Mein Kapitän.de Kreuzfahrten - NIE WIEDER (vermutlich Abzocke)
Ich bewerte hier eine Reise, die wir aus Gründen, die der Reiseveranstalter zu vertreten hat, nicht antreten konnten.
Im Januar 2016 buchten wir über Mein Kapitän.de eine Kreuzfahrt mit dem Titel "Acht Länder in zwei Wochen", die am 10.09.2016 starten sollte. Die Anzahlung für die Reise war umgehend zu leisten.
Zwei Monate vor Beginn der Reise sollte die Vorgangsnummer für den Web-CheckInn erfragt werden können. Pünktlich bemühte ich mich darum, die Nummer zu erfahren. In vier(!) Telefongesprächen wurde mir jeweils von unterschiedlichen Mitarbeitern von Mein Kapitän.de mitgeteilt, ich möge in zwei Tagen nochmal anrufen, weil die Nummer noch nicht vorlag. An diesem Punkt kam ich mir das erste Mal ziemlich verkaspert vor - nicht ahnend, dass es noch schlimmer kommen würde.
Im fünften(!) Gespräch teilte mir eine Mitarbeiterin mit, dass Mein Kapitän.de diese Reise nicht veranstalten könne, weil man das Kontingent nicht erfüllt habe. Meine Ungläubkeit wich nach diversen Nachfragen der Gewissheit, dass es sich nicht etwa um einen schlechten Scherz handelt.
Ich schlug meiner Gesprächspartnerin vor, sie möge uns direkt über die Reederei MSC-Kreuzfahrten anmelden und fragte zugleich warum sie als Fachkraft(?) nicht von selbst auf diese Möglichkeit, Kunden zufrieden zu stellen, gekommen sei. Die Antwort war ein ausgedehntes Schweigen.
Auf meine Frage, wann sie uns denn mitteilen wollte, dass die Reise nicht stattfindet, bekam ich zur Antwort "na, in 2-3 Wochen wenn wir die Anzahlung zurücküberweisen". Ich hakte nach, ob sie es fair findet, Kunden, die sich auf ihren Urlaub freuen so lange im Ungewissen zu lassen und ihnen die Möglichkeit zu nehmen, ihren bereits genehmigten Urlaub mit einer Ersatzreise zu füllen. Antwort: Schweigen.
Daraufhin forderte ich die unverzügliche Rückerstattung der Anzahlung ein.
Nun versuchte ich direkt bei MSC-Kreuzfahrten, dieselbe Kreuzfahrt selbst zu buchen. Die Reise war bereits vollständig ausgebucht. Ein Anruf bei MSC ergab, dass Mein Kapitän.de keinen Versuch unternommen hatte, die uns verkaufte Reise auch tatsächlich zu vermitteln. Wir wurden dort niemals angemeldet.
Zu diesem Zeitpunkt bereits hochgradig verärgert, rief ich erneut bei Mein Kapitän.de an und hatte dieses Mal eine andere Ansprechpartnerin am Telefon. Diese fragte ich, warum mich ihre Kollegin angelogen hat statt zuzugeben, dass das Reisebüro eine rechtzeitige Anmeldung bei der Reederei schlicht verpeilt hat.
Diese Gesprächs"partnerin" behandelte mich superunhöflich wie einlästiges Insekt, das man gern schnellstmöglich loswerden möchte und beendete das Gespräch kurzerhand durch Auflegen des Hörers.
Weil ich es nun genau wissen wollte, ging ich nochmal auf die Web-Seite von Mein Kapitän.de. Dort stellte ich fest, dass die geplatzte Reise weiterhin unverdrossen angeboten wird. Das ist m. E. eine absolute Unverschämtheit.
Es stellt sich die Frage, ob es zu den Geschäftspraktiken von Mein Kapitän.de gehört, zu Beginn eines Jahres Reisen anzubieten, die Anzahlungen zu kassieren und gar nicht ernsthaft zu beabsichtigen, diese Reisen auch stattfinden zu lassen. Auf diese Weise kann man mit Geld arbeiten, das einem nicht gehört. In unserem Fall mehr als ein halbes Jahr lang und wenn ich mich nicht frühzeitig um die Vorgangsnummer bemüht hätte, sogar noch 3 Wochen länger.
Sollten noch weitere Geschädigte diesen Text lesen, wäre ich für eine Kontaktaktaufnahme dankbar. Vielleicht wäre es lohnenswert zu prüfen ob diese Geschäftspraktiken in Richtung Betrug abzielen.