Der Fußball-Thread!

Hallo Holginho,

nachfolgendes Thema hatte ich in Deiner Abwesenheit einmal zur Diskussion gestellt. Mich würde interessieren, wie Du als ausgemachtet Fußballfachmann das siehst.

Gruß salvamor41

@'salvamor41' sagte:

Ich frage mich übrigens, anderes Thema, warum der FC Bayern so viele Sympatisanten in allen Teilen der Republik hat. Ist es die Attraktivität des Erfolgs, das elitäre Umfeld des Clubs oder was ist es? Mir kann doch keiner weis machen, daß ein Mensch aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, dem Rheinland oder dem Harz sich wirklich innig mit dem FC Bayern und der Stadt München identifizieren kann, sofern er nicht mal in München gelebt oder dort studiert hat.

Was treibt Dich also, geschätzter Harzer Harzer, zum FC Bayern?

Eigentlich müßtest Du dich mit Hannover 96 oder Wolfsburg identifizieren!

Jedenfalls käme ich nicht auf die Idee, mich mit dem FC Bayern.... zu identifizieren. Da könnten die 10x hintereinander Gewinner der Champions League werden, mit denen könnte ich nix anfangen.

Hallo Salvamor,

Du hast mich zwar nicht gefragt, aber ich wage es trotzdem mal mich hier als Bayernfan zu äüßern.

Meine ersten Fußballerinnerungen habe ich an die WM 78(da war ich 7-Schmach von Cordoba und Argentinier außer Rand und Band), danach habe ich begonnen mich auch für die Bundesliga zu interessieren.

Mein Vater und mein Opa haben damals immer von Rummenigge und Breitner geschwärmt. Dann habe ich irgendwie begonnen mich für die Bayern zu interessieren und habe mich gefreut wenn sie gewonnen haben.

Bald sind wir dann öfter nach München ins Olympiastadion gefahren und waren auch immer im Waldstadion, wenn die Bayern mal wieder bei der Eintracht auf den ''Sack'' bekommen habe.

Erst viel später habe ich mich dann mit der Art und Weise des Fußballs des FCBs und des drummherhums beschäftigt.

Und wie das halt so im Leben ist, die älteste Liebe bleibt ein Leben lang !

Mir ist es persönlich nicht wichtig, ob ich nun in Frankfurt lebe oder wo auch immer. Der FCB ist mein Verein und wird es immer bleiben. Auch wenn sie mal über Jahre nicht erfolgreich sein sollten kann ich meinen Verein nicht wechseln wie ein Hemd. Das ist eine Herzensangelegenheit und hat nichts mit Erfolgsfan oder was auch immer zu tun.

Vor allem waren die Bayern in der Zeit, in denen meine Liebe zu ihnen begonnen hat nicht dominant. Erst später wurden sie dann Rekordmeister und dann so reich und dominant wie heute.

Hallo Salvamor!

Ich kann natürlich grundsätzlich nur für mich sprechen und mich dabei an meine Bayern-Entstehungsgeschichte zurück erinnern.

Eigentlich bin ich glaube ich Bayern-Anhänger geworden, weil in meiner Schulzeit (schon in der Grundschule) alle anderen diesen Club "blöd" fanden.

Helden waren damals die Gladbacher und später auch Kölner...und Frankfurter (mit den damals tollen Spielern wie z.B. Hölzenbein und Grabowski).

Ich fand dagegen z.B. die Spielweise eines gewissen Uli H. recht ansehnlich und begann mich nach und nach für einen Club zu interessieren, der ja angeblich so doof ist.

Natürlich spielen m.E. auch regionale "Zugehörigkeiten"/Identifikationen eine gewisse Rolle bei so manchem Vereinsanhänger - im Sinne von Antipathien ist es aber m.M. nach oftmals so, das irgendein Hahn irgendetwas vorkräht und unzählige Hennen hinterhergackern ohne sich wirklich mit Hintergründen u.ä. zu beschäftigen.

Keine Frage, der FC Bayern (oder besser, einige seiner offiziellen Vertreter, haben nicht immer eine "positive" Figur abgegeben - allerdings wird auch gerne vergessen, das dieselben Leute auch ein unglaublich hohes Sozialengagement haben...und dies nicht wirklich publik machen).

Umstrittene Transferpolitik und anderen deutschen Vereinen Spieler wegkaufen - schön und gut - es sei aber auch die Frage gestattet, wo denn so mancher dieser Vereine heute wäre, wenn sie nicht auch eine Menge Geld von den Bayern bekommen hätten - und zwar im Rahmen "traditionell" eher großzügiger Ablösesummen...und grundsätzlich umgehend bezahlt - es ist kein einziger Fall von verzögerten Transferzahlungen seitens der Münchner bekannt...da sieht es bei einigen anderen Vereinen (auch Bundesligisten, die hier als das Maß allen moralischen Anspruchs dargestellt werden) ganz anders aus. Bayer Leverkusen wartet z.B. noch heute auf die Transfergelder des AS Rom aus dem Emerson-Wechsel!

Es sei doch vielleicht auch einmal die Frage erlaubt, warum Karlsruhe, Gladbach und auch Leverkusen nicht in der Lage waren, die Unsummen an erhaltenen Transfererlösen wieder vernünftig zu reinvestieren?

Und, diese "Grabräubereien" bei anderen Clubs - das machen nur die Bayern? Ich darf mal laut lachen (und habe dazu schon einige Seiten zuvor mal etwas geschrieben)!

Natürlich werden regelmäßig "fertige" Spieler von Konkurrenten nach München transferiert - und es ist auch durchaus verständlich, das den Anhängern oder auch Verantwortlichen der "betroffenen"(?) Vereine nicht immer "gefällt" - aber auch hier, das machen nur die Bayern? Lächerlich!

Fragt doch mal in Mainz nach, was die von dem Da Silva Wechsel nach Stuttgart hielten (zur Erinnerung, diese Position war beim VfB doppelt und dreifach belegt - der Transfer eigentlich "unnötig" ) - oder was die "Clubberer" vom vermutlich bevorstehenden Wechsel Schäfers halten.

Auch alles Spieler, die gerade mal eine wirklich gute Saison gespielt haben und von Konkurrenten weggekauft werden.

Auch die so vorbildlich dargestellten Teufel - wo haben die denn ihre tollen Nachwuchsleute her - jedenfalls nicht alle aus der eigenen Jugend - sondern in nicht unerheblichem Maße von umliegenden Vereinen weggeholt.

Der VfB damals? Die jungen Wilden waren toll und der VfB hat eine prima Jugendarbeit - aber es sollte doch bitte niemand ernsthaft glauben, das die alle(!) aus der eigenen Jugend stammmten.

Zurück zu den Bayern:

Kaufen sie einen ausländischen Spieler klagt "jeder" über genau diesen Umstand. Ist es auch noch ein sehr bekannter Spieler wird ihnen Größenwahn vorgeworfen.

Konzentrieren sie ihre Aktivitäten auf die BuLi ist das "Schwächung" von anderen Vereinen - setzen sie auf die Jugend (und es mißlingt) sind sie schön blöd und die gleichen Schwachmaten beschweren sich darüber, das die BuLi schlechter wird und die internationale Quote (5 Jahres Wertung) sinkt.

Hier sollten sich einige Leute mal ganz schnell und sehr ernsthaft hinterfragen.

Keine Frage:

Fussball ist (leider!) immer mehr Geschäft geworden - aber nicht nur bei Bayern München!

Übrigens, der erste deutsche Verein (Bundesligist) mit VIP-Logen war ...

...Werder Bremen (mit dem ach so sozialen "Menschenfreund")!

in meiner aktiven Zeit war ich VfB Fan durch und durch. Das war in den 80ern. Alle in der Schule (die meisten) waren Bayern Fans. Das war ne harte Zeit

VfB Fan bin ich immer noch und werde es auch bleiben. Zu dieser zeit war aber die Bundesliga meines Erachtens noch attraktiver, da es in erster Linie um den reinen Fußball ging. Mir geht dieses Drumherum auf den Geist. Im Fernsehen schon eine Stunde Vorgeplänkel mit irgenwelchen Heinz-Ketchups.

Holger hat schon Recht, dass es heutzutage bei keinem Verein ohne dieses Geschäft geht, auch weil der Fußball internationaler ausgericht ist.

Als ich aufhören mußte, selbst zu kicken, wendete ich mich gefrustet von diesem Sport ab. Aber Fußball ist halt Fußball. Kein anderer Sport kann mich so begeistern. Jetzt mit 38 Lenzen, als mein Junior angefangen hat, aktiv zu spielen, bin auch wieder zum Fan geworden.

Warum ich das schreibe? Da ich nun den Fußballsport differenzierter sehe. Früher war ich ein Bayernhasser. Heute respektiere ich die Arbeit von U.Hoeneß. Ich mag ihn menschlich nicht, aber man muss klar anerkennen, was er für den Fußball geschaffen hat. Durch ihn ist Bayern heute das, was er ist. Ein international erfolgreicher Verein.

Ich steuere zwar drauf hin, dass mein Sohn auch dem VfB die Treue hält und er bekommt von mir mit Sicherheit kein Bayern Trikot

Aber wenn Bayern internat. spielt halt ich denen auch die Daumen, auch als VfBler für immer und ewig.

Im Sommer hat man ja gesehen, was der Fußball schafft!

Es scheint also so zu sein, daß Ereignisse in der Kindheit und frühen Jugend oft entscheidend sind, welchen Verein man sein Leben lang unterstützen wird. Vor allem Spielerpersönlichkeiten, die einen besonders ansprechen, spielen dabei wohl eine große Rolle.

So war das bei mir auch. Seitdem mein Vater schon Anfang der 50er Jahre mit mir zu Spielen des 1.FC Köln in der damaligen Oberliga West gefahren war und ich die Spielkunst von Jupp Röhrig, Hans Schäfer und Paul Mebus bewundern durfte, war meine Begeisterung für den 1.FC Köln geweckt. Dazu kam allerdings die räumliche Nähe und die Verbundenheit mit der Stadt Köln. Alle im Ort waren damals Anhänger des FC, bis auf einen. Ausgerechnet der Vorsitzende des örtlichen Fußballclubs war Schalke-Anhänger, er hatte die glorreichen Zeiten von Szepan, Kuzorra und Tibulski noch miterlebt.

Es hat immer wieder bei mir Sympatieempfinden für andere Clubs gegeben. Als ich 17 war, verunglückte Manchester United mit dem Flugzeug in München, fast die komplette Mannschaft kam dabei ums Leben. Da ich ohnehin Anhänger der für damalige Verhältnisse dynamischen (Kick 'n' Rush) Spielweise dieser Mannschaft war, wuchs meine Sympathie für den Club ins unermeßliche.

Dann sahen wir in den 80er Jahren mehrere Spiele des FC Chelsea noch in dem alten Stadion an der Stamford Bridge. Auch da entstand bei mir so eine Art Sympathie für diesen Club.

Auf Teneriffa sahen wir, noch zu Zeiten des Trainergespanns Heynckes-Lienen, mehrere Spiele des C.D. Tenerife. Uns imponierte, wie die Insulaner kurz hintereinander in Meisterschaft und Pokal die arrogant auftretenden Stars von Real Madrid mit 4:0 und 5:1 abzogen. Lange Zeit habe ich immer wieder in den Medien nach den Ergebnissen und dem Tabellenstand dieses Clubs gesucht. Auch die Ergebnisse der brasilianischen Clubs FC Santos und Flamengo Rio de Janeiro verfolge ich immer noch mit Akribie, nachdem ich beide Vereine live in Brasilien erleben durfte.

Alle genannten Clubs haben aber eines gemeinsam. Ich könnte niemals ihr glühender Anhänger werden in dem Maße, wie ich den 1.FC Köln unterstütze, weil ganz einfach die Identifizierung mit der jeweiligen Stadt und Region bei mir fehlt.

Ich würde den 1.FC Köln wohl auch noch unterstützen, wenn er in Kreisklasse C absteigen würde. Ich sitze hier und kann nicht anders.

Holginho, warum Du als überzeugter Bayer-Fan hier den Widerspruch in sich schreibst verstehe ich nicht. Du kritisierst, daß die Nicht-FCB Anhänger über den FCB oder einige seiner Funtionsträger "herziehen", stichelst aber konsequent gegen andere Vereine oder Personen.

@'Holginho' sagte:

Übrigens, der erste deutsche Verein (Bundesligist) mit VIP-Logen war ...

...Werder Bremen (mit dem ach so sozialen "Menschenfreund")!

@'Holginho' sagte:

Hier sollten sich einige Leute mal ganz schnell und sehr ernsthaft hinterfragen.

Richtig, fragt sich nur wer?

@curiosus:

a)

Weil ich mich dann durchaus auch mal auf anderes "Niveau" bewege

Weil es einigen mal einen Spiegel ob ihres unsinnigen Tuns vorhält

c)

Weil ich mir abundzu gleiches "Recht" herausnehme

d)

Weil einige Leute anscheinend ernsthaft glauben und wirklich davon überzeugt sind, das ihr Club das Heiligtum und Moralgut darstellt - während andere Clubs das personifizierte Böse sind.

e)

Weil einfach mal bestimmte Dinge richtig gestellt oder auch nur erwähnt werden müssen

f)

Weil ich weiß, das dann eine Antwort von Dir kommt

Curiosus, laß gut sein - in manchen Punkten kommen wir uns nicht nur nicht näher - da können wir einfach nicht diskutieren - das ist aber auch völlig ok so.

Ich wünsch Dir ein schönes Rest-Wochenende - und freue micht, Dir hier bald wieder zu begegenen.

Es hat schon verwundert, daß das so lange gut gegangen ist. Aber jetzt nehmen die Attacken auf Präsident Wolfgang Overath vom 1.FC Köln zu.

Nachdem Daums Angriff auf Stefan Engels, Chefscout und Intimus von Overath, noch diplomatisch geglättet wurde, kommt jetzt das langjährige und einflußreiche Verwaltungsratsmitglied Fritz Guckuk aus der Deckung und beschuldigt Overath über die Medien, beratungsresistent zu sein, alle Gespräche abzublocken, zu erklären, das sei alles Quatsch, und das Gespräch zu beenden.

Es ist nicht davon auszugehen, daß dies ein Alleingang von Guckuk war. Die Spekulationen schießen ins Kraut!

Neues aus Hannover und München!!!

Michael Tarnat hat seinen Vertrag bei den Roten bis zum 31.07.2008 verlängert, nachdem sein Sohn seine Frau überzeugt hat, dass er noch ein Jahr weiterspielen soll.

So wird er dann nachdem Karriereende 2008 als Scout für die Münchern Bayern arbeiten!

Das Grauen geht weiter...so wie sie die Hinrunde beendet haben, so begannen sie auch die Rückrunde.

Die Dortmunder waren gestern sicherlich alles andere als gut...

...und haben doch hochverdient gegen die Bayern gewonnen.

Und wisst ihr was? ...

...auch (vielleicht gerade weil) wenn ich Bayern-Anhänger bin, so möchte ich in dieser Rückrunde noch viele solcher Spiele sehen - denn wohl nur dann wird endlich mal gehandelt.

Lucio?

Wenn auch nur jemand 1 Euro bietet, sofort weg mit dieser IV-Karikatur...ansonsten hoffe ich auf den Mut Magaths, ihm ganz schnell klar zu machen, wie er seine Position zu spielen hat...oder sich andernfalls auf der Tribüne wiederfindet.

Schweinsteiger?

Sicher ein Klasse-Fussballer...aber als Spielmacher total überfordert (und wohl auch nicht mit dem Rückhalt der Mannschaft versehen. Schweini gehört auf die linke oder rechte Seite und nicht in die Mitte!

Lahm/Sagnol?

Ich hoffe, die üben in den nächsten Wochen Flankenläufe (und zwar gefälligst bis zur Grundlinie!!!) bis ihnen die Füsse bluten.

Das "System"?

Mal wieder nicht vorhanden - entweder Magath geht nochmal zur Trainerschule oder hospitiert bei einem guten Trainer...oder (falls es daran nicht liegt) erkennt, das er die Mannschaft nicht erreicht!

Ansonsten war das ein sportliches Grauen, was in etwa dem Leistungsniveau guter Oberligisten entspricht - mit einem teils beschämenden Verhalten einiger weniger Zuschauer (die ihrerseits für jede Oberliga eine Beleidigung wären).

Schade, das das tolle Dortmunder Publikum durch einige Fälle genetischen Abfalls so negativ behaftet wird.

Ich warte darauf, das endlich einmal ein Schiedsrichter den Mut hat, nach solchen Aktionen wie die der asozialen Bananenwerfer, eine Partie gar nicht erst anzupfeifen...oder einen ganzen Block räumen zu lassen.

Beide Optionen hätte er übrigens laut Regelwerk und Sportgerichtsbarkeit!

Fair geht vor? Ein Witz - auch beim DFB...so gerät die gute Stimmung der WM zur Farce und Karikatur!