Animation ist nicht gleich Animation, die Angebote sind sehr unterschiedlich und vielfältig.
Es gibt durchaus Menschen, die aufgrund ihrer Antriebsarmut ein paar sanfte Anregungen im Urlaub gut gebrauchen können, denen würde nämlich sonst nichts anderes einfallen, als täglich zwischen Hotel und Strand hin und her zu pendeln. Dann gibt es auch Eltern, die froh sind, wenn sie ihre Blagen mal für ein paar Stunden dem Animateur überlassen können, weil sie sich dann mit Dingen beschäftigen können, die sie im Beisein der Kinder nicht erleben könnten.
Es gibt also durchaus eine Daseinsberechtigung der Animation, sofern sie richtig angewandt wird. Jeder, der glaubt, animiert werden zu müssen, sollte das also wahrnehmen.
Für uns ist Animation nichts. Da wir in der Regel kleine Hoteleinheiten buchen, wird das auch gar nicht angeboten.
Die wenigen Male, die wir Animation als externe Gäste eines Hotels beobachten konnten, waren fast kafkaesk bzw. comedyhaft. Wir haben mal in einem Club Mediterranee auf den Bahamas eine Massen-Animation beobachtet, an der schätzungsweise 100-150 Gäste teilnahmen. Wir hatten das beklemmende Gefühl, da findet eine von oben angeordnete Massenveranstaltung eines diktatorischen Regimes im Jahre 3.000 statt. Einfach nur bedrückend!
Dann haben wir mal die lustigen Verrenkungen eines Animateurs in einem Groß-Hotel in Salvador, wo wir eine von TAP bezahlte Zwischenübernachtung hatten, beobachtet. Vor allem die älteren amerikanischen Ladies waren von dem muskelbepackten, braun gebrannten brasilianischen Adonis im Schwimmbecken hin und her gerissen. Man hätte das auch unter dem Label Kabarett oder Comedy laufen lassen können.
Ich bin nicht entschieden gegen Animation. Richtig eingesetzt kann sie bei bestimmten Menschen zur Urlaubsbereicherung beitragen.