Vorkasse ist aber auch kundenunfreundlich, da kaum jemand ein halbes Jahr zuvor schon Geld für einen Mietwagen überweisen möchte. Ich mache das auch nicht mehr für Hotels, Ferienhäuser oder Flüge. Ein klein wenig ist eine Unternehmung immer ein ungewisses Geschäft und nicht komfortabel Ewigkeiten vorher planbar, sondern höchstens kalkulierbar. Keiner bezahlt seinen neuen Fernseher doch auch nicht ehe er ihn abholt im Laden, warum also ausgerechnet für einen Mietwagen lange vorher Geld überweisen?
Da sollten sich die Mietwagenfirmen und die Vermittler etwas anderes einfallen lassen. Sicher muß etwas bei den Stornierungsbedingungen passieren, Stornierungen evtl. wenige Tage vor der Anmietung nicht mehr möglich sein bzw. Stornogebühren kosten. Das ganze dann absichern über die Angabe der Kreditkartendaten, wie es Hotels schon lange machen. Dann die eigene Effizienz überprüfen kann nicht schaden - uns ist schon öfters aufgefallen dass am Flughafen alle Mietwägen ausgeliehen waren, aber in Aussenstellen 30 km weg vom Flughafen noch genug auf dem Hof standen.
Die Preise bedürfen dabei mit Sicherheit einer leichten Korrektur nach oben. Vergessen wir aber nicht dass von den bisher so günstigen Preisen auch jeder profitiert hat. Das Gesamtpaket, also Kosten für Unterkunft, Mietwagen und Flug, hat angespornt, nicht nur einmal im Jahr, sondern vielleicht 3,4 mal im Jahr nach Spanien zu fliegen. Und dann auch dort jede Menge Geld in der Tourismusbranche, im Handel und in den Dienstleistungen liegen zu lassen. Selbst wir als Individualreisende mit schwäbischen Wurzeln (*g*) und Privatunterkünften lassen in jedem Urlaub schnell 100 € je Tag liegen.
Die Umstrukturierung in der Branche wird also nicht leicht fallen. Vermutlich hoffen insgeheim viele es wird nach 1,2 schweren Jahren schnell wieder so weitergehen können wie zuvor. Evtl. hoffen das auch die Kunden. Wenn sie da mal nicht falsch liegen.