Dies zum Thema 40 oder 50 % Rabatt- soviel ist es nicht.
Zudem stellen die Hotels die Preise und Zimmervolumina nicht ein,diese werden abgerufen.. So läuft das auch mit den Flügen.
Man nimmt das, was man braucht--alles andere wäre nicht wirtschaftlich.
Natürlich gibt es auch noch Kontingente- besonders bei sehr beliebten/viel gebuchten Hotels. Auch bei Airlines gibt es Kontingente, die können aber völlig unterschiedlich gestaltet sein.Aber vieles produziert man heute schon über z.B. Bettenbanken ( und externe Fluggeber.)
Risikominimierung.
Wie das so mit dem Thema Veranstalter-Dasein läuft oder auch nicht--- sieht man sehr gut an der seit zwei, drei Jahren gefahrenen erfolgreichen Strategie der TUI.
TUI Chef Joussen sieht sein Unternehmen inzwischen im Umbau zum-- Digitalunternehmen.
Da fehlt doch was-- stimmt ----das Zauberwort Reiseveranstalter.
74 % des Ergebnisses der TUI -Group kommen nämlich nicht aus der Veranstalter-Tätigkeit- sie kommen aus dem Geschäft mit ---Kreuzfahrten (Mein Schiff usw.), aus Hotels-- die TUI erwirbt ja ständig neue- brandet auch -- und aus Aktivitäten in den Urlaubsländern.
TUI nennt es Zielgebietserlebnisse..
Alltours Chef Verhuven macht es seit ein paar Jahren ganz ähnlich- er kauft Hotels wo er sie kriegen kann . Mittlerweile dürften auch das so um die 40 (?) eigene sein..
Warum? Die Rendite ist einfach erheblich höher.Und man hat die Preishoheit.
FTI auch ganz ähnlich- Labranda & Co, das können die , seitdem sie einen ägyptischen Hauptgesellschafter haben: Den Milliardär Hamed el Chiaty(El Gouna, Travco) El Chiaty hat übrigens vor kurzem seine deutschen Steigenberger Hotels an chinesische Investoren verkauft.
Begriffen hatte das auch die kürzlich verschiedene Cook- Gruppe- nur die konnten es nicht- Cook gehörten keine Hotels und keine Schiffe-eigentlich kaum etwas--die Hintergründe und Spätfolgen sind ...leider.... bekannt.An den sehr fähigen Bereichsverantwortlichen und den engagierten Mitarbeitern der gesamten Cook Gruppe lag es sicher nicht- einige davon arbeiten inzwischen auch schon bei anderen Veranstaltern.
Auch der Pionier/Erfinder der dynamischen Produktion-- der Veranstalter Vtours - hat die Zeichen der Zeit erkannt-- die Inhaber haben Vtours kürzlich an die Tourismus-Sparte der schweizerische Migros Group(Hotelplan, Interchalet ,Interhome und Bedfinder )verkauft.
Die Geschäftsführe von Vtours bleiben, man will damit einfach mehr Power am deutschen Markt haben.Alleine könnte das Vtours eher nicht.
Andersrum läuft es bei Veranstalter Bentours-- an diesem haben sich zwei türkische Hotel- Groups -beteiligt.( Stone Group und die Delphin Gruppe)
Nochmal zur Erinnerung: 3 % Umsatzrendite sind bei deutschen Veranstaltern ein Traum. Viele RV haben sie nicht.
Viel Info, aber man kann das eben nicht so Ruckzuck darstellen. Sorry für die Länge des Beitrags.