• Flickenteppich
    Dabei seit: 1287360000000
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    geschrieben 1349430926000

    Leider mussten wir dieses Krankenhaus sehr nahe kennenlernen. Im Zeitraum vom 18.9.12 bis 23.9.12 war mein Mann dort stationär, davon 4 Tage intensiv (Kardiologie). Es war ein Horror und keinesfalls empfehlenswert! Am 5. Tag erfolgte Gott sei Dank der Rückflug mit Ambulanzjet des ADAC! Bis dahin musste ich wegen erheblicher Mängel um das Leben meines Mannes bangen! Keine Hygiene auf Intensiv, nur gegen Schmiergeld! Druckverband trotz mehrfacher Hinweise 4 Tage! belassen. Überdosierte Blutgerinnungshemmer führten zu Blutungen mit anschließend erfolgter Bluttransfussion, die zweifelhaft ist, da jetzt das Deutsche Krankenhaus Probleme mit der Bestimmung hat! Es wurde etwas behandelt was nicht akut war, das tatsächliche Problem (hochgradige Infektion im Oberschenkel, gesamter Oberschenkel unter Eiter!) wurde nicht behandelt. Ein dort erlittener Herzinfarkt (festgestellt in Deutschland nach Rückkehr) wurde nicht erkannt und erst recht nicht behandelt! Psychische Verfassung mehrerer deutscher Patienten, die ich kennenlernte war ob der Behandlung katastrophal! Keine Information der Patienten, da Visiten tw. ohne Dolmetscher erfolgen oder einfach keine Antwort gegeben wird!

    Aussage des in Dt. behandelnden Arztes: Mit ihnen hat man ja was gemacht, aber nichts gutes! Sie wussten es eben nicht besser!" Aber ich weiß: nie wieder dieses Krankenhaus

  • LeRacou66
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    geschrieben 1349515631000

    Sicherlich erschreckend für Euch, was Ihr im „Anadolu Hospital Side“ erlebt habt – ich hoffe, es geht Deinem Mann inzwischen wieder etwas besser!

    Sicherlich mag es ein „Ausreißer“ in der türkischen Krankenhauslandschaft sein, Komplikationen treten aber auch in unserem Land auf und der Kommentar des jetzt behandelnden Arztes erscheint mir arrogant-herablassend.

    Zur Sachlage: Auch in einem deutschen Krankenhaus ist es nicht selbstverständlich, dass türkische Patienten grundsätzlich eine Visite mit Dolmetscher erfahren. Weiterhin kann auch eine leitliniengerechte Bluttransfusion zur immunologischen Reaktion des Empfängers und Ausbildung irregulärer Antikörper führen. Damit ist die Transfusion nicht „zweifelhaft“, sondern es handelt sich um ein prozentual zu bezifferndes Phänomen, ohne dass der Patient aus dieser Tatsache einen Schaden erleidet. Zu den anderen Komplikationen kann sich keiner fachlich äußern, der nicht in den originären Behandlungsfall eingebunden war. Schon gar nicht in einem Reiseforum.

    Ansonsten sollte man sich grundsätzlich vor der Reise umfassend Gedanken machen, in welchem Land man sich befinden wird, auch wenn die Sterne-Oase des Hotels westeuropäischen Standard vorgaukelt. Da draußen sieht es gelegentlich etwas anders aus – Willkommen in der Realität! Und natürlich im Forum!

    Bevor Du fragst: Nein!
  • carsten79
    Dabei seit: 1159747200000
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    geschrieben 1349540544000

    Hallo Flickenteppich,

    es ist zwar ein Reiseforum. Mit deinem "keinesfalls empfehlenswert" meint man jedoch nicht, dass du von einem Krankenhaus sprichst. Hört sich eher nach einem Hotel an. Was ich damit sagen will: Du kannst hier noch so viel warnen - in vielen Fällen wird das vor Ort nix ändern.

    Ich muss auch LeRacou Recht geben: Wenn ihr einen Dolmetscher benötigt, weil ihr die Landessprache nicht versteht, ist das in erster Linie euer Problem, auch wenn das hart klingt. Somit wäre es dein persönlicher Job gewesen, dafür zu sorgen, dass die Kommunikation gelingt.

    Ansonsten würde mich interessieren, wie du zu diesen fachlichen Einschätzungen kommst. Bist du Ärztin oder Krankenschwester?

    Nichts desto trotz wünsche ich euch, dass ihr nie wieder in eine solche Situation kommt.

  • Malini
    Dabei seit: 1215043200000
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    gesperrt
    Verwarnt
    geschrieben 1349609554000

    @Flickenteppich,

    zunächst mal alles Gute für Deinen Mann!

    Nichtsdestotrotz ist die Aussage des dt. Arztes an Arroganz tatsächlich nicht zu überbieten. Auch in D kommt es immer wieder vor, dass Symptome nicht erkannt werden (z. B.  Verschreibung von Betablockern bei einem Spontanpneumothorax  :? ), und was die Hygiene betrifft, sollten wir uns mal eine (möglichst dicke) Scheibe von unseren niederländischen Nachbarn abschneiden (Stichwort: multiresistente Keime)...

    Stay hungry. Stay foolish. (Steve Jobs)
  • tina1312
    Dabei seit: 1206144000000
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    geschrieben 1349896426000

    @flickenteppich: Ich hoffe, dass es deinem Mann wieder gut geht und er hoffentlich auf einem guten Weg ist! Was ihr in euren Ferien erlebt habt, möchte wohl niemand am eigenen Leib erfahren.

    Wir haben in unseren Urlauben in der Region Side schon öfter mitbekommen, dass Miturlauber in stationäre Behandlung mussten, auch mit wirklich ernsthaften Sachen (also nicht nur Magenverstimmung o.ä.) Diese kamen allerdings immer in ein privates Krankenhaus in Manavgat und waren hochzufrieden, sei es mit den OPs, der Kommunikation oder auch der Sauberkeit!!!

    Vielleicht habt ihr wirklich einfach nur riesengroßes Pech gehabt? Sei's drum: Auf alle Fälle weiter alles Gute!

  • vonschmeling
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    geschrieben 1349991612000

    Auch das Anadolu Hastanesi wirtschaftet als private Klinik - das ist also beileibe kein Maßstab für die Qualität der medizinischen Behandlung.

    So bedauerlich der Einzelfall sein mag - die hier beigetragenen Erfahrungen rechtfertigen sicher keine Pauschalverurteilung der Einrichtung.

    Zudem ist die Ebene Urlaubsforum besser ausgestattet für Hotelbewertungen als für ernstzunehmende Kritik an medizinischen Einrichtungen ... ?!

    :?

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • juni25
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    Beiträge: 2
    geschrieben 1356133790000

    ich bin ebenfalls vor kurzem in der türkei wegen einer heftigen lungenentzündung behandelt worden. ich war in den privaten krankenhäusern "anadolu hastanesi" und bin dort hervorragend betreut worden. erst im kh in belek und dann verlegung nach antalya, es funktionierte alles reibungslos. es war immer ein dolmetscher vorort, rund um die uhr und die medizinische betreuung war meines erachtens nach mindestens genauso gut wie im deutschen kh. ich kam mit schwerer lungenentzündung und daher schwerer atemnot in die klinik, konnte tagelang nur mit sauerstoffschlauch atmen. trotzdem hat die klinik mich innerhalb von 9 tagen fit und flugfähig gekriegt. 

    ich habe dort sehr kompetente medizinische betreuung erfahren.

  • Steffi1979
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    geschrieben 1361641211000

    Wir haben leider auch ähnlich schlechte Erfahrungen in dieser Klinik gemacht. Wir waren letzten Sommer in Side und unser Sohn (damals fast 2 Jahre alt) erbrach einmalig während eines Abendessens. Wir sind dann, weil wir uns unsicher waren, wieso er gebrochen hat, zum Arzt im Hotel. Der wollte ihn nicht anschauen, meinte, wir sollten dazu bitte in die Klinik fahren. Dazu bestellte er einen Wagen. Was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten, war, dass dieser Hotelarzt Angestellter dieser Klinik war. 

    Wir wurden in die Klinik gebracht, unserem Sohn ging es eigentlich aber wieder gut. Unsere Vermutung war, dass er etwas viel Meerwasser geschluckt hatte, als er nachmittags mit meinem Mann im Meer baden war. Dort wurde angeblich erst einmal ein Kinderarzt gesucht. Es dauerte knapp 2 Stunden, ehe der da war. Der schaute dann nur grob, sprach leider auch kein Englisch und die Übersetzung war wirklich bescheiden. Unterm Strich meinte er, der Kleine bräuchte eine Natrium/Glucose - Infusion und müsse Blut abgenommen bekommen. 

    Und dann begann die eigentliche Tortour. Es versuchten mehrere Schwestern mit HIlfe irgendwelcher Sektretärinnen (die dort als Helferinnen eingesetzt wurden) ihm einerseits Blut abzunehmen, andererseits einen Zugang für die Infusion zu legen. Um es kurz zu machen und die furchtbaren Details zu ersparen: Es funktionierte nicht, unser Sohn hat gotterbärmliche Angst und schrie wie im Spieß und nach einer gefühlten Ewigkeit, die wir schon mit Tränen in den Augen das Treiben beobachteten, hörte ich auf mein Mutterarzt und ging dazwischen. Ich habe diese Versuche dann unterbunden. Daraufhin war ich natürlich schon mal per se der Buhmann. Sie hatten dann wohl mit Mühe und Not ein paar Tropfen Blut bekommen, Infusion undenkbar. Jedenfalls wurden wir dann nach dem Zahlen einer horrent hohen Rechnung (knapp über 1000 Euro für diesen "Spaß") durften wir wieder zurück ins Hotel. Am nächsten Tag sollten wir wieder kommen wg des Ergebnisses. 

    Nur widerwillig sind wir wieder zurück in die Klinik, allerdings sagte uns der Hotelarzt, es gäbe nur diese eine private Klinik. Wie gesagt, wir wussten ja nicht, dass er zu denen gehört und uns da Märchen erzählt. Wir fuhren also wieder hin und laut der Ergebnisse war unser Sohn gesund. Er machte so auch einen normalen Eindruck. Um uns herum allerdings einige mit Magen-Darm. Und es kam, was kommen musste, zwei Tage nach diesem Erlebnis in der Klinik erbrach er wieder, baute ganz rapide ab. Wir wurden wieder in diese Klinik gebracht. Dort hieß es dann, er trinke einfach nicht genug, er sei  nicht krank. Es läge lediglich daran, dass er zu wenig trinke. Deshalb versuchten sie wieder, eine Infusion zu legen, gaben diesmal aber recht schnell auf, weil schon unzählige Venen sowieso unbrauchbar waren, da die ja drei Tage vorher uerstochen worden waren. Also meinten sie, sie könnten nun quasi nix mehr für uns tun, er solle aber in der Klinik bleiben, damit das Trinken überwacht würde. 

    Wir blieben dann, mein Mann fuhr ins Hotel zurück, schaltete die Gästebereuung ein usw. Wie gesagt, es kam dann raus, dass der Hotelarzt zur Klinik gehört und es sehr wohl noch andere Kliniken gibt. Der Hotelmanager wollte dann eine Verlegung in eine andere Klinik erwirken (was dann auch noch zu einem Krach zwischen Hotelmanager und Hotelarzt führte), aber die Klinik machte da nicht mit; Es sei ihr Patient, er sei gesund, es läge nur daran, dass wir das Kind falsch versorgten usw. Wir haben dann unseren KA eingeschaltet über Telefon, der wiederum sprach mit dem Hotelmanagement und nach einigem Hin und Her durften wir die Klinik verlassen, bekamen - weil er ja angeblich gesund war - eine Flugtauglichkeitsbescheinigung und das Hotel hatte sich drum gekümmert, dass wir sofort mit einer Maschine der Lufthansa mit zurück nach Deutschland konnten. Unser Sohn ist wirklich auf dem letzten Tropfen nach Deutschland geflogen worden und rückblickend können wir froh sein, dass die Klinik zu doof war, die richtige Diagnose zu stellen. Wir kamen nämlich dann mit einem apathischen Kind in Deutschland an, konnten froh sein, dass man uns mitgenommen hat in der Maschine. In Deutschland stand nach wenigen Stunden fest, dass er einen NoroVirus eingefangen hatte, von der Inkubationszeit her wohl in der Klinik. Zwei Wochen lag er in der Klinik und hatte mehr Glück als sonst was, dass das gut ausging.

    Einerseits war es, wie gesagt, unser Glück, dass in der Klinik dort keiner herausfand, was er hatte, sonst wären wir wohl nicht so schnell nach Deutschland gekommen. Andererseits haben wir so natürlich auch andere Menschen womöglich angesteckt, obgleich er, wie gesagt, nur apathisch in der ersten Reihe lag und nicht gebrochen oder so hat (trotzdem war er da natürlich ansteckend, was wir aber auch nicht wussten). Dazu war er schon viel zu dehydriert und apathisch. Ich mag mir allerdings auch nicht ausmalen, was die Klinik in der Türkei gemacht hätte, wenn sie gewusst hätten, was er hat. Schließlich schafften sie es ja nicht, ihm einen Zugang zu legen und die Infusionen haben ihm letzten Endes das Leben gerettet. Denn anderes kann ja gegen Noro gar nicht gemacht werden. 

    Gekostet hat uns diese tolle Behandlung etwas mehr als 2000 Euro. Für nix und wieder nix. Eine Empfehlung für diese Klinik kann ich nicht aussprechen. Auch, weil ich über die Tage, die wir da verbrachten, die Geschäftspraktiken intensiv erlebt habe. Selbst mit einer Bindehautentzündung wurden Touris über Nacht behalten und brauchten immer eine Natrium/Glucose-Infusion. Standardprogramm. 

    Wie gesagt, wir können diese Klinik auch nicht empfehlen, vor allem nicht für Kinder.

  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
    Beiträge: 58805
    geschrieben 1361646091000

    Elektrolytausgleich mittels einer Infusion ist ein elementarer Bestandteil der Therapie bei extremem Flüssigkeitsverlust - beispielsweise durch eine Magen/Darm Erkrankung. Sicherlich wurde sie nicht im Falle einer Bindehautentzündung (ohne weiteres) verordnet und man sollte aus zufällig aufgeschnappten Therapiemaßnahmen anderer Patienten tunlichst nichts - aber auch gar nichts! - ableiten, sofern man die genaue Diagnose nicht kennt und keinerlei Ahnung von der Anamnese des Betroffenen hat.

    :?

    Sinnvollerweise sollten Kinder soweit zu beeinflussen sein, dass sie Maßnahmen zur Erhaltung ihrer Gesundheit zumindest auf Dringen der Eltern ohne hysterische Ausbrüche hinnehmen ...

    :shock1:

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • Steffi1979
    Dabei seit: 1163376000000
    Beiträge: 132
    geschrieben 1361648189000

    @VonSchmeling

    Sorry, aber erzähl doch nicht so einen Unsinn, wenn Du nicht dabei warst. Und zudem: Lies mal genauer, ehe Du Dich so derart abfällig äußerst.

    Zu Deiner Lobhudelei der Klinik: Es geht nicht ums "Aufschnappen irgendwelcher Sachen", wir sind sehr wohl der deutschen und englischen Sprache mächtig und konnten uns mit anderen Patienten da unterhalten. Und wenn ein Patient selbst nicht weiß, was er hat, wer denn sonst? Du etwa? Wir waren fast vier Tage in der Klinik und mehrheitlich in der Notaufnahme. Da war sehr wohl zu erkennen, dass für jeden noch so harmlosen Zwischenfall Infusion verordnet worden ist. Den meisten Touris ist es am Ende ja auch egal, es wird schließlich von der hoffentlich zuvor abgeschlossenen Auslandskrankenversicherung gezahlt. Mich haben die etwas mehr als 2000 Euro auch nicht ärmer gemacht, aber es ist schon ein schlechter Scherz für eine so schlechte Behandlung 2000 Euro zahlen zu müssen. 

    Und was das hysterische Kind betrifft: Der Junge war zu dem Zeipunkt keine zwei Jahre alt. Meinst Du, der versteht, was da mit ihm passiert? Wir sind in Deutschland angekommen und das "hysterische Kind" war übersäht mit Blutergüssen infolge schlechten Stechens für die Infusionen. Dazu ist übrigens in der hießigen Klinik ein Bericht angefertigt worden, weil die das schon nahe an Kindesmißhandlung empfanden. Und hier saß die Nadel nach dem ersten Stich und es gab überhaupt keine Probleme, ihm einen Zugang zu legen. Also erzähl Du mir bitte nicht, dass das Kind ja zu doof zur Flüssigkeitsaufnahme war und die Klinik ihn tadellos behandelt hat. 

    Nochmal zum Verdeutlichen: Wir sind aus einem Krankenhaus, das sich um die Gesundheit kümmern sollte, mit einem apathischen Kind raus, das dann umgehend (angeblich ja total gesund) nach Deutschland gebracht worden ist. Der hätte, ohne die Infusion, wahrscheinlich keine 48 Stunden mehr gelebt bzw. nur mit größten medizinischen Schäden überlebt. Und Du maßt Dir an, hier von hysterisch zu faseln. 

    Sorry, aber da hab ich echt null Verständnis für.

    Aber Du hast in Deiner Allwissenheit sicher eine Idee, was diese fähigen Ärzte in dieser Klinik in diesen 48 Stunden noch veranstaltet hätten, während sie vier Tage mehr oder minder dabei zugeschaut haben, dass ein Kind, das kaum noch ansprechbar war, vor sich hin vertrocknet, ihrer Meinung nach aber gesund ist. Da wäre dann sicher noch der Geistesblitz gekommen?!

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