• salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1117367817000

    @ Wally

    Wie sollen die Perspektiven aussehen, deren Fehlen Du beklagst, und wo soll die Politik sie hernehmen, wenn Politik keinen Einfluß auf die Wirtschaft hat. Eigentlich müßten alle Parteien unisono erklären: Wir können die Arbeitsplätze nicht schaffen, wir können höchstens versuchen, die Grundlagen zu ändern, auf denen Arbeitsplätze entstehen können. Aber selbst das ist infolge der Globalisierung fraglich!

    Das wäre ehrlich, aber keiner hat wirklich den Mut zu dieser Aussage, weil er Angst hat, daß von Seiten des politischen Gegners sofort mit Fingern auf ihn gezeigt wird: Schaut her, da ist er, der politische Offenbarungseid zur Unfähigkeit!

    Politik ist ein verlogenes Geschäft! Und Gott-sei-Dank kommen immer mehr Menschen dahinter, daß von den politischen Parteien nichts zu erwarten ist. Nur eine anziehende Konjunktur kann uns noch retten! Sollte sie bald kommen, wird die neue Regierung Schwarz-Gelb sie für sich reklamieren, obschon sie an der Entstehung null komma 0 beteiligt war!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Klaus43
    Dabei seit: 1063152000000
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    geschrieben 1117374896000

    Salvamor schrieb:

    "Ich nehme an, daß ich Deine Aussagen zu dem Beginn des 3. Reiches falsch verstanden habe, denn die Linken waren ja nicht die Steigbügelhalter der Braunen damals. Das in einen Zusammenhang zu bringen, wäre einfach nicht korrekt."

    Nein, ich meine damit nicht die Linken. Die Stimmung seinerzeit war explosiv und aufgeheizt, und wir sind heute auch nicht mehr sehr weit davon entfernt.

    Ein geschickter "Rattenfänger von Hameln", egal welcher Richtung er angehört, könnte das nutzen und das Volk auf seine Seite ziehen. Die Gelegenheit wäre wieder mal günstig.

    >

    Der könnte auch Lafontaine heissen, obwohl er nicht mal mehr in seiner Domaine Saarland der ist, der er mal war. Als MP im Saarland war er volksnah, bei kaum einem Fassanstich oder Volksfest fehlte er. Diese schöne Welt war zuende, als er als Bundesfinanzminister internationales Parkett betreten und eine ganz andere Verantwortung übernehmen musste. Dieser Herausforderung war er nicht gewachsen. Jetzt tingelt er eben durch verschiedene Talk-Shows und schreibt Bücher. Ich habe durchaus Verständnis dafür, denn irgendwoher muss ja das Geld für seine diversen Unterhaltsverpflichtungen kommen!

    >

    Weder ein Oskar noch die derzeit amtierenden - und künftigen - Volksvertreter werden irgendetwas nach vorne bringen. Die ganze Verlogenheit und Volksverdummung zeigt sich wieder an der MWST-Debatte. Der Trend geht dahin, dass sie erhöht werden wird. Nur, es wird vor den Augen und Ohren des dummen Wählervolkes ganz offen diskutiert, ob man diese Steuererhöhung schon jetzt implementieren oder das ganze aus "wahltaktischen" Gründen verschieben sollte.

    Hauptsache, die eigenen Pfründe sind gesichert!    

  • Joe.L
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    geschrieben 1117377399000

    ... Oskar Lafontaine einen politischen Wirrkopf zu nennen ist sicherlich nicht fair, man kann es auch so sehen, daß er den "alten SPD Prinzipien" treu bleiben wollte, sich nicht an dem Kapitalfügigen "Reformchaos" beteiligte und sich an die Wahlversprechen gebunden fühlte.

    Vielleicht ist er kein Messias, aber bestimmt der, der "neue" alte gesellschaftliche Kräfte erweckt.

    ... es wird Zeit, das das Negativ - Geheul über den Standort Deutschland, immerhin Export Weltmeister, in der Produktivität und in der Stabilität weit oberhalb des internationalen Durchschnitts, aufhört.

    Unsere Wirtschaftsfachleute, Politiker und Unternehmer sind diejenigen, die durch diese ewige Schwarzmalerei schuld sind an unserem international schlechten Ruf.

    Das Glas ist halbvoll - nicht halbleer! 

    Das Leben zu kennen und es dann zu lieben ..... Das ist die Kunst!
  • Klaus43
    Dabei seit: 1063152000000
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    geschrieben 1117378505000

    Docker schrieb:

    "... es wird Zeit, das das Negativ - Geheul über den Standort Deutschland, immerhin Export Weltmeister, in der Produktivität und in der Stabilität weit oberhalb des internationalen Durchschnitts, aufhört.

    Unsere Wirtschaftsfachleute, Politiker und Unternehmer sind diejenigen, die durch diese ewige Schwarzmalerei schuld sind an unserem international schlechten Ruf.

    Das Glas ist halbvoll - nicht halbleer!"

    Genauso ist es. Die Ressourcen, das halbvolle Glas voll zu machen, sind doch da! 

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1117390719000

    @ Klaus43

    Alles wohlklingende Worte, aber wer soll die Ressourcen ausschöpfen und das Glas füllen?

    Die etablierten Parteien haben in hohem Maße bei den Menschen verschissen und irgendwann kommen die ersten Reaktionen dergestalt, daß extreme Parteien, vor allem die am rechten Rand, gewählt werden. Das kann man den Menschen nicht verübeln, irgendwie öffnet sich das Ventil der Unzufriedenheit halt.

    Die taktischen Lügereien gehen doch schon weiter, vor der NRW Wahl war das Thema Mehrwertsteuererhöhung für die CDU tabu, es wurde rigoros abgestritten, daß die CDU so etwas plant. Direkt nach der Wahl, schon am nächsten Tag, preschten die ersten CDU-Leute mit dem Vorschlag. die MWST zu erhöhen, vor, wurden aber wegen der bevorstehenden Bundestagswahl wieder zurückgepfiffen.

    Für wie blöde halten die etablierten Parteien, in diesem Falle die CDU, eigentlich die Wähler? Die lassen sich nicht mehr belügen, die Zeiten sind endgültig vorbei!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Erika1
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    geschrieben 1117415058000

    Oskar Lafontaine ist nicht nur ein politischer Wirrkopf, seine Verfehlungen wären mit weitaus deftigeren stammtischtauglicheren Substantiven zu beschreiben. Er hätte als Wirtschaftminister die Möglichkeit gehabt, an den bestehenden Verhältnissen zu arbeiten. Nachdem er - dank seiner außerordentlich gebildeten zweiten Ehefrau - erkannt hat, daß er das eben doch nicht so einfach mit "links" schafft, hat er die Flinte ins Korn geworfen. Und gemeinsam mit seiner Frau eine weitere Wirtschaftsbibel geschrieben. Kritisieren, insistieren, agitieren, rebellieren - sehr einfach aus einer Position, in der man nichts mehr zu sagen hat (und auch nichts mehr zu verlieren.) Und nun taucht Oskar aus der Versenkung auf im Begriff, eine neue Partei zu gründen. Unter Glaubwürdigkeit und political correctness verstehe ich etwas anderes.

    Gruß Erika

  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1117448012000

    @ Erika

    Nein, Erika, Oskar Lafontaine hätte in einem von Schröder geführten Kabinett nichts beeinflussen können. Er wurde von Anfang an von Schröder und seinen Lakaien argwöhnisch beäugt und ausgebremst, und nachdem Schröder ihm persönlich gemachte Zusagen zu der Art der Zusammenarbeit nicht einhielt, erkannte er seine ausweglose Lage und demissionierte.

    Er wollte einfach nur weiter in den Spiegel schauen und sich selber erkennen können.

    Für mich war und ist sein Rücktritt absolut nachvollziehbar!

    Lafontaine hat den richtigen Schritt gewählt, die weitere Entwicklung der SPD gibt ihm im nachhinein Recht. Er hätte diese unsägliche AlG II-Geschichte im Gefolge von Agenda 2010 und Hartz IV niemals mittragen können, dafür schlägt sein Herz zu sehr für Unterprivilegierte, sozial benachteiligte wie Arbeitslose, vor allem ältere, Sozialhilfeempfänger etc. Da, wo er jetzt steht, kann er weitaus mehr bewirken, er war und ist die Identifikationsfigur für sozial schwache Bevölkerungsschichten.

    Schröder hat es mit seiner durch und durch verkorksten Politik geschafft, die SPD ins Abseits zu manövrieren. Neben Schwarz-Gelb wird er es zukünftig mit einem weiteren Gegner zu tun bekommen, der sich links von der SPD befindet. Er sollte sich warm anziehen, erste Prognosen sagen der neuen Linken einen Stimmenanteil zwischen 10% und 20% voraus.

    Die SPD droht, zerrieben zu werden!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Joe.L
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    geschrieben 1117474146000

    ... genau getroffen Salvamor, nur dass die SPD nicht zerrieben wird, sondern sie ist zerrieben!

    Mit der Schröder - Politik hat sie sich selbst aufgelöst.

    Wenn das der Willy noch mitbekommen würde ...

    Das Leben zu kennen und es dann zu lieben ..... Das ist die Kunst!
  • salvamor41
    Dabei seit: 1086652800000
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    geschrieben 1117479162000

    Über Politik läßt sich trefflich streiten, manchmal können gerade politische Diskussionen allerdings so hitzig werden,

    daß bei allzu kontroversen Einschätzungen, zumal wenn sie aggressiv vorgetragen werden, sogar Freundschaften zerbrechen können. Wir haben's erlebt.

    Hier im HC-Forum kann man feststellen, daß diese Diskussion sehr sachlich verläuft. Das spricht für das Niveau der Teilnehmer, das ich als überdurchschnittlich hoch einschätze.

    Meines Erachtens wäre es begrüßenswert, wenn noch mehr User an der Diskussion teilnähmen, damit ein möglichst breites Meinungsspektrum erfaßt wird.

    Also bitte, meine lieben Mituser, keine Hemmungen!

    ><o(((°> Don't feed the Trolls <°)))o><
  • Erika1
    Dabei seit: 1088985600000
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    geschrieben 1117485771000

    Zum jetzigen Stand der Diskussion ist eigentlich die Frage angebracht: wie soll der Sozialstaat finanziert werden? Oskar hat keine Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen, damals nicht, heute nicht. Eigentlich hat uns ja noch keine der Parteien dezidiert gesagt, was getan werden muß. Es wird weiter herumgedoktert. Woher soll das Geld kommen? Momentan hat es den Anschein, als wird von unten nach oben verlagert - die Masse machts. Sobald einer der großen Arbeitgeber oder deren Vertreter die Worte Stellenabbau oder Betriebsschließungen auch nur andeutungsweise verlauten läßt, kuscht die derzeitige Regierung. Das S steht heute nicht mehr für sozial. Lange Zeit dachte ich, Gewerkschaften hätten sich selbst überlebt. Heute denke ich, gut, daß sie noch da sind -  sie haben nur kaum noch Macht oder Einfluß. Wenn ich alleine an die Story "Müller-Milch" denke, steigt mein Puls. Müller wandert aus, weil:Deutschland ist zu teuer. Müller vergaß nur, zu erwähnen, daß er gewaltige Subventionen erhalten hat. Nachdem die Verlagerung des Unternehmens öffentlich bekannt wurde, begann man in Berlin, anzudenken, ob man in einem solchen Fall nicht eventuell Subventionsgelder zurückfordern könnte......da ist auch mein Geld dabei!

    Soweit ich weiß, denkt man immer noch. Ich kaufe keine Müller-Produkte mehr: die Rache der kleinen Frau.

    Gruß Erika

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