Hallo,
auch ich wollte kurz unsere Erfahrungen mit der Nordzypern-Türkei-Rundreise Mitte April 2015 schildern.
Viel Neues kann man nicht erfahren von mir was hier nicht schon geschrieben wurde.. Aber nichts desto trotz schreibe ich es mal auf, weil so etwas ist mir im ganzen Leben noch nicht passiert !
Daß man für einen Preis von € 99,00 + € 130,00 Saisonzuschlag und dem Genusspaket mit Eintritten und Halbpension in Höhe von € 129,00 nicht eine Luxusreise erwarten kann und Abstriche machen muß, war uns sonnenklar. Der angekündigte Verlauf hat uns angesprochen, die Verkaufsveranstaltungen wollten wir „schwänzen“ und etwas auf eigene Faust unternehmen. Da Hotels im Raum Girne bzw. im Raum Antalya angekündigt wurden, gingen wir davon aus, daß Eigeninitiative möglich wäre.
Der Aufenthalt in Nordzypern – 3 Tage im RiverSyde Hotel waren ok und nicht stressig. Der Reiseleiter entpuppte sich als maulfaul und desinteressiert, 15 min. Erklärungen und dann ließ er uns alleine 1,5 Stunden (nicht nur dort) – der Hinweis –der nicht kam- daß ältere Teilnehmer, und von denen waren aussschließlich 70+ dabei – überfordert sein können mit der Besteigung von St. Hilarion ohne geeignetes Schuhwerk - hat uns schon misstrauisch gemacht.
Das Hotel war gut, das Frühstück und Abendessen kann man lassen. An einem continentalen Frühstück sollten die Nordzypern aber noch arbeiten, nicht jeder mag rosa Würste und öliges Gemüse am Morgen.
Das Grauen begann nach der Ankunft in Antalya. Daß jeden Tag ein anderes Hotel (4 !) angefahren wurde war uns nicht bekannt. Am 2. Tag wurden wir nach Pamukkale in ein Hotel mit Thermalbad gekarrt – unterirdisch und dreckig – die Getränke-Preise aber doppelt so hoch wir in Nordzypern bzw. auch in Antalya. Am nächsten Morgen zu den Kalksteinterassen von denen nichts mehr übrig ist und die aussehen wir eine abgefahrene Skipiste – 25 Lira kostete das Besteigen auch noch – ½ Stunde Zeit und dann weiter zum Teppich-Händler. Wir stürmten nach der ersten Belästigung durch ca. 20 aufdringliche Verkäufer ins Freie und warteten 2 Stunden – die Rückfahrt nach Kemer ! dauerte 3,5 Stunden – in Antalya wäre bestimmt auch ein Hotel gewesen. Einen Tag später fiel es uns wir Schuppen von den Augen: der nächste Tag war für Schmuck- und Leder vorgesehen ! Wenn wir zuerst in Antalya einen Besuch in der Altstadt hätten machen können, wären viele Reiseteilnehmer nicht über den Tisch gezogen worden. Beispiel: Die Schmuckverkäufer waren derart aggressiv daß eine ältere Dame absichtlich von Ihren Bekannten getrennt und in ein Separée bugsiert wurde, dort riß man ihre Kette vom Hals mit der Bemerkung diese zu reinigen. Stolz präsentierte sie uns beim Abendessen eine einfache kurze Silberkette mit Armband die sie zum Preis von € 750,00 !!. erworben hatte – heruntergehandelt von € 1.000,00 !
Beim Leder ähnlich abenteuerlich: Es wurde uns nach der Modenschau mitgeteilt daß alle ausgezeichneten Preise an der Ware 50-60 % rabattiert werden – aha – eine Lederjacke blieb mir im Gedächtnis – Preis bei D’Enver: € 1.800,00, im Bazar in Antalaya € 300,00 unverhandelt ! Eine Jacke mit Lammfell war mit € 4.200,00 ausgezeichnet. Das freut man sich doch wenn man ein Schnäppchen macht und nur € 600,00 für das gute Stück zahlt. Verarsche auf ganzer Linie.
Fazit: Das war ein absolut stressiger Urlaub, 10-stündige Busfahrten für ca. 1- ½ Stunden „Kultur“ – gerissen und abgekartert organisiert so daß es absolut kein Entkommen gibt, wo soll man z.B. 40 km von Antalya entfernt – erschöpft vom frühen Aufstehen überlanger Busfahrt noch etwas organisieren, die Koffer immer im Bus (im übrigen vollkommen zerschlissen vom vielen Rumschmeissen in den Bus) ? Hotelnamen wurden uns keine genannt – wir hätten uns ja absetzen können. Diese waren dem Reiseleiter aber bekannt ! Wieso: Vor dem Schmuckhändlerbesuch – ca. 10.00 Uhr wusste er es noch nicht, ½ Stunde später nach dem Verkauf der Halskette an besagte ältere Dame wurde ihr mitgeteilt, dass der Schmuck in unser Hotel geliefert wird – LAGUNA ! Und der Reiseleiter wusste das nicht ? Merkwürdig. Das Hotel ist übrigens der letzte Schuppen mir unterirdischem Essen.
Dass wir kein Mittagessen und Derwisch-Kokolores gebucht hatten, bescherte uns einige Aufenthalte an Autobahn-Restaurants und Kaschemmen in der Pampa – essen wollten wir dort eh nicht – bleiben mussten wir !
Am Ende wollten wir nur noch nach Hause, war total erschöpft und wütend .
Grüße