@privacy sagte:
(...)wohingegen es hier doch, unabhängig vom finanziellen Ergebnis, praktisch eine 180 - Grad Wende in der Rechtsauffassung gab. Und das im November 2008, also das zeitnaheste Urteil in dieser Angelegenheit.
Privacy, da du ja jedes Anführungszeichen (über-) bewertest, möchte ich auch mal genauer auf ein Wort von dir eingehen: es gibt eben keine 180-Grad-Wende in der Rechtsprechung.
Es gibt ein einzelnes amtsgerichtliches Urteil, nicht mehr und nicht weniger. Ein einzelnes Urteil ist keine Wende in der Rechtsprechung. Zumal ein Urteil immer nur für diesen einen speziellen Fall gilt und ich persönlich darüber hinaus das Urteil in vielen Punkten auch noch für angreifbar halte, aber das würde jetzt hier komplett den Rahmen sprengen.
Ich würde deshalb zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemandem aufgrund eines einzelnen der herrschenden Meinung komplett widersprechenden Urteils Hoffnung auf irgendwelche Ansprüche machen. Zumal, wie ich selbst schon geschrieben habe und wie es auch agricola noch einmal ausführlicher geschrieben hat, das Kostenrisiko und der zu erwartende Ärger nicht ganz unerheblich sind.
Es mag sein, dass sich dies in (vielleicht sogar absehbarer) Zukunft ändert. Aber noch kann nicht von einer allgemeinen Änderung gesprochen werden und wie die Rechtsprechung das in ein, zwei oder gar 10 Jahren sieht, gehört in den Bereich der Spekulation.
Der Satz "es gibt keinerlei Ansprüche" ist deshalb im Rahmen eines Forums, das ja keine Rechtsberatung sein kann und darf, vollkommen richtig. Denn das ist es, was in 99,99% der Fälle das Ergebnis ist - und 100% Sicherheit gibt es vor Gericht ohnehin nie.
So, und dann, auch kurz zu deinem OT: ich finde, jeder hat das Recht für sich zu entscheiden, ob er einen Experten als solchen anerkennt oder nicht und ihn für kompetent hält oder nicht. Zumal dein Experte alles andere als unumstritten ist - auch hier im Forum hatten wir ja schon die Diskussion; womit sich mir denn die Gegenfrage stellt, wer sich das Recht nimmt, jemanden allgemein als "anerkannt als solchen ausgewiesenen Experten" zu bezeichnen und damit jede Kritik an diesem anerkannten Experten von Anfang an unterbindet? Wenn es dir in der Tat nur um eventuell mißverständliche Anführungszeichen geht, dann tut mir das leid, sie sollten lediglich ausdrücken, dass ich persönlich nicht viel von diesem Experten halte - ich lege dazu aber nicht jedes Satzzeichen auf die Goldwaage. Und das Recht, zu entscheiden, ob der Experte für mich persönlich kompetent erscheint oder nicht, habe ich.
Meiner Meinung nach wird ganz allgemein der Begriff Experte ohnehin inflationär benutzt. Leicht überspitzt gesagt ist heutzutage jeder, der mal einen Tag am Strand von Mallorca gelegen hat, gleich ein Experte für Spanien.
Gruß,
soedergren