@gabriela_maier sagte:
Die Bedeutung der Internetanbieter und damit deren Marktanteile wird zunehmen. Deren Angebote kann man zuhause verfolgen und zuschlagen, wann immer man meint das es der beste Preis ist.
Wie an der Börse !
Hallo,
hier hast Du definitiv den richtigen Vergleich gezogen. Doch die Frage ist, ob es ein Vorteil ist? Möchte ich als Kunde wirklich um den besten Preis zocken? Möchte ich riskieren, daß wenn ich nicht bereit bin den gerade heute geforderten Preis zu bezahlen, daß ich dann vielleicht gar nichts mehr bekomme?
Vor allem möchte ich das haben, daß die Veranstalter sich gegenseitig in die Karten schauen. Denn das Ganze ist eine Medaille mit definitiv zwei Seiten. Profitieren werden am Ende nur die großen Veranstalter denn welche Szenarien gibt es denn?
Die Reise kostet bei Veranstalter A 500,- €. Bei Veranstalter B aber 600,- €. Das was sich die Befürworter jetzt erhoffen ist, daß dann der Veranstalter B seinen Preis auf 490,- € senkt. Das was ich aber befürchte ist, daß der Veranstalter A dann seinen Preis auf 590,- € erhöht.
Außerdem kann das dann auch massiv dazu genutzt werden um unliebsame Konkurrenz zur Strecke zu bringen. Bisher war das nur eingeschränkt möglich. Wenn sich aber zwei, oder drei Veranstalter einig sind und einen anderen, der Ihnen schon die ganze Zeit in die Suppe gespuckt hat, einfach verdrängen wollen, dann ist das mit Dumpingpreisen jetzt viel einfacher möglich. Sie müssten immer nur abwechselnd dessen Preise in dessen Hotels unterbieten und schon verdient er kein Geld mehr. Der Rest hat ja noch genügend andere Häuser, bei denen Sie diesen Verlust wieder wettmachen können.
Meine Prognose ist daher, daß die Versanstalter immer mehr Hotels exklusiv an sich binden werden, da jeder Preiskampf uninteressant ist. Über dieses höhere eigenen Risiko und die dadurch auch wieder geringer ausfallende Konkurrenz werden die Preise langsam steigen. Ebenso werden die Kunden alleine gelassen mit der Frage, wann Sie denn buchen sollen. Gerade Familien, die oft auf früh gebuchte Angebote in den Ferien angewiesen sind, werden definitiv mehr bezahlen als früher.
Mag ja sein, daß ich mich täusche, doch nach meiner Meinung werden wir zu folgendem Szenario kommen: Höhere Preise, weniger Veranstalter, größere Preisunsicherheit, größere Fehlerquoten, geringere Auswahl.
Bei der ganzen Geschichte darf man aber nicht vergessen, daß viele Leute gar nicht in der Lage sind, überhaupt selbst den passenden Urlaub für sich zu wählen! Die teilweise haartsträubenden Bewertungen zeigen das ganz deutlich! (Zugegeben, manche Reiseverkäufer auch nicht, doch das ist doch deutlich seltener.)
Auch als Privatmann möchte ich meinen Urlaub aber nicht an der Börse kaufen. Ich will ein vernünftiges Angebot und ich möchte wissen, wann ich sinnvoll buchen soll.
@Hans (Ute Eberhard)
Bezüglich der Konstellation liegst Du leider falsch. Denn auch und gerade ab den kleinen Flughäfen hast Du wesentlich weniger direkten Zugriff auf die Maschinen, als an den großen. Schau einfach einmal zur Ferienezeit, der Einfachheit halber die Herbstferien an die Flughäfen (oder auf deren Homepages) und auf die Flüge z. B.: nach Antalya. Du wirst feststellen daß beispielsweise ab FDH, FKB, BRE, FMO und allen anderen, die zu den kleineren zählen jede Menge zusätzliche Maschinen dorthin fliegen. Alleine die Familie Öger wird schon dafür sorgen. Aber keinen der Flüge wirst Du direkt über die Airline bekommen. Dort sind nur die erhältlich, die das ganze Jahr über fleigen, wenn überhaupt. Jedoch praktisch keine der Zusatzmaschinen.
Genau diese gibt es aber zuhauf. Oder anders gesagt: Buch doch mal einen Flug von Friedrichshafen nach Lourdes, Tel Aviv, Bastia, Calvi, oder Varna direkt bei der Airline. Schau'n mer mal, ob das klappt.
Gruß
Berthold