@Günter,
Nach dieser Studie "Reiseverhalten" gaben 20 % der Befragten an, dass sie ihre Reisepläne sicher ändern werden.
Verteilt auf die einzelnen Länder sind die Aussagen sehr unterschiedlich:
Um mal einige der Destinationen aufzuführen/damit teilweise hier OT:
"Änderung der Reisepläne sicher...":
Ägypten 22 %
Türkei 18 %
Griechenland 10 %
Spanien 9%
Das verstehe ich nicht so ganz.
Ist das nun eine Änderung nach/zu diesen aufgeführten Länder oder weg von diesen Länder?
"Pläne ändern" bedeutet zuerst einmal weg von der eigentlichen Destination, schließt aber nicht aus, dass der Ägypten-Interessent Malle bucht oder der Spanien-Liebhaber Side.
Insofern geben die Zahlen ein Signal wieder und keine tatsächliche Vorhersage der Urlauberzahlen da oder dort.
Was das ggf. für die Situation türkischer Hotels bedeutet soll vermutlich damit auch nicht geweissagt werden.
Deine Ausssage ist natürlich richtig, vonschmeling.
Die genannten Zahlen drücken übrigens die "sichere Änderung der Reisepläne" aus. Für die Türkei 18 % - berechnet auf den bisherigen Quellmarkt Deutschland-- also eine knappe Million Urlauber, die zunächst mal fehlen könnte.
Dazu ein Stimmungsbild:
Eine ganze Reihe von Hoteliers entlang der Riviera ist in Panikstimmung, das bestätigen mir viele Kontakte vor Ort.
Sie hatten auch auf ein Plus aus Deutschland gesetzt. Aber selbst wenn das noch käme, was nach dieser Studie eher fraglich sein dürfte, es fehlen -gleichbleibende Situation vorausgesetzt-- 4,5 Mio Gäste aus dem russischen Markt komplett.
Kommen jetzt Preissenkungen für den deutschen Markt?
Die Preise für 2016 liegen bereits auf dem niedrigen, fast flächendeckend gesenkten Niveau von 2015.
Eine ganze Reihe von Hotels verdient jetzt schon kaum Geld.
Oder- sie haben in 2015 bereits Verluste gemacht(22% der Aktob-Kongress Hoteliers gaben dies- wie in einem anderen Beitrag geschildert in Lara freimütig zu)
700 000 Betten warten an der Türkischen Riviera auf Gäste-- das wird für ein "interessantes" Jahr 2016 für diese Destination --vermutlich auch für die Veranstalter und (alle) Reisebüros in Deutschland.
Bilder vom Militär mit Panzern in kurdischen Sperrgebieten in syriennahen Gebieten und weitere Spitzenleistungen von Erdogan werden vermutlich etliche Urlauber von einer Reise abhalten, ganz unabhängig davon, ob die Krisenregionen weit entfernt sind.
Da kann es nur der Preis regulieren, der den Hoteliers richtig weh tun wird bzw. die Qualität sinken lässt.
...oder aber (z.B.!) "Ketten" schließen einen Teil ihrer Häuser und halten bei den verbleibenden die bestehenden Preise (mindestens!) aufrecht.
Es wird "Schnäppchen" geben, aber das ganze wird nicht garantiert auf "Wunschkonzert-Ebene" stattfinden und ich kann nur jeden davor warnen davon auszugehen, daß "seine" Lieblingsanlagen auf jeden Fall günstiger zu buchen sind.
Eine überragende und (vermutlich auf längere Sicht) einzigartige Chance für den türkischen Tourismus sich von "Ballast" zu befreien, Dinge neu zu regeln und Preise endlich marktgerecht anzupassen!
Nachtrag: Einige Veranstalter aus D haben auf der Aktob den Hoteliers dringend empfohlen, die Situation erstmal bis Mitte Januar zu beobachten und nicht jetzt schon in heftige Preiskämpfe zu gehen.
Die Befürchtung ist, dass dann Qualität und Standards gesenkt werden,zudem laufen die Kosten allen inzwischen auch davon.
@Holginho:Ich geb Dir vollkommen Recht.Umdenken und Neuorientierung wäre erforderlich.
Ich befürchte nur--das wird nichts.
@ Günther,
das wird 100% nichts, jahrelang hat man jährlich die Bettenkapazität erhöht, ganze Landstriche zubetoniert, vieles ist sicher auf Kredit gebaut, der bedient werden muß.
Auch mit Kampfpreisen kann man die Millionen fehlenden Urlauber nicht herbeizaubern.
Das gleiche befürchte ich, wenn auch nicht sofort für die Kreuzfahrtunternehmen, immer mehr Schiffe, der Boom ist irgendwann zu Ende, schon jetzt bekommt man auf vielen Mittelmeerstrecken die Schiffe nicht mehr voll, bei Preisen von 149€ für 7 Tage Innenkabine wird kein Geld verdient.
Gabi 2001 ( Franz )
Extreme Baubooms haben beliebte Regionen in anderen Warmwasserzielen auch überlebt, Franz. Urlaub ist generell ein Wachstumsmarkt, ich glaube Günter spielt auf die Politik an und regionale Machtverhältnisse, die das ganze Bild ein wenig verzerren.
Sinkende Preise müssen Qualitätseinbußen zur Folge haben, sonst ist das reines Geldverbrennen und hilft auf keinen Fall Kredite zu bedienen. International agierende Marken haben es etwas leichter, die machen halt ihre Buden in den fetten Destinationen etwas teurer und füttern die in Tunesien, Ägypten und mal sehen wo noch eine Zeit lang mit durch. Diese sind in der Region AYT allerdings eher selten vertreten, und dem ein oder anderen Lokalmatador könnte der Pöppes ganz schön auf Grundeis laufen.
Ich hab erst reichlich Geisterhotels in Tunesien gesehen - das ist nicht "schön ruhig", es ist beklemmend!
Zudem wird es sicher keinen Rückbau geben, womit die Flächen zubetoniert bleiben. Irgendwann zieht dann ein Robinson zwischen Bauruinen auch keine Wurscht mehr vom Teller - Preis hin oder her!
Das sind natürlich worst case Szenarien, bei den miesen umgebenden Bedinungen (hierzu gehört auch der von Alfred_T erwähnte Aspekt!) jedoch gar nicht so sehr aus der Luft gegriffen.
@ vs,
bei Deinem letztem Satz bin ich voll bei Dir, die Welt entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Irrenhaus.
Gabi 2001 ( Franz )
... das hatte ich allerdings weder in meinem letzten noch in einem anderen Satz geschrieben?!
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!