Hier die Behandlungsweise bei unserem Rückflug von Hurghada nach Basel.Dieses Schreiben sendeten wir auch an das ägyptische Konsulat Abteilung Tourismus in Berlin.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir haben vom 21.05.2017-04.06.2017 in Ägypten unseren 16 Urlaub in diesem wunderschönen Land verbracht. In diesem Jahr wählten wir seit langem mal wieder den Flughafen in Hurghada aus.
Als wir am 03.06.2017 am Abend zu unserem Rückflug (04.06.2017 01:45 h mit FEG 3039 nach Basel) am klimatisiertem Flughafengebäude ankamen, wurden wir recht unhöflich mit der Bemerkung “Passport-Tickett” von einem in der Flughafeneingangstür sitzenden Sicherheitsbeamter nach unseren Pässen und Rückflugtickets gefragt.
Der Sicherheitsbeamte wollte diese überprüfen.
Nachdem wir unsere Wasserflaschen nach Aufforderung auch dort abgegeben mussten, bekamen wir unsere Unterlagen zurück mit der barschen Aufforderung “warten, hinsetzen”. Es standen vor der Eingangshalle 2 wacklige Stühle an der Seite, außerhalb des Gebäudes.
Vor und nach uns ankommende Passagieren durften das Gebäude ohne Probleme betreten.
Da es für uns kein ersichtlicher Grund für das Warten in der Wärme gab, Fragten wir erneut nach und zeigten den Beamten die Unterlagen.
Die Reaktion des Sicherheitsbeamten “hinsetzen – warten”.
Wie möchten nicht unerwähnt lassen, dass für meinen Mann eine Schwerbeschädigung vorliegt und es zusätzlich noch größere körperliche Einschränkungen gibt.
Als nach längerer Zeit ein Wechsel des Sicherheitspersonals stattgefunden hat, versuchten wir wiederum eine erneute Nachfrage, um ein Betreten des Flughafengebäudes zu erreichen.
Nach erneuter Prüfung unserer Unterlagen, wurden diese von diesem Beamten als in Ordnung befunden und wir konnten endlich das klimatisierte Flughafengebäude betreten, bevor es zu einem Kreislaufzusammenbruch gekommen wäre.
Wir waren keine 10 Meter innerhalb in dem klimatisierten Gebäude, da kam der erste Beamte zurück und schrie, wir sollten wieder hinaus, in die Wärme, also außerhalb des Gebäudes.
Wir versuchten dem Beamten begreiflich zu machen, dass sein Kollege unsere Papiere überprüft hat und diese in Ordnung sind.
Daraufhin erfolgte eine längere Debatte der Sicherheitsbeamten untereinander mit dem Ergebnis, dass wir weitergehen konnten.
Am ersten Sicherheitscheck (Kontrolle der Koffer usw.), wurden wir auch körperlich Kontrolliert. Wegen einer Einschränkung eines deformierten Bauches, wurde eine ärztliche Untersuchung durch die Sicherheitsbeamten angeordnet. Die Untersuchung wurde angeordnet, nachdem sich 8 Sicherheitsbeamte nicht einig waren, um zu Klären, warum es so einen unförmiger Bauch gab. Als Erklärung, die Unförmigkeit des Bauches wurde durch ein Stoma verursacht. Eventuelle ärztlich Dokumente oder ein Stomapass werden nicht akzeptiert. Eine Kontrolle des Bauches auf der Toilette wurde ebenfalls kategorisch abgelehnt.
Stattdessen fand eine Vorstellung beim Flughafenarzt statt.
Wahrscheinlich hatte der Flughafenarzt ein Stoma noch nie gesehen, denn er begutachtete dieses ausgiebig und wollte gleich eine Verlegung in ein Krankenhaus veranlassen. Schließlich ließ sich der Arzt doch überzeugen, dass keine Gefahr mit dem Stoma bestand.
Bei der Kontrolle des Handgepäcks am zweiten Sicherheitscheck wurde das Handgepäck besonders gründlich durchsucht.
Gesucht und gefunden wurden 3 kleine Inbusschlüssel, die für das Gehäuse einer Unterwasserkamera benötigt wurden und die als sehr gefährlich eingestuft und konfisziert wurden.
Laut der ägyptischen Reisedokumentation sind Akkus und Batterien im Handgepäck mitzuführen. Das haben wir getan. Jeder Akku wurde in das Handgepäck verstaut. Bei dem Sicherheitscheck gefielen den Sicherheitsbeamten auch noch die beiden Akkus der Tauchlampe. Die Tauchlampe selbst befand sich im Koffer und den hatten wir ja schon abgegeben. Jedenfalls telefonierte der Sicherheitsbeamte und gab uns wiederwillig die Akkus zurück.
Nach der Landung am Euroairport Mulhouse/Basel machten wir noch die Bekanntschaft einer jungen Frau, die in der gleichen Maschine zurück geflogen war. Auch sie musste auf einem Stuhl vor dem Gebäude warten.
Nach ihren Reden wurde ihr sogar untersagt die Beine übereinanderzuschlagen. Nach dem Hinweis des Sicherheitsbeamten hatte sie die Beine geöffnet zu halten.
Danach sollte sie sich mit Creme aus ihrem Handgepäck einreiben, wobei der Beamte ihr immer näher kam. So etwas nennt man doch sexuelle Belästigung, oder?
Warum muss sich ein Tourist so eine menschenverachtende Schikane gefallen lassen?
Wir fliegen seit 16 Jahren nach Ägypten und haben eine solche Behandlung noch nie erlebt. In Marsa Alam war dies bisher noch nie aufgetreten, im Gegenteil dort herrscht eine korrekte Behandlung gegenüber dem Touristen.
Da wir für September 2017 erneut eine Ägyptenreise gebucht hatten und diese wieder über Hurghada gehen sollte, kontaktierten wir am 04.06.2017 sofort den Reiseveranstalter, meldeten den in Ägypten aufgetretenen Vorfall und baten um einen Wechsel des Fluges zum Flughafen Marsa Alam.
Dies wurde abgelehnt, im Gegenteil eine Umbuchung sollte stattfinden mit überhöhten Preisen.
Da es keine andere Möglichkeit angeblich gab, stornierten wir diesen Flug.
Auch dies wurde uns von dem Veranstalter verweigert.
Daraufhin schalteten wir die überordnete Stelle, Holidaycheck, ein und die Stornierung wurde sofort ausgeführt.
Dabei kam zur Sprache, dass es schon mehrere Fälle von Übergriffen aus Hurghada gemeldet wurden.
Jedenfalls wird Hurghada nach diesem Vorfall nie wieder eine Option für uns sein.
Mit freundlichen Grüßen