Ferienfliegen im Umbruch? Zur Diskussion

@vonschmeling: 

Für die Pauschalurlauber stellt sich vermutlich auch die Frage, ob dieser "Umbruch" denn wirklich so transparent dargestellt wird. Wenn ich seit zig Jahren mit Tuifly, Air Berlin und wie sie alle heißen (bei den Ferienfliegern bin ich kein Experte) fliege und plötzlich gibt's schlechtere Konditionen, dann ist ja die Kernfrage, wann ich als Kunde deutlich darauf hin gewiesen werde. Vor, während oder erst nach dem Buchungsvorgang.

Ich kann mir schon vorstellen, dass sich dann so mancher veräppelt fühlt, wenn es auf der Reisebestätigung heißt, dass nur 15 kg frei aufgegeben werden dürfen...

Für mich ist das weniger relevant, da ich die Flüge sowieso separat buche und daher sowieso immer genau schauen muss, was der Flugpreis beinhaltet. 

Sicher, man kann immer sagen: "Wer lesen kann, ist klar im Vorteil." Wenn ich aber daran denke, dass meine über 80 Jahre alte Tante, die nach wie vor gerne verreist, das dann auch noch von selbst prüfen soll... 

Hier sind dann entweder gute Reisebüros gefragt, die ihre Kunden gut beraten (gibt es noch, man muss nur suchen), oder sehr viel Eigeninitiative.

Da wären wir dann wieder bei der Transparenz - welche meiner Meinung nach zu deutlich mehr zufriedenen Kunden führen würde.

Ich find es nicht nur für die Urlauber, nein, auch für Urlaubsländer sehr schlimm, dass beide unter der Profitgier der Airlines zu leiden haben. Daraus resultiert doch der sogenannte Umbruch, Maschinen bzw. Plätze werden umgebucht damit die Flieger voll werden! Wenn man heute z.B. nach Marsa Alam (direkt) fliegen möchte, gehts nur von München oder Düsseldorf, von Pderborn fliegt keine Gesellschaft mehr (Sommerplan 2014)nach Ägypten, alle Anderen Flüge nur mit 1 oder 2 Zwischenlandungen. Und warum? Weil die Airlines noch mehr verdienen wollen. Die Urlauber und Gastgeber haben die A-Karte gezogen weil sie sich nicht dagegen wehren können.

Über das Essen auf den Kurz- oder Mittelstrecken braucht man sich nicht unterhalten, da hat der "Umbruch" schon vor 5 Jahren angefangen.

Bleibt nur zu hoffen, dass sich das alles nicht noch mehr verschlimmert.

Seltsame Reisewelt! Seit vielen Jahren gab es bei Flügen AI-Service, also incl. Freigepäck (meist 20 kg), Bordverpflegung, Getränke, die legendäre Bordunterhaltung 

- unvergessen! Es war im Prinzip alles im Preis drin. Im Zeitalter der sogen. Billigflieger gibt es das nicht mehr automatisch. Da soll nun fein säuberlich aufgedröselt werden nach Kg, ob man Essen an Bord wünscht und dergleichen mehr. Mir ist in erster Linie die Pünktlichkeit wichtig. Kann ich mich auf die Abflugzeiten verlassen?

Wie passt diese Diskussion aber zu dem Trend, dass AI-Hotels auf dem Vormarsch sind?

Der Urlauber wünscht bei der Fluganreise keine pauschalen includierten Leistungen mehr, will nach seinen persönlichen Bedürfnissen gerne alles einzeln zahlen, aber bei den Hotels ist es ihm egal? Der Trend geht ja zu AI bei den Hotels, bei den Flügen scheint es eher umgekehrt zu sein.

Geht der Trend bei den Hotels denn wirklich zu AI oder nimmt man das nur an!? Ich hatte das bisher erst 1x, obwohl ich sehr oft verreise. Ich habe sogar gedacht, dass ich AI als Mutter häufiger in Anspruch nehmen würde. Fehlanzeige: Es blieb bei meiner einmaligen AI-Erfahrung. Ich möchte das für die Zukunft gar nicht ausschließen, vielleicht wird das noch interessant für uns. Aber bisher war das für uns nicht relevant.

Ich brauche auch kein AI bei Flügen. Ich komme aus (West-)Berlin. Viele Jahre konnten wir sowieso nur begrenzt fliegen - immerhin noch besser, als die Verwandtschaft aus Ost-Berlin... Irgendwann hatten Westberliner auch die Möglichkeit, ab Schönefeld mit Interflug zu fliegen. Ich kann mich zugegebenermaßen kaum erinnern, fand's nicht so schlimm. Meine Mutter meinte, es sei der Horror gewesen! War in den 80ern aber echt billig... 

Im Prinzip finde ich's gut, dass man nur für das bezahlt, was man auch in Anspruch nimmt. Nervig wird's dann, wenn jeder kleiner Mini-Pipi-Posten separat abgefragt und abgerechnet wird. 

Für mich sind Pauschalreisen eh ein überholtes Modell, aber auch das kann sich wieder ändern. Wie schon immer, muss der Reisende eben selbst vergleichen. Das fällt im Angebotsdschungel zunehmend schwerer - gerade der älteren Generation.

@dammludwig

Von Profitgier der Airlines zu reden ist grad im Fall Ägypten sicher nicht ganz korrekt.

Das Land leidet unter den ausbleibenden Touristen, aber doch nicht wegen der "Gewinnmaximierung" der Fluggesellschaften sondern wegen der instabilen politischen Lage im Land.

5 Standorte in Ägypten mit Nonstopflügen von 10 deutschen Flughäfen anzufliegen kann eben nur bei einer entsprechenden Auslastung funktionieren.

Ich kann auf alles verzichten,was dazu beiträgt, dass ich mir die Flüge noch ''leisten'' kann,ohne mich sonstwie einschränken zu müssen.

Ich höre jetzt schon die Stimmen : Also ich weiß nicht, die Flüge waren so viel teurer als im letzten Jahr, aber das Essen war gleichbleibend schlecht,die Cola warm, und soviel Gepäck hätt ich gar net gebraucht....

Die Sache mit dem Allin ist wie überall, ''geschmackssache'' wers braucht,darf es sich buchen, im Hotel wie im Flieger. Dieser Vergleich ist totaler Unsinn, denn bei den Hotels wird ja auch genau gesucht,was gebraucht und gewünscht wird. Keiner bucht sich ein Allin Hotel,wenn er das Angebot nicht nutzen möchte....

Bei mir gibt es so gut wie keine "no ways". Wenn der Preis passt, lasse ich mich auch in O'Learyesker Weise erniedrigen, angefangen von einer bunten, verhaltensoriginellen Buchungsseite, wo ich 17 Häkchen wegklicken muss, weil ich sonst zum Flug sämtliche kostenpflichtige Extras (Versicherung, Mietwagen, bevorzugten Einstieg, Essen und einen Stewardessen-Kalender) kaufe, über das Gedränge beim Einstieg, schmerzende Knie und Popo im Flieger, bis zu minütlichen Werbedurchsagen während des Fluges.

Dafür schreie ich auch nicht: Abzockeee!!! , weil ich für mein Köfferchen extra zahlen muss oder mir die Flugbegleiter nicht den A.... hinterhertragen.

Was brauche ich?

Auf der Langstrecke (die ist immer individuell gebucht) 20 kg Gepäck, mehr ist schön, aber es geht mit Mühe auch so, kurze Umsteigezeiten und Entertainmentprogramm, weil ich nicht im Sitzen schlafen kann und so ein Flug halt schon dauert. Ein Film auf den Deckenmonitoren und 10 Radiokanäle sind kein Entertainmentprogramm, da bin ich mittlerweile verwöhnt. Essen sollte sein, da bin ich bereit, Kompromisse hinsichtlich Zubuchung einzugehen, richtig reingefallen bin ich bisher nicht, Pappnudelairlines sind aus der Auswahl eh gestreichen, meine Erwartungshaltung ist aber auch nicht so überzogen, in der Economy Gourmetspeisen auf Silberplatten serviert zu bekommen.

Auf der Kurzstrecke und der kurzen Mittelstrecke kommts mir in erster Linie drauf an, zügig anzukommen, egal ob individuell oder pauschal gebucht. Freigepäck sollte sein, eine evtl nötige Erhöhung ist meist zu verträglichen Preisen machbar. Snack, Getränke dürfen auch was kosten, meist ist es billiger als an der Flughafenbar. Brotzeit würde ich mir einpacken, wenn ich zu Tageszeiten unterwegs bin, zu denen ich sonst etwas esse und wenn ich erwarte, Hunger zu bekommen, aber der Snack nicht nach meinem Geschmack ist oder nicht verfügar. Kleines Packerl Kekse, etwas Schokilade und ein paar Bonbons sind eh immer im Handgepäck, meist eher zur  Freude derzufällig  umsitzenden Kids...

Auf allen Flügen mächte ich nen Gangplatz, den gibts aber beim Check-In eh immer, die Reihe ist mir total wurscht, ausser Notausgang und Bulkhead, die sind in meinen Augen keinen Aufpreis wert, aber geschicktes Marketing und "Geheimtips" von "Auskennern" haben sie zu begehrten Objekten gemacht.

Was ich noch möchte, wird mir leider verwehrt bleiben. Nämlich Mitpassagiere, die wissen, was sie realistisch zu erwarten haben und nicht die fehlende Erfüllung ihrer überzogenen Ansprüche zum Anlass nehmen, die Vermittler und Fluggesellschaften mit ungerechtfertigten Mängelrügen und Kulanzforderungen zu überschütten und auch bei Ablehnung noch drei Mal nachzuhaken.

Oder trotz Ausgleichs wegen der EU-Verordnung noch versuchen, die Auslagen die man hatte und für die die Entschädigung gedacht ist, beim Veranstalter und der Airline doppelt gelten zu machen. Das bindet viele Mitarbeiter die sich sonst um andere, wichtigere Aufgaben kümmern könnten und verursacht alleine schon dadurch enorme Kosten.

Die will ich nicht mitbezahlen müssen. Hier wünschte ich mir eine Deppenstrafgebühr, die immer dann erhoben wird, wenn jemand reklamiert, weil er zu dämlich war, vorher das Kleingedruckte zu lesen obwohl er extra drauf hingewiesen wurde und sogar angeklickt hat, er hätte es gelesen.

Machen wir uns nichts vor. Nur wenn die Fluggesellschaften in der Lage sind, Geld zu verdienen, werden wir weiter die Auswahl zwischen unterschiedlichen Angeboten haben und für Preise fliegen können, von denen wir vor 15 Jahren noch geträumt haben. (selbstverständlich im Vergleich zu den jeweiligen Durchschnittseinkommen gesehen).

Danke, Chriwi...so geht es mir auch .  Ich verstehe ebenfalls nicht, wie ich alles immer billiger bekommen will und mich dann beschwere, wenn nicht alles inkludiert ist.

LG

Andrea