Wir haben leider auch ähnlich schlechte Erfahrungen in dieser Klinik gemacht. Wir waren letzten Sommer in Side und unser Sohn (damals fast 2 Jahre alt) erbrach einmalig während eines Abendessens. Wir sind dann, weil wir uns unsicher waren, wieso er gebrochen hat, zum Arzt im Hotel. Der wollte ihn nicht anschauen, meinte, wir sollten dazu bitte in die Klinik fahren. Dazu bestellte er einen Wagen. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, war, dass dieser Hotelarzt Angestellter dieser Klinik war.
Wir wurden in die Klinik gebracht, unserem Sohn ging es eigentlich aber wieder gut. Unsere Vermutung war, dass er etwas viel Meerwasser geschluckt hatte, als er nachmittags mit meinem Mann im Meer baden war. Dort wurde angeblich erst einmal ein Kinderarzt gesucht. Es dauerte knapp 2 Stunden, ehe der da war. Der schaute dann nur grob, sprach leider auch kein Englisch und die Übersetzung war wirklich bescheiden. Unterm Strich meinte er, der Kleine bräuchte eine Natrium/Glucose - Infusion und müsse Blut abgenommen bekommen.
Und dann begann die eigentliche Tortour. Es versuchten mehrere Schwestern mit HIlfe irgendwelcher Sektretärinnen (die dort als Helferinnen eingesetzt wurden) ihm einerseits Blut abzunehmen, andererseits einen Zugang für die Infusion zu legen. Um es kurz zu machen und die furchtbaren Details zu ersparen: Es funktionierte nicht, unser Sohn hat gotterbärmliche Angst und schrie wie im Spieß und nach einer gefühlten Ewigkeit, die wir schon mit Tränen in den Augen das Treiben beobachteten, hörte ich auf mein Mutterarzt und ging dazwischen. Ich habe diese Versuche dann unterbunden. Daraufhin war ich natürlich schon mal per se der Buhmann. Sie hatten dann wohl mit Mühe und Not ein paar Tropfen Blut bekommen, Infusion undenkbar. Jedenfalls wurden wir dann nach dem Zahlen einer horrent hohen Rechnung (knapp über 1000 Euro für diesen "Spaß") durften wir wieder zurück ins Hotel. Am nächsten Tag sollten wir wieder kommen wg des Ergebnisses.
Nur widerwillig sind wir wieder zurück in die Klinik, allerdings sagte uns der Hotelarzt, es gäbe nur diese eine private Klinik. Wie gesagt, wir wussten ja nicht, dass er zu denen gehört und uns da Märchen erzählt. Wir fuhren also wieder hin und laut der Ergebnisse war unser Sohn gesund. Er machte so auch einen normalen Eindruck. Um uns herum allerdings einige mit Magen-Darm. Und es kam, was kommen musste, zwei Tage nach diesem Erlebnis in der Klinik erbrach er wieder, baute ganz rapide ab. Wir wurden wieder in diese Klinik gebracht. Dort hieß es dann, er trinke einfach nicht genug, er sei nicht krank. Es läge lediglich daran, dass er zu wenig trinke. Deshalb versuchten sie wieder, eine Infusion zu legen, gaben diesmal aber recht schnell auf, weil schon unzählige Venen sowieso unbrauchbar waren, da die ja drei Tage vorher uerstochen worden waren. Also meinten sie, sie könnten nun quasi nix mehr für uns tun, er solle aber in der Klinik bleiben, damit das Trinken überwacht würde.
Wir blieben dann, mein Mann fuhr ins Hotel zurück, schaltete die Gästebereuung ein usw. Wie gesagt, es kam dann raus, dass der Hotelarzt zur Klinik gehört und es sehr wohl noch andere Kliniken gibt. Der Hotelmanager wollte dann eine Verlegung in eine andere Klinik erwirken (was dann auch noch zu einem Krach zwischen Hotelmanager und Hotelarzt führte), aber die Klinik machte da nicht mit; Es sei ihr Patient, er sei gesund, es läge nur daran, dass wir das Kind falsch versorgten usw. Wir haben dann unseren KA eingeschaltet über Telefon, der wiederum sprach mit dem Hotelmanagement und nach einigem Hin und Her durften wir die Klinik verlassen, bekamen - weil er ja angeblich gesund war - eine Flugtauglichkeitsbescheinigung und das Hotel hatte sich drum gekümmert, dass wir sofort mit einer Maschine der Lufthansa mit zurück nach Deutschland konnten. Unser Sohn ist wirklich auf dem letzten Tropfen nach Deutschland geflogen worden und rückblickend können wir froh sein, dass die Klinik zu doof war, die richtige Diagnose zu stellen. Wir kamen nämlich dann mit einem apathischen Kind in Deutschland an, konnten froh sein, dass man uns mitgenommen hat in der Maschine. In Deutschland stand nach wenigen Stunden fest, dass er einen NoroVirus eingefangen hatte, von der Inkubationszeit her wohl in der Klinik. Zwei Wochen lag er in der Klinik und hatte mehr Glück als sonst was, dass das gut ausging.
Einerseits war es, wie gesagt, unser Glück, dass in der Klinik dort keiner herausfand, was er hatte, sonst wären wir wohl nicht so schnell nach Deutschland gekommen. Andererseits haben wir so natürlich auch andere Menschen womöglich angesteckt, obgleich er, wie gesagt, nur apathisch in der ersten Reihe lag und nicht gebrochen oder so hat (trotzdem war er da natürlich ansteckend, was wir aber auch nicht wussten). Dazu war er schon viel zu dehydriert und apathisch. Ich mag mir allerdings auch nicht ausmalen, was die Klinik in der Türkei gemacht hätte, wenn sie gewusst hätten, was er hat. Schließlich schafften sie es ja nicht, ihm einen Zugang zu legen und die Infusionen haben ihm letzten Endes das Leben gerettet. Denn anderes kann ja gegen Noro gar nicht gemacht werden.
Gekostet hat uns diese tolle Behandlung etwas mehr als 2000 Euro. Für nix und wieder nix. Eine Empfehlung für diese Klinik kann ich nicht aussprechen. Auch, weil ich über die Tage, die wir da verbrachten, die Geschäftspraktiken intensiv erlebt habe. Selbst mit einer Bindehautentzündung wurden Touris über Nacht behalten und brauchten immer eine Natrium/Glucose-Infusion. Standardprogramm.
Wie gesagt, wir können diese Klinik auch nicht empfehlen, vor allem nicht für Kinder.