Situation der Hotels an der Türkischen Riviera

Zumindest einmal in den DEHOGA-Richtlinien (welche in der Türkei selbstverständlich nicht gelten) werden bei der Sternevergabe auch Qualität und Ambiente berücksichtigt.

Ein in Deutschland oder Frankreich oder Italien oder in der Schweiz befindliches 5* Hotel ist in der Regel (welche durch Ausnahmen bestätigt wird) wirklich ein Luxustempel.

Eine solche qualitätsbezogene Klassifizierung scheint es in der Türkei nicht zu geben, eigentlich schade. Bei 5* ist Schluss, mehr gibt es nicht. Und hier erfolgt die Einstufung, wie von Dir geschrieben, alleinig auf Grund von Ausstattungsmerkmalen.

Suche ich beispielsweise ein Hotel mit einer guten, etwas anspruchsvolleren Küche, wüsste ich nicht, wo ich - abgesehen von Foren - entsprechende Informationen finde.

Sicherlich wäre dies auch ein Weg für die Türkei: weg von der billigen Massenabfertigung, hin zu etwas mehr Exklusivität.

Ansonsten dürften der dortigen Hotelerie nach dem Ausfall Russlands schwierige Zeiten bevorstehen.

pw6604,

auch in Deutschland sind 5-Sterne-Hotels nicht "gleichwertig" - selbstverständlich erfüllen sie die erforderlichen Kriterien für die entsprechende Kategorie, und dennoch gibt es reichlich Unterschiede (was sich nicht zuletzt im Preis widerspiegelt)...

@pw6604, wer von den Schnäppchenjägern wäre aber dann bereit, dieses Mehr an Exklusivität zu bezahlen? Diejenigen, die jedes Jahr eine Neueröffnung suchen und buchen bestimmt nicht. Vielleicht geht man wieder hin zu HP, statt UAI. Es ist doch auch möglich, daß einige Hotels ihr Konzept ändern müssen und werden. Ich bin gspannt, wie es weiter geht.

Ich bin ja bekennender Befürworter eines diversifizierten Angebots, habe aber große Zweifel, dass sich das erfolgreich und zeitnah umsetzen lässt.

Ist ja nicht so, dass dieses orthodoxe AI der Riviera in allen touristischen Gebieten der Türkei herrscht. Die deutschen Massen strömten jedoch zuverlässig nach AYT - soweit hat man scheinbar schon auf´s richtige Pferd gesetzt.

Die Frage ist, ob das noch unendlich so weitergehen kann, zumal andere klassische Warmwasserziele sich ja auch weiterentwickeln und zum Teil wesentlich flexibler sind.

Schwierige Zeiten sehe ich so oder so.

für 2016 brechen wohl schwere Zeiten an, für alle Hotels, da Putin seinen Landsleuten verbietet Urlaub in der Türkei zu machen, auch sind alle Charterflüge verboten.

Ob und wie es Auswirkungen auf die Preise für deutsche Urlauber hat , bleibt abzuwarten, eigendlich sagt man ja Nachfrage = Preis, warscheinlich wird es für viele Türkeireisen günstiger werden.

Gabi 2001 ( Franz )

Die Posts auf den letzten Seiten sind aber wirkungslos an Dir vorbeigerauscht, oder?

Du sprichst doch immer davon, selber ne Firma zu haben. Gilt da nicht auch die Regel, dass Gewinn bzw. zumindest volle Kostendeckung vor Umsatz geht?

@ zufuss,

nein, natürlich nicht, allerdings gibt es betriebswirtschaftliche Zwänge denen manchmal kein Unternehmen entrinnen kann.

Ich habe in meinen Firmen gute und schlechte Monate oder eben auch gute oder schlechte Jahre.

Wenn ich Jahre am Markt bin, habe ich mir ein gewisses Polster angelegt um solche Durststrecken zu überstehen, dann verkaufe ich auch mal unter Einkauf, aber mache nicht den Laden zu.

Genau so sehe ich das in der Türkei, ehe die Hotels leerstehen wird man die Preise anpassen, und drarauf hoffen, das Putin seine Meinung wieder ändert und die Russen wieder in Scharen die Türkei bevölkern, oder eben auch nicht, das werden die nächsten Monate zeigen.

Gabi 2001 ( Franz )

@zufuss,

Deckungsbeitrag & Co. sind doch völlig überbewertet... 

Nachdem wir hier schon überreichlich in den Genuss nur mittels Gehhilfe schleichender Vergleiche gekommen sind wäre es interessant zu erfahren, ob Gabi 2001 Unternehmen des Beherbergungsgewerbes führt?

Würde er wüsste er vermutlich, dass Urlauberhotels quasi ihr komplettes Ergebnis in wenigen Monaten erwirschaften müssen, ihre festen Kosten hingegen das ganze Jahr über weiterlaufen. Zudem können sie schlichterdings nicht "unter EK verkaufen", das können höchstens ihre Vertriebspartner.

Er wüsste ebenso: Leerstände fließen in die Kalkulation, für die bezahlen die Gäste in der Hochsaison mit. Einigermaßen logisch somit, dass mehr Leerstand eher zu höheren Preisen führen wird (in den nachgefragten Reisezeiten) bzw. es billiger ist, ein Hotel über die Wintermonate zu schließen anstatt zu noch weniger Kostendeckung krampfhaft ein paar Matratzen belegen zu wollen.

In diesem Spielchen gibt es keine Gewinner.

Letztlich sind Deutschland und Russland nicht die einzigen Quellmärkte, und womöglich wünscht man sich die Ungeliebten reuemütig zurück, wenn erstmals in Kumköy Schwimmreifenshops Traumumsätze erzielen ...

Immerhin ist ja der ein oder andere deutsche Urlauber schon dahinter gekommen, dass nicht er alleine den Welttourismusmarkt bestreitet.

Leider hat jedoch der allergrößte Teil noch nicht verstanden, dass "die Deutschen" in den nächsten Jahren nicht die "Urlaubsweltmeister" bleiben. Was sie ja auch bisher nur zahlenmäßig, nicht jedoch zahlungsmäßig waren.

Es gibt genug bevölkerungsreiche Nationen mit zahlungskräftigem und zahlungswilligem Publikum, an die die teutonischen Sonnenbrandhungrigen nicht mal im Traum denken.

Und wenn die sich in beliebten Zielen erst mal eingefunden haben, dann braucht keiner mehr auf ein Neubau-Lüxüs-Schnäppchen hoffen. Oder auf deutsche Sprachkenntnisse...