Stilblüten 2.0 - die waghalsigsten Airline-Reviews

Prolog:

Fielvlieger haben viel zu berichten - nicht alles ist hilfreich und deshalb sammeln wir hier die übelsten Panikmachen.

Mein all-time favorite bleibt der unvergessliche persönliche Erlebnisbericht einer routinierten Charterfluggästin auf dem Weg aus der Türkei in die Heimat:

"Selbst in allen Sky Maschinen haben wir nicht so eng gesessen, wie in dieser Maschine. Einge ältere Damen bekamen Panikattacken, was ich absolut nachvollziehen konnte. Und ich neige nie zur Hysterie"

(Ja nee - is klar! )

But let the real drama begin:

"Sicherheitsanweisungen eine Katastrophe. Die FB stand nur herum,fuchtelte wie eine Irre mit den Armen und keiner verstand auch nur ein Wort. Türkisch und Englisch sind halt nicht jedermanns Sache."

Harsche Kritik, möchte man meinen, aber da geht noch mehr:

"Als der Purser den Flieger zurück schob, knallte es, alle Lichter gingen aus und ebenso die Klimaanlage war tot."

Wer jetzt denkt, das sei die maximale Eskalation gewesen, muss erfahren:

"Als es losging dachten wir, die Maschine bricht auseinander."

Und schließlich:

"Mein Menne ist ebenfalls nicht hysterisch, aber auch er hatte das grosse P in den Augen."

Richtitsch - so authentisch möchte man doch über den Flug mit einer Charterairline informiert werden und Foris mit seinen ganz persönlichen Reiseerfahrungen weiterhelfen ...

Noch so ein Mythos:

"der Nachteil war, als wir in Antalya landeten hat es geregnet, die Notausgangtür an der wir saßen war undicht und es hat rein geregnet."

Auch während des Fluges "zieht" es - persönlichen Erlebnisse zur Folge - oder "regnet es rein" ... willkommen in der wirklichen Welt einer Flugzeugkabine!

Oder Mutmaßungen über spanische Piloten:

"Der Grund ist, dass ich mir durch mehrere (höflich ausgedrückt) 'unruhige' Flüge eine anständige Flugangst eingehandelt habe, und das nach etwa 30jähriger Flugerfahrung. Mir kam es oft vor, als würden die Piloten absichtlich in die Wolken fliegen und dort bleiben, weil es da so schön rüttelt."

(These: Der Spanier an sich braucht die Arena - ob zu Luft oder zu Lande!)

Ich bekomme es nicht mehr wörtlich zusammen, sinngemäß war es etwa so: (von Antalya kommend) suchte der Pilot immer wieder Leipzig, fand es aber nicht und landete dann versehentlich in Berlin.

Theorie 1: der Pilot hatte sicher vor dem Flug seine Charts gegen Raki eingetauscht.

Theorie 2: Der Pilot war durch den Sehtest gefallen, hatte dies aber verheimlicht und ist trotzdem weiter geflogen. Den Flughafen Berlin -  welchen auch immer -  konnte er besser sehen, weil er größer ist.

Ich habe noch einen schönen Beitrag gefunden, diesmal wörtlich: "...die Dame (niederländische Germania-Pilotin) am Steuer hat auf Mallorca auch gleich die Einfahrt zum Parkplatz/Gate verpasst... da hat selbst das Follow Me Car sich gewundert. (Durch eine Vollbremsung und 30 Sekunden Lagechecken kam der Flieger dann doch noch am richtigen Gate an)."

Auch ein Fall für Füllmann? Oder haben die Niederländerinnen einfach kein Orientierungsgefühl? Frauen können ja eh nicht einparken, noch nicht mal Autos.

Übrigens, wundern sich eure Autos auch öfter mal oder können das nur Follow-Me Autos?

Im Airline-Forum gefunden, passt hier auch rein:

Der pilot der Maschine, als die denn gegen 16.40 endlich das erste Mal abheben wollte, war auch nicht das wahre. Deutlich zu schnell auf dem rollfeld unterwegs. Vor einer Kurve hat er es wohl bemerkt und ne ordentliche bremsung eingelegt.

Ich weiß nicht, ob es sich bei dem Piloten um einen spanischen Torero der Lüfte handelte, aber User F. hat seine perfide Taktik glasklar durchschaut:

"Kann es sein, daß bei Nachtflügen Turbulenzen vorgetäuscht werden, um zu verhindern, daß die Leute zu viel rumlaufen?"

Der Wilde Westen als Tummelplatz für Desperado-Piloten liegt für User B. Im Nahen Osten, namentlich in Antalya:

"...dort ist die Hölle los. Da können die Piloten machen, was sie wollen, wenn die Abfertigung nicht nachkommt oder der Luftraum voll ist."

Wieder einmal aktuell: Wo Türkei drin ist muss auch Türkei draufstehen ...

"Die Maschine startet und dann der große Knall. Wir fliegen nicht mit Air Berlin, sondern mit Air Berlin Türky. Ehrlich, wie bescheuert ist denn sowas. Türkische Piloten, türkisches Personal, aber keine Musik, kein Fernsehen, nichts. Völlig krass. Der Flug war in Ordnung, aber dass es vorher überhaupt kein Hinweis darauf gegeben hat, für mich ein no go!"

Multiple Choice hat seine Tücken, vor allem bei der Einreise in die USA ohne Englischkenntnisse.

"Auf einer der Karten muss man verschiedene ja-nein Fragen beantworten, ob man Nazi oder Terrorist ist, also sachen die keiner mit ja beantworten würde. Meine Bekannten haben sich aber gedacht, "wir können ja nicht alle Fragen mit nein beantworten" also haben sie einige jas  angekreuzt, daraufhin wurden sie bei der Einreise drei Stunden festgehalten."

Die ausländische Fluggesellschaft war natürlich daran schuld, die Flugbegleiter hätten Deutsch sprechen und dem Paar helfen müssen. Man sieht es schließlich jedem an, ob er einen englischen Fragebogen lesen kann.

Auch emanzipatorische Errungenschaften werden von manchem User noch angezweifelt.

"Stimmt das eigentlich das Frauen keinen Pilotenschein erwerben dürfen wegen der Risiken für andere?"

Sie dürfen sogar ihren eigenen Arbeitsvertrag höchstpersönlich unterzeichnen. Und das in Deutschland schon seit 1977. Sie müssen auch nicht zölibatär leben wie Lehrerinnen in Baden-Württemberg noch bis 1957.